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6 Gründe, warum eine Karriere dich nicht glücklich machen kann

6 Gründe, warum eine Karriere dich nicht glücklich machen kann

Eine steile Karriere.

Davon träumt doch insgeheim jeder.

Aber kann man wirklich durch eine Karriere die Glückseligkeit erlangen?

Ich glaube nicht. Und ich habe hier 6 Gründe für dich gesammelt, warum eine Karriere dich nicht glücklich machen kann!

Aber fangen wir ganz von vorne an:

Warum denken eigentlich so viele Menschen, dass sie durch ihre Karriere glücklich werden können?

 

Warum suchen so viele Menschen ihr Glück in einer Karriere?

Das hat uns Martin Luther eingebrockt.

Er befreite nämlich den Begriff der “Berufung” von der Beschränkung auf kirchliche Ämter.

Jeder konnte nun seine Berufung finden. Und die Menschen gingen davon aus, dass dies der Fall sei, wenn man in seinem Beruf gut ist.

Die Karriere hat also einen religiösen Ursprung.

Das Ganze ist dann zu einem Selbstläufer geworden. Religiöse Hintergründe haben in unserem Zeitalter die wenigsten. Was die Karriereleiter heute für viele so attraktiv macht ist eine Mischung aus Geld, Ansehen, Status und Macht.

Die “Berufung” ist also nicht mehr wegen der Tätigkeit an sich, sondern wegen der Vorteile, die sie mit sich bringt, so erstrebenswert.

Und genau das ist das Kernproblem dabei:

“Bevor man eine Leiter besteigt, sollte man sich vergewissern, ob sie an der richtigen Wand lehnt.”

(Aus Italien)

Wenn ein Beruf nicht um seiner selbst willen ausgeübt wird, sondern wegen indirekter Vorteile, dann führt das zu den folgenden 6 Problemen, die dich unzufrieden und unglücklich im Job und im Leben machen können:

 

6 Gründe, warum eine Karriere dich nicht glücklich machen kann

 

1. Eine Karriere verkürzt dein Leben

Nichts ist umsonst.

Natürlich auch nicht deine Karriere.

Um richtig durchzustarten, musst du etwas sehr wertvolles investieren: Zeit.

Du musst Überstunden machen, dich zu Hause auf wichtige Termine und Meetings vorbereiten oder einfach nur sehr häufig in deiner Freizeit an deinen Job denken. Und all das kostet dich wertvolle Lebenszeit.

Bedenke, dass deine Lebenszeit die kostbarste Ressource ist, die dir hier auf der Erde zur Verfügung steht.

Wäre es nicht gerade hier angebracht sie möglichst optimal für deine eigenen Ziele zu nutzen und sie nicht für fremde aufzubrauchen?

Zumal du ja nicht einmal weißt, wie viel davon dir eigentlich noch zur Verfügung steht. Du kannst nicht rational kalkulieren, wie etwa mit dem Geld auf deinem Konto.

Viele Menschen haben ja das Ziel vor Augen, erst einmal karrieremäßig durchzustarten und dann später, wenn alles in trockenen Tüchern ist, das Leben zu genießen.

Aber wer garantiert dir, dass es dazu kommen wird?

“Mit der Zeit kommt alles, Orden, Titel, Tod.”

(Theodor Fontane)

Wie verantwortungslos ist es die einzige Zeit, die du sicher hast, für andere auszugeben und dir selbst einen unsicheren Rest aufzuheben, der vielleicht noch viel kleiner ist, als du denkst?

 

2. Eine Karriere macht asozial

Eine krasse Behauptung.

Ich erkläre dir, wie ich es meine:

Wer Karriere machen will, muss sich zwangsläufig durchsetzen.

Das geht bei der Bewerbung um eine Stelle los und zieht sich durch die gesamte Laufbahn. Man braucht Ellenbogen. Da wird die eigene berufliche Entwicklung schon schnell dem guten Miteinander übergeordnet.

„Je höher du auf der Leiter kletterst, desto mehr Leute sehen dein Hinterteil.“

(Don Meredith)

Das ganze bekommt dann irgendwann auch dein privates Umfeld zu spüren.

Nicht nur, dass du weniger Zeit für Familie und Freunde hast. Du nimmst im schlimmsten Fall auch die Marotten von der Arbeit auch noch mit nach Hause. Ich habe schon von Top-Managern gehört, deren Ehe auseinander ging, weil sie die geringe Zeit zu Hause nur noch dazu benutzten, Verbesserungsvorschläge für das Familienleben auszuarbeiten aber eigentlich gar kein richtiges Familienleben mehr hatten.

Schließlich veränderst du dich auch selbst.

Wenn du den ganzen Tag auf der Arbeit mit abgehobenen Schnöseln verkehren und Smalltalk halten musst, wirst du früher oder später selbst zum abgehobenen Schnösel und beschränkst dich auch privat immer mehr auf den gut beherrschten Smalltalk.

Die Menschen, mit denen du den Großteil deiner Zeit verbringst, beeinflussen dich. Ob du willst oder nicht.

Und nicht zuletzt wäre da noch die Tatsache, dass du immer mehr abstumpfst, je höher du auf der Karriereleiter vorstößt.

Wer erst mal Chef ist, muss auch unliebsame Entscheidungen treffen und zum Beispiel Mitarbeiter entlassen. Rationales Kalkül wird wichtiger als Menschlichkeit.

 

3. Eine Karriere macht einsam

Einerseits wegen den bereits genannten Gründen des Zeitmangels und dem Veränderten Umgang mit deinem sozialen Umfeld.

Aber auch aus dem einfachen Grund, dass dir Werte, wie eine gute Partnerschaft oder Freundschaft, unwichtiger erscheinen, wenn deine Karriere wichtiger wird.

Was denkst du denn, warum spezielle Partnerbörsen für Karrieremenschen und “Singles mit Niveau” immer mehr Zuwachs bekommen?

Da sind überaus intelligente Menschen, die beruflich die schwierigsten Probleme lösen, bei der natürlichsten Sache der Welt auf fremde Hilfe angewiesen.

“Karriere ist etwas Herrliches, aber man kann sich nicht in einer kalten Nacht an ihr wärmen.”

(Marilyn Monroe)

Was auch zu diesem Problem beiträgt, ist, dass Singles mit Karriere wählerischer sind.

Man hat ja Maßstäbe. Und wie sähe das denn aus, wenn man als Top-Manager mit einer Putzfrau verheiratet wäre?

Noch schlimmer ist es für Frauen mit Karriere. Die brauchen meist unbedingt einen erfolgreicheren Mann, da viele Männer nicht damit klar kommen, wenn ihre Frau erfolgreicher ist.

Außerdem hat man noch das Problem, dass Erfolg sexy macht.

Problem? Wirklich?

Für die Partnersuche schon, denn wer viel Geld, Ansehen, Status und Macht hat, der wirkt attraktiv für potentielle Partner, die Geld, Ansehen, Status und Macht mögen.

Es wird schwieriger jemanden zu finden, der wirklich dich und nicht deine Karriere will.

Im Endeffekt bedeutet das alles: Je größer die Karriere, desto schwieriger die Partnersuche.

 

4. Eine Karriere schränkt dich ein

Die hohen Kosten deiner Karriere machen dich blind für andere Wege.

Je mehr Zeit und Energie du für eine bestimmte Laufbahn geopfert hast, desto schwerer wird es dir fallen, diese Laufbahn zu wechseln.

“Warum sollte ich denn meine Laufbahn wechseln?”, fragst du dich jetzt vielleicht.

Ganz einfach, weil du beim Start deiner Karriere einfach nicht wissen kannst, wie dein Leben verlaufen und was die richtige Tätigkeit für dich sein wird.

“Wer von Anfang an genau weiß, wohin sein Weg führt, wird es nie weit bringen.”

(Napoleon)

Dazu kommt, dass es etwas wie eine “richtige” Tätigkeit für die gesamte Lebenszeit nur in den seltensten Fällen gibt.

Du veränderst dich, genauso wie der Arbeitsmarkt. Es kann sein, dass du mit der Zeit andere Interessen entwickelst oder im Laufe deines Lebens herausfindest, was du wirklich von Herzen gerne machen willst. Dann ist es gut, wenn du umsatteln kannst.

Wenn du aber die bisherige Laufbahn nicht aufgeben willst, verbaust du dir damit selbst die Chance auf ein erfülltes Leben.

 

5. Eine Karriere schädigt deine Gesundheit

Termine. Zielvereinbarungen. Leistungsdruck.

Wenn du in der heutigen Zeit Karriere machen willst, kennst du diese drei Begriffe.

Das sind die Dinge, mit denen dir deine Karriere indirekt die Zeit raubt. Am Feierabend, am Wochenende und häufig auch in der Nacht:

Schlafstörungen sind eine der häufigsten Folgen von zu viel Stress. Und wer Karriere machen will, der hat Stress.

Nicht zu vergessen den Stress, den man sich noch zusätzlich selbst macht, durch Versagensängste etc.

Eine zweite häufige Folge sind Magen- und Herzkreislauferkrankungen, wie zum Beispiel hoher Blutdruck.

“Ach das bisschen Bluthochdruck…” denkt da vielleicht der ein oder andere. Aber dass Bluthochdruck jährlich mehr Todesopfer fordert als Krebs, wissen sie nicht.

In diesem Fall verkürzt die Karriere dann im wahrsten Sinne des Wortes dein Leben.

“Was nützt mir der Erde Geld?
Kein kranker Mensch genießt die Welt!”

(Johann Wolfgang von Goethe)

Hinzu kommt, dass sich mittlerweile die Bereitschaft erhöht hat, leistungssteigernde Mittel zu nehmen, die ebenfalls ihre Spuren im Körper hinterlassen.

Daneben existieren natürlich auch noch die psychischen Erkrankungen, wie Depressionen oder Burnout.

Und wenn nichts von dem auf dich zutreffen sollte, kann es immer noch sein, dass du einfach zum Stressabbau mehr rauchst, trinkst, isst oder durch die Karriere einfach keine Zeit / Lust für Sport hast und sie dadurch indirekt deine Gesundheit schädigt.

 

6. Eine Karriere ist anstrengend

Wer hätte das gedacht?

Ich meine es hier aber in einem etwas anderen Zusammenhang.

Wenn du etwas tust, was du liebst, dann kommt es dir meist gar nicht wie Arbeit vor. Und wenn es dir wie Arbeit vorkommt, dann ist sie wenigstens nicht lästig. Du machst sie gerne. Deine Arbeit macht dir Spaß.

“Wird dir dein Tagwerk zur Last, bist du nicht wert, daß du es hast.”

(Friedrich Wilhelm Weber)

Für eine Karriere tust du aber in der Regel Arbeit, die dich nicht wirklich erfüllt. Daher kommen auch diese Gedanken wie: “Wenn ich erst mal die nächste Stufe erreicht habe…“. Und was tun wir um die nächste Stufe endlich zu erreichen? Richtig – noch mehr arbeiten. Dort angekommen wird uns wahrscheinlich wieder etwas stören, weil uns einfach die Tätigkeit an sich nicht erfüllt. Ein Teufelskreis.

Aber es geht auch anders. Das beste Beispiel dafür ist mein Kollege Anchu Kögl:

Er hat sich seinen Traumberuf selbst geschaffen. Als Buchautor und Blogger hat Anchu natürlich auch regelmäßig “anstrengende Arbeit” zu verrichten.

Weil er aber weiß, wofür er es tut und weil ihn dieses “Wofür” erfüllt, macht es ihm nicht so viel aus.

 

Fazit

Alles in allem führen diese 6 Punkte zum folgenden wichtigen Schluss:

Weil du viel Zeit und Energie in fremde Ziele investierst, fehlen sie dir für deine eigenen.

“Wer in die Fußstapfen anderer tritt, hinterläßt keine eigenen Spuren.”

(Wilhelm Busch)

Wenn du aufhörst aus deiner Laufbahn mit allen Mitteln eine Karriere machen zu wollen, holst du dir damit die nötigen Ressourcen zurück um für dich selbst zu leben.

Und ein selbstbestimmtes Leben nach den eigenen Werten und Vorstellungen ist letztendlich das, was dich wirklich glücklich machen kann. Nicht die Summe X auf deinem Konto oder der Sportwagen in deiner Einfahrt.

P.S.: Da ich dir nun meine Meinung zu Karriere und Berufung ausführlich geschildert habe, würde ich mich sehr freuen, wenn du mir  von deiner in den Kommentaren berichtest!

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Über Norman Brenner
Nachdem ich zwei Studiengänge als Jahrgangsbester und trotz Stipendium abgebrochen habe, habe ich erkannt, worauf es wirklich im Leben ankommt. Seither helfe ich auch anderen Menschen, ein Leben zu führen, das Sinn macht und sich gut anfühlt. Mehr.
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