Genieße das Leben
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Das Leben genießen: So gelingt es dir jederzeit (sogar im Alltagsstress)

„Genieße das Leben!“

Das raten dir alle.

Aber keiner macht es wirklich.

Wir wollen es ja alle, aber vorher gibt es eben noch einiges zu erledigen, nicht wahr?

Um das Leben wirklich genießen zu können brauchen wir:

  • einen guten Job
  • ein Haus
  • eine gute Rente
  • eine Lösung für einige größere und kleinere Probleme in unserem Leben
  • … dies und das!

Es kann also noch ein gutes Weilchen dauern, bis wir das Leben endlich genießen können. Schade eigentlich.

Wäre es nicht toll, wenn wir das Leben auch schon früher genießen könnten?

In 6 Minuten zum Beispiel, nachdem wir diesen Artikel gelesen haben?

 

Kann man nicht einfach schon jetzt das Leben genießen?

Das Leben ist kurz.

Ist es da nicht besser, es einfach schon jetzt zu genießen?

Genau das habe ich mich schon oft gefragt.

Und ich habe eine Antwort gefunden. Und zwar in Form der folgenden wundervollen Geschichte.

Sie führt mir immer wieder auf sehr amüsante Weise vor Augen, was es wirklich heißt, das Leben zu genießen und wie es geht.

Aber mach dir einfach selbst ein Bild:

 

Die Geschichte vom Fischer und vom Millionär

Es begab sich, dass ein sehr reicher Mann Urlaub auf einer wunderschönen Südseeinsel machte. An einem strahlend schönen Tag schlenderte er über die Insel und genoss das Leben. Er hörte die Geräusche der Tiere und des Meeres, das Zirpen der Grillen, das Zwitschern der bunten Vögel und das Rauschen des Meeres. Während er über den sandigen Untergrund des Strandes scheinbar glückselig dahinschwebte und über die Weiten des Meeres blickte, entdeckte er einen Fischer der zufrieden in der Sonne lag und den Tag genoss.

Hallo Fischer, begrüßte ihn der Millionär. Was machst du hier? Ich liege in der Sonne und genieße den Tag. Weißt du, ich habe gestern so viele Fische gefangen, dass ich heute faul in der Sonne liegen kann, antwortete der Fischer.

Aber, sagte der Millionär, ich verstehe nicht! Wenn du heute ausgefahren wärest, dann könntest du noch viel mehr Fische fangen und eine Menge Geld verdienen. Und was habe ich davon, fragte der Fischer.

Na ja, meinte der Millionär. Mit dem Geld könnest du dir ein größeres Boot kaufen und noch mehr Fische fangen und noch mehr Geld verdienen! Und was habe ich davon, fragte der Fischer erneut. Mit dem vielen Geld, das du dann verdienst könntest du eine Fischfabrik aufbauen und dann bist du reich!!! Ja und was mach ich dann mit dem vielen Geld, fragte der Fischer. Na, ja dann könntest du Urlaub machen auf einer wunderschönen Insel, das Leben genießen und in der Sonne liegen, antwortete der Millionär.

Woraufhin der Fischer verschmitzt lächelte und meinte: Ja was glaubst du denn, was ich gerade tue?!

[gefunden auf einfach-innehalten.de]

 

Genieße das Leben – überall und jederzeit

Letztendlich haben wir alle irgendwo das Ziel, das gute Leben zu leben und es zu genießen.

Egal ob kleiner Fisch(er) oder global Player.

Das Problem ist nur, dass wir oft denken, dass dieses und jenes noch nötig sei, um endlich dahin zu gelangen. Letzten Endes sind das aber alles Dinge, die nicht zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben zählen. Beim Millionär in der Geschichte merkt man sehr schön, was für einen riesigen Umweg er in Gedanken geht um dahin zu kommen, wo der Fischer jetzt gerade schon ist.

„Es ist so leicht, sich behaglichen Genuß zu verschaffen, daß man nur Staunen muß, wie selten er zu finden ist.“

(Alexander von Villers)

Der Millionär tut das natürlich nicht absichtlich. Er folgt einfach dem Shema „F“, das er gelernt hat und nach dem er schon fast automatisch lebt und handelt.

Und so wie er, haben wir alle ein Shema „F“ gelernt. Und nicht nur auf das Geld bezogen.

Das Prinzip und die Moral aus dieser schönen Geschichte lassen sich wunderbar auf viele weitere Situationen im Leben übertragen, wo wir glauben, uns fehle noch etwas zu unserem Glück. Dabei müssten wir einfach nur lernen, diese Denkmuster loszulassen. Hier sind drei Beispiele aus meinem Leben, mit denen du dich vielleicht auch identifizieren kannst:

 

1. Das Leben genießen, auch wenn Probleme dich belasten

„Wir können nicht alle Probleme unseres Lebens lösen, aber wir könnten uns von einigen lösen.“

(Ernst Ferstl)

Ich hatte und habe telweise immer noch, das Bedürfnis Dinge so schnell wie möglich zu erledigen.

Wenn irgendwelche Probleme auftreten, dann setze ich alles daran, sie wenn möglich umgehend aus der Welt zu schaffen, damit ich wieder “Ruhe” habe. Damit meine Welt wieder „heil“ ist und ich das Leben wieder genießen kann.

Ich habe aber in letzter Zeit mehr und mehr erkannt wie unnötig das ist.

Erstens kommt meist sowieso direkt das nächste Problem, sobald man eines behoben hat, denn Probleme sind wie Haifischzähne!

Und zweitens ist es ein Irrglaube, dass man nur ruhig und entspannt sein kann, wenn man alle Probleme gelöst hat.

Das beweist ja die obige Geschichte.

Warum solltest du dich nicht einfach mal auf’s Bett legen und ein gutes Buch lesen können, obwohl gerade das Auto kaputt gegangen ist? Die Werkstatt wird auch morgen noch erreichbar sein.

Außerdem habe ich folgendes feststellen können: Gerade dann, wenn Probleme dich belasten, solltest du das Leben genießen! Es wirkt Wunder! Du kannst am nächsten Tag oder der nächsten Woche viel entspannter und mit klarem Kopf an die Sache herangehen und findest meist eine viel bessere Lösung!

Mir gelingt das auch bei weitem nicht immer. Aber immer öfter. Und es ist wirklich ein tolles Gefühl, wenn man feststellt, dass man trotz äußerer unangenehmer Faktoren innerlich zufrieden, glücklich und gelassen sein kann.

 

2. Das Leben genießen, auch wenn noch jede Menge Arbeit zu erledigen ist

„Man merkt nie, was schon getan wurde, man sieht immer nur, was noch zu tun bleibt.“

(Marie Curie)

Wenn es um Arbeit geht ist es ganz ähnlich.

Egal ob beruflich oder privat.

Wer kennt das nicht?

Ein riesiger Berg von Arbeit liegt vor dir und du wünschst dir einfach nur, dass die Erde sich auftut und ihn verschlingt.

Am liebsten würdest du ihn abfackeln, damit du endlich deine Ruhe hast und das Leben genießen kannst.

Auch mir geht es oft so. Und wie ich oben schon erwähnt habe, bin ich ein Typ, der am liebsten alles auf einmal macht, um schnell damit fertig zu sein.

Aber hier ist es genauso wie bei den Problemen: Arbeitest du eine Mappe ab, kommt irgendwer daher und legt dir wieder drei neue auf den Stapel. Du siehst und siehst kein Ende. Auch das ist ein häufiger Grund für Frustration und Unzufriedenheit im Job.

Warum sollte man sich also nicht einfach mal trotz hohem Arbeitsberg eine Auszeit gönnen und das Leben genießen können? Genau jetzt?

Einfach mal fünf gerade sein lassen und im Park spazieren gehen ohne dabei an die Arbeit zu denken.

Und auch hier wirkt sich das ganze im Endeffekt äußerst positiv darauf aus, wie du danach wieder an die Arbeit herangehen kannst.

Aber Vorsicht!

Ich sage dir hier nicht: „Genieße das Leben, um produktiver zu werden!“

Ich sage dir: „Genieße das Leben!“

 

3. Das Leben genießen, auch wenn du Pflichten zu erfüllen hast

„Pflicht: wo man liebt, was man sich selbst befiehlt.“

(Johann Wolfgang von Goethe)

Das gleiche Spiel.

Neulich hatte ich einen Termin mit meinem Vermieter.

Er hatte sich für den Nachmittag angemeldet, aber keine genaue Uhrzeit genannt.

Ich war zwar zu Hause, hatte es mir aber auf dem Balkon in der Hängematte gemütlich gemacht.

Es war einer dieser wunderbaren Sommertage, die wir hier in Deutschland in der letzten Zeit genießen dürfen.

Leider konnte ich aber die Klingel auf dem Balkon nicht hören. Als mir das einfiel, wurde ich angespannt. Ich wollte wieder reingehen, damit ich sicher sein konnte den Termin auch wahrnehmen zu können.

Dann plötzlich kam mir folgender Gedanke:

Ich fragte mich, warum es mir eigentlich so wichtig war diesen Termin wahrzunehmen?

Die Antwort war, dass es um die Klärung eines Problems ging, dass ich wieder mal so schnell wie möglich aus der Welt schaffen wollte. Außerdem war es mir wichtig vor meinem Vermieter ein zuverlässiges Bild abzugeben.

Es waren also wieder zwei Voraussetzungen, die ich dachte schaffen zu müssen, damit ich das Leben genießen könne.

Als mir das klar wurde fragte ich mich, warum ich es nicht auch einfach jetzt genießen würde?

Und das tat ich dann auch: Ich blieb in der Hängematte liegen und genoss den schönen Tag.

Das allerbeste an der Geschichte ist aber, dass mein Vermieter den Termin sogar vergessen hatte! Er kam gar nicht. Und wie hätte ich mich wohl geärgert, wenn ich mich wegen des Termins aus der Hängematte und meinem Entspannungsmodus gezwungen hätte!

 

Aber macht das nicht unproduktiv?

Ich weiß:

Dieses „Genieße-das-Leben“-Prinzip macht alles andere, als produktiv.

Aber wozu muss man noch produktiv sein, wenn man das Leben auch so genießen kann?

Versteh mich nicht falsch – natürlich musst du in gewisser Weise dafür sorgen, dass das “Minimum” erfüllt ist. Egal, ob bei der Arbeit, deinen Pflichten oder sonstigen Problemen. Wer einfach gar nichts mehr macht, geht unter.

Das ist es aber auch nicht, was der Fsicher in der Geschichte vermittelt. Er tut das, was nötig ist und erkennt, wenn er genug getan hat. Dazu gehört auch eine gute Portion Bewusstheit bzw. Achtsamkeit. Wer zum Beispiel tief in der Tretmühle des Karriere-Machens steckt und sein Denken und Handeln nicht hinterfragt, wird das nicht so einfach erkennen können.

 

Fazit

„Die meisten Menschen hasten so sehr nach Genuß, daß sie an ihm vorbeirennen.“

(Søren Aabye Kierkegaard)

Wenn du das Leben wirklich genießen willst, dann genieße das Leben einfach jetzt!

Es ist nicht nötig zuerst einen gewissen Zustand zu schaffen, damit du dich darauf ausruhen kannst.

Es ist nicht einmal nötig diesen Artikel zu Ende zu lesen (obwohl du es gleich geschafft hast).

Das Leben findet jetzt statt, deshalb kannst du es auch nur jetzt genießen.

Genügsamkeit ist ein sehr wichtiges und effektives Werkzeug, das dir dabei helfen kann, wie es auch dem Fischer half.

Wenn es dir schwer fällt, das Leben einfach nur zu genießen, dann hilft dir vielleicht einer meiner 101 Entspannungstipps.

Wo kaufst du größere Boote und baust Fabriken, obwohl du schon lange in der Sonne liegen könntest? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

P.S.: Mehr zum Prinzip des Loslassens, das diesem Artikel zugrunde liegt und wie du es damit schaffst, dich von Ängsten und Sorgen zu befreien und zu einem freien und leichten Leben zu finden, in dem du wieder mehr genießen kannst, erfährst du in meinem Buch über das Loslassen.