„Das werde ich niemals verzeihen …“
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Gibt es Dinge, die unverzeihlich sind?
Nein.
Meiner Meinung nach nicht.
Der Grund dafür ist einfach:
Wenn du etwas nicht verzeihen kannst, quälst du dich mit deinem Ärger nur selbst.
Manche Menschen denken, es sei eine Strafe für den anderen, wenn sie ihm etwas nachtragen. Wenn sie ihm Vorwürfe machen oder sogar den Kontakt abbrechen.
Die Wahrheit ist:
Du bestrafst dich damit nur selbst. Und das auch noch viel schlimmer …
Exklusiv: Dieser Text erschien zuerst in meinem Newsletter Sinn am Sonntag.
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Inhaltsverzeichnis
- Wer nachträgt, bestraft sich selbst …
- Nachtragen macht alles nur schlimmer!
- Mach dich nicht noch unglücklicher
- Vergiss die Schuld
- „Aber meine Tante hat mir mein Erbe geklaut!“
- Ist es das wirklich wert?
- „Manches kann man aber einfach nicht verzeihen …“
- Wie geht verzeihen?
- Vertraue dem Karma
- Was haben sie davon?
Wer nachträgt, bestraft sich selbst …
Weil du die ganze Zeit mit dem Ärger herumläufst. Und weil du ihm immer mehr Nährboden gibst, je ernster du die Sache nimmst. Es entsteht ein Teufelskreis.
Manche Übeltäter freut es sogar richtig, wenn sie merken, dass sie bei dir einen wunden Punkt getroffen haben!
Ja, es gibt Umstände, die einfach wirklich kacke sind …
- Ein Feund verbreitet Lügen über dich
- Eine Kollegin stellt dich vorm Chef bloß
- Deine Eltern haben dich vernachlässigt
All das ist nicht ok. Aber es bringt niemandem etwas, wenn du deswegen ewig nachtragend bist.
Noch niemals in der Geschichte der Menschheit, hat es irgendeine Situation besser gemacht, wenn jemand an Ärger und Wut festgehalten hat.
Im Gegenteil:
Nachtragen macht alles nur schlimmer!
Weil du das Übel damit festhältst. Du fütterst das Leid mit deinen Gedanken und deiner Energie. Denn in deinem Leben wächst immer das, worauf du dich konzentrierst. Und das beeinflusst dein Handeln und deinen Charakter.
Weißt du, warum es so viele „Love Scammer“ und Internet-Betrüger in Afrika gibt, die versuchen, Europäern das Geld aus der Tasche zu ziehen?
Weil sie nachtragend sind … Sie empfinden, dass sie ausgebeutet wurden. Sie fühlen sich sogar berechtigt dazu, sich jetzt ihren Teil des Wohlstandes zurückzuholen.
Das ist ja sogar nachvollziehbar. Aber macht das die Welt besser? Nein, kein Stück.
Und genauso ist es in deinem Leben.
Mach dich nicht noch unglücklicher
Wenn du ewig an Verletzungen, Beleidigungen oder anderen Vorfällen festhältst, veränderst du dich zum Negativen.
Du fühlst dich „berechtigt“ dazu, dir deinen Teil zurückzunehmen oder auch selbst auszuteilen, was du erleiden musstest.
Und wozu führt das?
Nicht zu Zufriedenheit und Glück … soviel kann ich dir garantieren.
Du treibst damit nur das Rad der Negativität noch weiter an. Weil du damit wiederum Grund und Ursache für die negative Einstellung anderer wirst. Und im Gegenzug nur noch mehr Negativität erfährst.
Richtig, das Gesetz der Anziehung entfaltet auch hier seine Wirkung.
Deshalb plädiere ich auch immer dafür, dass du das Wort „Schuld“ aus deinem Wortschatz streichst …
Vergiss die Schuld
Schuld zu verteilen ist einfach. Aber es hält dich auch davon ab, wirklich glücklich zu werden.
Es ist, als würde jemand einen Misthaufen vor deinem Haus abladen. Du kannst jetzt den Unbekannten beschuldigen so lange du willst, aber wenn du den Mist nicht wegräumst, musst du trotzdem jeden Tag mit dem Gestank leben.
Deshalb ist es so unglaublich wichtig, dass du verzeihen kannst.
Das bedeutet nicht, dass du Arm in Arm mit den Menschen feiern solltest, die dir vielleicht etwas Schlimmes angetan haben.
Aber es bedeutet, dass du innerlich mit der Sache abschließt. Frieden schließt. Für dich. Damit du den Mist beiseite räumen und dich den positiven Dingen in deinem Leben zuwenden kannst.
Es kann hilfreich sein, das auch der Person mitzuteilen. Aber es ist nicht unbedingt notwendig.
Du solltest es aber soweit bringen, dass es nicht wieder die schlechten Gefühle hochbringt, wenn du dieser Person begegnest oder an sie denkst.
„Aber meine Tante hat mir mein Erbe geklaut!“
Oh ja … gerade in der Familie kommt es häufig zu solchen „unverzeihlichen“ Taten oder Kränkungen. Glaub mir, ich kenne das.
Vor allem, wenn es um das liebe Geld geht, hört die Freundschaft und leider auch oft die Verwandtschaft einfach auf.
Aber:
Ist es das wirklich wert?
Denke daran: Das letzte Hemd hat keine Taschen …
Am Ende ihres Lebens bereuen die meisten Menschen nicht, dass sie zu wenig Reichtum angehäuft haben, sondern, dass sie ihre wichtigen Beziehungen nicht erhalten haben.
Leider merken das die meisten erst, wenn es zu spät ist … Wenn die Person bereits tot ist oder man selbst nicht mehr lange zu leben hat.
Lass es nicht so weit kommen!
„Manches kann man aber einfach nicht verzeihen …“
Stimmt nicht. Du kannst prinzipiell alles verziehen.
Weil du damit nicht die Sache gutheißt oder vergisst, dass es passiert ist, sondern damit Frieden schließt.
Es gibt sogar Menschen, die dem Mörder ihres eigenen Kindes verziehen haben.
Ich weiß, das ist absolut grenzwertig und ich sage nicht, dass ich das könnte oder dass du das tun solltest. Aber es zeigt, dass es möglich ist. Dass selbst die schlimmsten Missetaten auf diesem Planeten verziehen werden können.
„OK, aber wie gelingt das?“
Wie geht verzeihen?
Lass los …
Akzeptiere, dass es geschehen ist.
Finde dich damit ab, dass die Welt so ist, dass diese Person so ist, dass deine Situation jetzt so ist.
Nur dann, hast du deine volle Aufmerksamkeit frei, um das Beste aus dieser Situation zu machen.
Was mir persönlich sehr dabei geholfen hat, ist zu verstehen, was Karma wirklich bedeutet und wie es funktioniert:
Vertraue dem Karma
Ich habe zu dem Thema ein umfangreiches Kapitel im Buch geschrieben, falls dich das näher interessiert. Hier die Kurzfassung:
Im Grunde bedeutet Karma, dass jedes Handeln Konsequenzen mit sich bringt. Das gilt für dein Handeln, also zum Beispiel das Nachtragen, genauso wie für das Handeln von anderen.
Das bedeutet, dass Menschen, die schlechte Dinge tun, ihre „Quittung“ dafür bekommen, auch ohne dass du es ihnen heimzahlst. Aber nicht, indem sie als Regenwurm wiedergeboren werden oder im nächsten Leben Schlimmes erdulden müssen. Nein, sie bekommen ihre Quittung bereits jetzt. Dadurch, dass sie so sind, wie sie sind und tun, was sie tun. Sie bewirken unmittelbare Konsequenzen in ihrem Leben.
Frag dich doch einmal selbst:
Was haben sie davon?
Denkst du, dass die Person, die über dich herzieht, glücklich ist und ein tolles Leben führt? Nein, eben nicht. Sie leidet selbst. Sonst würde sie nicht im Rad der Negativität mitmachen.
Diese Person muss sich selbst ertragen. 24 Stunden am Tag. 7 Tage die Woche. 365 Tage im Jahr …
Ja, wenn jemand sich auf deine Kosten bereichert oder amüsiert, wirkt es im ersten Moment, als sei die Person im Vorteil. Aber tatsächlich bekommt sie nur genau das, was sie sich damit ergaunert hat. Einen kurzen Moment der Befriedigung. Aber niemals wahre Zufriedenheit oder Glück. Doch das kannst du finden … jetzt und hier … indem du loslässt. Denn dann fließt dir im Leben alles zu. Das ist der Weg des Wassers …
In diesem Sinne:
Bleib vernünftig ;-)
Norman „lass gut sein“ Brenner