Was will ich? (Test)

Umgang mit schwierigen Kollegen: 15 unverzeihliche Fehler (und was wirklich hilft)

Umgang mit schwierigen Kollegen

„Kollegenschwein!“

Du könntest ausrasten.

Dein Kollege …

  • schwärzt dich beim Chef an
  • stellt dich im Meeting bloß
  • setzt Gerüchte über dich in die Welt
  • halst dir durch seine Faulheit die ganze Arbeit auf
  • oder bringt dich mit seinen cholerischen Anfällen und seiner chronischen Nörgelei zum Verzweifeln

Du würdest ihn am liebsten auf den Mond schießen.

Leider ist die Technik dazu noch nicht verfügbar. Aber es gibt Mittel und Wege, wie du mit nervigen Kollegen umgehen kannst.

Doch dabei gibt es einige Stolperfallen, in die wir oft hineintappen und die wir am Ende bitter bereuen.

Die 15 größten Fehler und wie du sie vermeidest, findest du in diesem Beitrag (Und ja: Rache ist einer davon, siehe Punkt 6):

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Die 15 schlimmsten Fehler beim Umgang mit schwierigen Kollegen (und was wirklich hilft)

Es ist nicht einfach.

Deswegen heißen sie ja „schwierige Kollegen“.

Wir alle haben irgendwo schon einmal mit dieser Gattung Kontakt gehabt.

Es gibt an jedem Arbeitsplatz mindestens einen davon.

Ganz so, als gäbe es für die Arbeitgeber eine geheime Subvention vom Staat, wenn sie solche Menschen beschäftigen.

Jedenfalls kommen viele von uns nicht umhin, sich im Umgang mit nervigen Kollegen zu üben. Dabei gibt es jedoch einige Fallstricke zu beachten, die dir richtig leidtun können:

 

Fehler # 1: Sich aufregen / mitreißen lassen

Fehler Nr. 1: Nicht aufregen über schwierige Kollgen!

Bleib cool.

Das ist das A und O.

Lass dich nicht mitreißen, wenn sich ein Kollege über etwas oder dich aufregt oder dir auf irgendeine andere Art mal wieder das Leben schwer machen will.

Aufregung ist ein Zeichen von Unsicherheit. Wenn du jedoch cool bleibst, signalisiert das deinem Kollegen und allen anderen Anwesenden, dass du die Oberhand über die Situation hast.

Nicht umsonst heißt es in einem Sprichwort:

„Wer schreit, der lügt“

Sich aufzuregen ist meist dann das Mittel der Wahl, wenn schlagkräftige Argumente fehlen. Auf diese Weise versuchen manche Menschen dann emotionalen Druck zu erzeugen und dich damit aus der Fassung zu bringen. Wenn solche Aktionen an dir abprallen, erreicht der Kollege damit nichts anderes, als sich selbst in ein schlechtes Licht zu rücken und seine Energie zu verschwenden.

Chefs und andere Kollegen merken das, auch wenn sie es oft unkommentiert lassen, um den Hitzeblitz nicht noch mehr in Wallung zu bringen.

„Aber wie kann ich cool bleiben, wenn er mich so richtig zur Weißglut bringt?“

 

Was wirklich hilft

Cool bleiben

Lass dich nicht mitreißen und bleib bei dir.

Der Schlüssel dazu ist Bewusstheit.

Wer sich aufregt, reagiert unbewusst.

Wer bewusst bleibt, regt sich nicht auf.

Das ist der Grund, warum Bewusstheit der Schlüssel zu unerschütterlicher Gelassenheit ist.

Um das „Bewusst-bleiben“ zu fördern und zu halten, gibt es einige sehr wirkungsvolle Methoden:

 

1. Bewusstes Auftreten
Nimm eine lockere und offene Körperhaltung ein.

Das unterstreicht deine Selbstsicherheit.

Wenn du zum Beispiel bei einem Konfliktgespräch offen und locker in deinem Stuhl sitzt und dein Kollege angespannt und mit verschränkten Armen, nimmt eine dritte Person im Raum dies unbewusst auf und wird dir automatisch die souveräne Rolle im Gespräch zuschreiben …

 

Fehler #2: Sich auf das gleiche Niveau begeben

Fehler Nr. 2: Begib dich nicht auf das gleiche Niveau des Kollegen

Lass dich nicht auf das gleiche Niveau herab.

Wenn dein Kollege eine Schlammschlacht daraus machen will, lass ihn sich alleine die Hände schmutzig machen.

Wenn du dich nicht darauf einlässt, stellt er sich am Ende nur selbst als unprofessionell dar.

Führe auch nicht irgendwelche Listen mit Verstößen oder Dokumentationen, wann und wie dein Kollege sich irgendetwas zu Schulden hat kommen lassen. Hier gilt das gleiche Prinzip: Zum einen lässt es dich auch schlecht und unkollegial aussehen, wenn du solche Maßnahmen ergreifst, zum anderen ziehen solche Übersichten dich mehr runter als ihn, da du dich selbst jedes Mal mit all seinen negativen Seiten konfrontierst, wenn du auf diese Liste schaust.

 

Was wirklich hilft

Besinne dich auf deine Werte
Handele so, dass du abends mit gutem Gewissen in den Spiegel schauen kannst.

Was dein Kollege tut und sagt, geht mit ihm nach Hause.

Bleibe deinen eigenen Prinzipien treu und lass dich nicht auf Provokationen ein.

Das hilft dir auch dabei, den nächsten Fehler bei Stress mit Kollegen zu umgehen:

 

Fehler #3: Ausfallend, persönlich oder unsachlich werden

Fehlker Nr. 3: Werde nicht ausfallen gegenüber dem Kollegen

Manchmal können sich Diskussionen mit Kollegen richtig hochschaukeln.

Da rutscht einem auch schon einmal das ein oder andere unüberlegte Wort über die Lippen.

Aber denke daran:

Worte sind wie Pfeile. Einmal abgefeuert, kannst du sie nicht zurückholen.

Setze alles daran, in jedem Fall ruhig und sachlich zu bleiben.

Ja, auch wenn das deinem Gegenüber nicht gelingt.

Es spielt dir sogar in die Karten, wenn ihm das nicht gelingt, weil wieder einmal du als der Souveräne und Gelassene da stehst.

„Aber wenn mein Kollege doch schon ausfallend wird und mich beleidigt, soll ich das einfach auf mir sitzen lassen?“

Ja. Lass es auf dir sitzen.

Dein Kollege schadet mit solchen Aktionen eher sich selbst als dir und umstehende werden das genauso sehen. Versetz dich doch einfach mal in die Lage eines Außenstehenden: Wem würdest du mehr Glauben schenken bei einer Diskussion? Dem, der mit obszönen Gesten und Worten um sich wirft wie mit Kamelle an Fasching oder dem, der ruhig und sachlich bleibt?

„Aber wie soll es mir in so einer Situation gelingen, ruhig und sachlich zu bleiben?“

Siehe Punkt 1. Vor allem die 30 Mindtricks können hier Wunder wirken. Aber speziell zur professionellen Sachlichkeit, habe ich hier noch einige Tipps für dich:

 

Was wirklich hilft

Nicht laut werden

Laut zu werden ist, wie Öl ins Feuer gießen.

„So wie es in den Wald hinein schallt, so schallt es auch wieder heraus“

(Sprichwort)

Außerdem wirkt nichts unprofessioneller und wackliger, als jemand der schreit.

Zumal du deinem Kollegen so auch noch offenlegst, wo deine Achillesferse liegt und er dich angreifen kann.

 

Ermahne den Kollegen
Halte den Kollegen dazu an, selbst auch ruhig und sachlich zu bleiben.

Zum einen hilft es dir, weil jemand, der in Rage ist, sowieso nicht aufnimmt, was du zu sagen hast.

Zum anderen ist es natürlich auch für ihn selbst und die gesamte Gesprächssituation besser.

Mit einem Satz wie „Bitte bleibe doch ruhig und sachlich, wie wir alle hier“ erinnerst du ihn daran, dass er sich gerade selbst einen Nachteil verschafft, und machst dritte und ggf. sogar deinen Chef auch wieder auf deine Souveränität aufmerksam. Die „Wir“-Form hilft hier einen Sinn für „Wir sitzen doch alle im gleichen Boot“ zu schaffen.

 

Lasse auch ihn ausreden
Behandele deinen Kollegen so, wie du auch gerne selbst behandelt werden willst.

Falle ihm nicht ins Wort und lass ihn seinen Punkt deutlich machen, wenn er an der Reihe ist. Genauso kannst du dies dann von ihm fordern.

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Fehler #4: Vorwürfe und Anschuldigungen äußern

Fehler Nr. 4: Dem Kollegen Vorwürfe machen

Mit Vorwürfen und Anschuldigungen erreichst du vor allem eines:

Dass sich dein Kollege in die Ecke gedrängt fühlt und „dicht“ macht.

Ein konstruktives Gespräch ist dann nicht mehr möglich und am Ende hat niemand etwas davon.

„Aber darf ich dann gar nicht äußern, wie ich die Sache sehe?“

Doch, aber der Ton macht bekanntlich die Musik:

 

Was wirklich hilft

Sende „Ich“-Botschaften
  • „Ich empfinde es so, dass…“
  • „Ich fühle mich dabei…“
  • „Ich wünsche mir, dass…“
Gerade in hitzigen Gesprächen werden auch sachliche Argumente oft und gerne missinterpretiert. Teilweise sogar vorsätzlich.

Wenn du „Ich“-Botschaften sendest, ist es unmissverständlich, dass du keine Vorwürfe machst oder eine absolute Wahrheit wiedergeben willst, sondern einzig und allein deinen persönlichen Eindruck. Und darauf kannst du dich auch immer wieder berufen, wenn dir das jemand quer auslegen will.

 

Sende Meta-Botschaften

Meta-Botschaften sind solche, bei denen du indirekt die Gefühlsebene deines Kollegen aufgreifst und wiedergibst.

Das trägt dazu bei, dass sich dein Kollege verstanden fühlt.

Außerdem kannst du ihm so indirekt seinen aktuellen Zustand vor Augen führen, der ihm vielleicht gar nicht so bewusst ist, und ihn damit dazu bringen, dass er sein aktuelles Verhalten selbst reflektiert.

Zum Beispiel durch die Botschaft:

  • „Ich habe den Eindruck, es bringt dich sehr aus der Fassung, dass dies nicht geklappt hat, aber das hilft uns nicht dabei, eine Lösung zu finden.“ oder
  • „Du scheinst sehr schnell an die Decke zu gehen, wenn es darum geht, dass …“

 

Fehler #5: Nachtragend sein

Fehler Nr. 5: Es dem Kollegen übel nehmen

Sei nicht nachtragend.

Das sorgt für dickere Luft und ein noch schlechteres Klima, auch für Unbeteiligte.

Niemand verlangt, dass du und dein Kollege beste Freunde werden oder euch super versteht, aber zumindest auf einer beruflichen und professionellen Ebene, solltet ihr euch trotz allem mit Respekt und Höflichkeit begegnen.

Ja richtig, es sollten beide tun. Aber auch wenn dein Kollege das nicht hinbekommt, gib du trotzdem dein Bestes. Du kannst sein Verhalten nicht beeinflussen, aber deines. Und wer weiß, vielleicht kannst du auf diese Weise sogar als gutes Vorbild wirken.

„Aber was ist, wenn mein Kollege mich immer wieder provoziert? Soll ich das alles hinnehmen und trotzdem freundlich zu ihm sein?“

Ja. Auf jeden Fall:

 

Was wirklich hilft

Nicht Kontern
Wenn du dich von seinen Provokationen und Anspielungen unbeeindruckt zeigst, wird ihn das noch mehr treffen, als wenn du konterst.

Warum? Weil er ja gerade damit bezwecken will, dich zum Reagieren zu bringen. Wenn ihm das nun aber nicht gelingt, hat er sein Ziel verfehlt und all die Energie umsonst aufgewendet.

Aber Vorsicht: Manche Kollegen macht das rasend und es kann die Sache noch schlimmer machen. Versuche ihn dann so gut wie möglich zu meiden. Dazu aber gleich mehr.

Jedenfalls ist es in jedem Fall die bessere Variante, als deinem Kollegen genau mit dem zu kontern, was er dir entgegenbringt. Dann bestätigst du nur, dass seine Angriffe wirkungsvoll sind und zeigst ihm damit nur, wie und wo er dich treffen kann.

Die Krönung des ganzen ist dann natürlich, wenn du ihm statt Wut und Hass einfach Mitgefühl entgegenbringst:

 

Profitipp: Mitgefühl haben

Das ist aber schon wirklich die Königsklasse.

Wer es schafft, intrigante Kollegen auch noch mit Mitgefühl zu behandeln, der wird mit schwierigen Kollegen nie wieder ein Problem haben.

Aber Vorsicht: Ich sagte Mitgefühl, nicht Mitleid. Das ist ein Unterschied:

  • Mitgefühl bedeutet, du kannst dich in seine Situation hineinversetzen und vielleicht sogar seine Beweggründe verstehen und ihm so vielleicht helfen, mit der Situation besser klar zu kommen.
  • Mitleid bedeutet, du verstehst nicht die Ursache, sondern das Symptom, nämlich sein Leid, und du verstärkst es, indem du es ihm bewusst vor Augen führst, dass er auch dir leidtut.

Hier erfährst du mehr über den Unterschied zwischen Mitgefühl und Mitleid.

Wie kann das mit dem Mitgefühl funktionieren? Vielleicht hilft dir dabei die folgende Sichtweise:

 

Wer hat es schwerer?

Ein Gedanke, der mir oft dabei hilft, Mitgefühl und Empathie zu empfinden ist folgender:

Dein Kollege hat das größere Problem mit sich selbst!

Du musst deinen schwierigen Kollegen vielleicht 8 Stunden pro Tag ertragen. Wenn es zum Feierabend läutet, kannst du ihn und die Probleme mit ihm im Büro lassen.

Dein Kollege hingegen muss sich 24 Stunden pro Tag ertragen. 365 Tage im Jahr. Das ist viel schlimmer. Er nimmt sich überall hin mit und leidet auch noch nach Feierabend unter seinen Problemen.

 

Mit Vorsicht zu genießen: Dem Kollegen sogar helfen

Gerade aus dieser Perspektive heraus, kann sogar der Wunsch entstehen, deinem Kollegen irgendwie helfen zu wollen.

Sei hier sehr vorsichtig.

Zum einen kann dass seinerseits wieder als Mitleid gedeutet werden, was ihn wiederum nur noch wütender machen könnte.

Zum anderen ist es oft ein Kampf gegen Windmühlen, chronische Nörgler oder Sauertöpfe ändern zu wollen.

Es kostet dich unheimlich viel Energie, jemanden aus einem solchen Loch zu ziehen und für denjenigen, der im Loch sitzt, ist es viel einfacher, dich hineinzuziehen.

Deshalb ist es manchmal besser, einen großen Bogen um solche Kollegen zu machen.

Wenn du es für angebracht hältst, kannst du ihm vielleicht in einer günstigen Gelegenheit den Hinweis geben, dass er sich doch durch sein Verhalten eigentlich selbst das Leben schwer macht. Am besten auch in Form einer Ich- oder Meta-Botschaft (siehe oben). Vielleicht regt ihn das zum Nachdenken an. Wenn nicht, lass es am besten gut sein.

 

Fehler #6: Rachepläne schmieden

Fehler Nr. 6: Sich am Kollegen rächen

Ich weiß, wie verlockend es ist, Rachegedanken gegen einen Kollegen zu schmieden, der dich gerade so richtig schön in die Pfanne gehauen hat.

Lass es.

Du machst es damit nur noch schlimmer.

Du quälst dich selbst, weil du dich auch in der Zeit, in der du den Kollegen nicht um dich hast, mit ihm und seinen Missetaten beschäftigst und weil du damit nur wieder eine Reaktion von ihm provozierst.

So etwas geht nie gut aus und kommt auch bei Chefs im Allgemeinen nicht gut an!

Außerdem sind wir damit eigentlich schon wieder bei Fehler Nummer 2:

Wenn du Rachegedanken hegst, lässt du dich nur auf das gleiche Niveau herab und bist am Ende nicht besser als dein Kollege

Lass es. Stehe darüber.

Gegenargumente sind natürlich ok, wenn sie ruhig und sachlich vorgetragen werden.

Lass dich aber nicht darauf ein, dreckige Details auszupacken und zurück zu schleudern, nur weil dein Kollege damit anfängt.

Denke an Punkt 1: Bleib gelassen, nimm dazu Stellung, wenn du es für nötig hältst, aber sachlich und respektvoll.

Gar nichts zu sagen ist in solchen Situationen übrigens nur sinnvoll, wenn es sich wirklich um Lappalien handelt, die für umstehende auch als solche erkenntlich sind. Ansonsten wird ein Schweigen auf solche Anschuldigungen auch gerne als stilles Schuldeingeständnis gewertet. Also ergreife ruhig Partei, aber eben ruhig und sachlich.

 

Was wirklich hilft

Schau nach vorne
Es bringt dich im wahrsten Sinne des Wortes einfach nicht weiter, wenn du auf der Vergangenheit herumreitest.

Lass es gut sein.

Orientier dich nach vorne und schau, dass du eine Lösung findest, wie du mit der ganzen Sache besser umgehen kannst. Die weiteren Punkte helfen dir dabei.

 

Profitipp: Verzeih ihm

Puh … schon wieder so ein Kracher.

Verzeihen ist nicht leicht, ich weiß.

Aber wer ist es, der am Ende mit dem Ärger herumläuft und darunter leidet?

Du natürlich!

Du trägst den Konflikt innerlich mit dir herum, solange du nicht loslässt!

Wenn du an der Situation einfach nichts ändern kannst und auch deinen Kollegen nicht ändern kannst, dann ändere wenigstens deine Einstellung dazu und verzeih ihm. So schaffst du es wenigstens, dich von den negativen Gedanken und dem Ärger zu befreien und loszulassen.

Und wer weiß, vielleicht beeindruckt das ja auch deinen Kollegen und regt ihn zu einem ähnlichen Verhalten an?

Außerdem ist es auch hier wieder ganz großes Tennis, wenn deine Kollegen oder dein Chef erkennen, dass du selbst nach den härtesten Attacken dazu bereit bist, deinem Kollegen zu verzeihen und von vorne anzufangen.

 

Fehler #7: Zum Chef gehen

Fehler Nr. 7: Zum Chef gehen wegen dem schwierigen Kollegen

Lass es.

Genau wie bei allen anderen Punkten wirft das kein gutes Licht auf dich.

Darüber hinaus provozierst du deinen Kollegen damit nur zu einer Reaktion.

„Aber was soll ich denn dann tun? Ich kann doch nicht einfach über die Sache schweigen! Wenn man nie etwas sagt, ändert sich auch nie etwas!“

Ja, genau. Aber nicht beim Chef.

 

Was wirklich hilft

Sprich deinen Kollegen direkt an
Versuche immer zuerst direkt mit deinem Kollegen das Problem zu klären.

Und zwar am besten unter vier Augen. Beachte dabei die vorherigen Punkte.

Wenn Konflikte im Team bestehen, versuche, den Kreis so klein wie möglich zu halten.

Der Chef sollte immer die letzte Instanz sein. Zum einen wird er es wie schon gesagt, dir nicht gut anrechnen, wenn du einen Kollegen anschwärzt und damit auch deinen Chef in eine unschöne Situation bringst. Zum anderen wird dein Chef ohnehin keine Partei ergreifen und euch höchstwahrscheinlich dazu auffordern, euren Konflikt unter euch zu klären.

„Aber was soll ich tun, wenn ein Kollege mich anschwärzt?“

 

Lass dich von deinem Kollegen direkt ansprechen
Zeige auch deinem Kollegen die Möglichkeit auf, ebenfalls direkt zu dir zu kommen.

Bitte ihn, zukünftig doch erst mal direkt mit dir zu reden, bevor er den Chef oder andere mit solchen Sachen behelligt. Schließlich haben andere ja auch wichtigere Arbeiten zu erledigen.

Das kannst du im Zweifel auch in Anwesenheit deines Chefs tun, weil auch dies wieder eher ein gutes Licht auf dich wirft und ein schlechtes auf den Anschwärzer: Du bist offen für Kritik und Vorschläge und wünschst dir den kurzen Dienstweg, um deinen Chef da möglichst raus zu halten. Dein Kollege entscheidet sich bewusst dagegen.

Aber auch wenn dein Kollege dich anschwärzt und auch wenn nicht alles davon Hand und Fuß hat, begehe nicht den nächsten Fehler beim Umgang mit schwierigen Kollegen:

 

Fehler #8: Nur die negativen Seiten deines Kollegen sehen

Fehler Nr. 8: Nur das Negative am Kollegen sehen

Dein Kollege hat sicher nicht nur negative Seiten.

Niemand ist nur schlecht.

Gerade bei Ärger mit Kollegen neigen wir aber leider dazu, alles an unserem Kollegen als negativ zu betrachten und positives auszublenden.

Dem solltest du bewusst entgegenwirken, um …

  • a) euren Konflikt nicht noch schlimmer zu machen und
  • b) trotz allem besser mit deinem Kollegen und der Situation umgehen zu können.

Wie kann das gelingen?

 

Was wirklich hilft

Finde das Positive
Versuche, dich auf seine positiven Seiten zu konzentrieren, wenn du mit ihm Kontakt hast.

Ja, auch wenn du denkst, er habe keine. Glaube mir, er hat sie.

Vielleicht ist er trotz allem ein verlässlicher Mitarbeiter oder kann Arbeitsergebnisse gut präsentieren. Überlege, welche guten Seiten er hat.

Und selbst, wenn dir wirklich nichts Gutes an ihm einfällt, so kannst du immer noch Eigenschaften, die du als rein negativ wahrgenommen hast, in ein positives Licht rücken:

  • Ist er beispielsweise sehr penibel und findet gerne Fehler, nimmt er dir vielleicht damit lästige Prüfarbeiten ab.
  • Oder wenn er sehr empfindlich ist, dient er vielleicht dem ganzen Team als eine Art Frühwarnsystem, um mögliches Konfliktpotential schon früh zu erkennen.
  • Vielleicht ist er auch eher kommunikationsscheu und du siehst darin den Vorteil für dich, dass du nicht sehr oft mit ihm konfrontiert sein musst.

 

Profitipp: Lerne deinen Kollegen besser kennen

Puh, das ist viel verlangt, ich weiß.

Aber so schwer es fällt, so wirkungsvoll ist es auch.

Und ich meine das nicht so, wie es der Pate einst zu sagen pflegte:

„Halte deine Freunde nahe bei dir, aber deine Feinde noch näher.“

Nein, ich meine es wirklich ernst.

Niemand tut das, was er tut, aus böser Absicht.

Jeder hat immer einen guten Grund. Seinen Grund. Nur weil du ihn nicht erkennen kannst, heißt das nicht, dass er nicht da ist.

Wenn du versuchst, deinen Kollegen besser kennen zu lernen, ihn zu verstehen und dich vielleicht sogar in seine Lage zu versetzen, kannst du sein Verhalten vielleicht viel besser nachvollziehen und vielleicht sogar akzeptieren.

Wenn du jedoch nicht weiter daran interessiert bist, warum dein Kollege nun wirklich so oder so reagiert, dann machst du unbewusst Annahmen. Du interpretierst die Gründe seines Verhaltens, weil unser Gehirn immer alles verstehen und zu einem logischen Gefüge zusammensetzen will. Dabei kommt dein Kollege aber in der Regel schlechter Weg, als er es wirklich verdient, denn die Annahmen, die wir machen, sind meist immer die schlechtesten von vielen möglichen Alternativen.

Wenn du wirklich herausfindest, was dahinter steckt, gibt es keinen Raum mehr für Spekulation. Und wer weiß: Vielleicht lernt ihr euch dabei gegenseitig von einer ganz anderen Seite kennen und verstehen und das Konfliktpotential löst sich von ganz alleine auf.

Aber selbst, wenn all das nicht geschieht, so hast du auf diese Weise zumindest eines gewonnen, was du deinem Kollegen entgegnen kannst: Verständnis und Mitgefühl. Und das ist meist die schlagkräftigste Waffe, weil man gegen sie nichts ausrichten kann.

Und wenn du noch nicht einmal das aus der Sache mitnehmen kannst, dann hast du auf diese Weise vielleicht wenigstens die Auslöser deines Kollegen besser kennengelernt und kannst sie nun bewusst umgehen.

 

Fehler #9: Die Schuld nur bei deinem Kollegen suchen

FEhler Nr. 9: Die Schuld nur beim Kollegen suchen

Es ist verlockend.

Gerade, wenn dein Kollege dich auch mit Schuldzuweisungen und Vorwürfen bombardiert.

„Ein Bock stößt nicht alleine“

Das hat meine Mama immer gesagt, wenn ich mich früher mit meinem Bruder gestritten habe.

Und sie hatte recht.

Die Schuld immer nur bei anderen zu suchen ist ein eindeutiges Merkmal der Opferrolle. Und aus der Opferrolle kannst du niemals ein Problem lösen.

Auch du bist dafür verantwortlich, dass der Konflikt besteht.

Wenn du dir das bewusst machst, kannst du vielleicht schon vieles auf deiner Seite lösen und besser mit dem Kollegen und der Situation umgehen.

Wie gelingt das?

 

Was wirklich hilft

Übernimm Verantwortung für deine eigenen Fehler

Konflikte entstehen nie auf nur einer Seite.

Auch du hast vielleicht Fehler gemacht und deinen Teil dazu beigetragen.

Stehe dazu.

Selbst wenn dein Kollege nicht so beherrscht ist wie du und dich beim Chef anschwärzt. Übernimm Verantwortung für das, was du getan oder gesagt hast und kontere nicht mit einer Liste von Verfehlungen deines Kollegen.

Erinnere dich: Bleib cool, lass dich nicht auf das gleiche Niveau herab, bleib sachlich und behandele deinen Kollegen freundlich und mit Respekt.

So gibst du ein viel besseres Bild vor deinem Chef und allen anderen ab und zeigst, dass du Verantwortung für dein Handeln übernehmen und auch mit Kritik und Konfrontationen umgehen kannst.

 

Reflektiere dich

Frage dich:

  • Was stört mich eigentlich genau?
  • Fühle ich mich eher wütend, irritiert, verärgert, verunsichert oder machtlos?
  • Was kann ich selbst besser machen?
  • Bin ich neidisch auf den Kollegen?
  • Wo stehe ich mir / uns eventuell selbst im Weg?
Dein eigenes Verhalten kannst du ändern. Deinen Kollegen nicht.

Für Hartgesottene:

 

Profitipp: Hol dir direktes Feedback
Frage deinen Kollegen direkt, wie du in seinen Augen zu dem Konflikt beiträgst.

Weiter oben haben wir schon behandelt, wie es helfen kann, wenn du deinen Kollegen besser kennenlernst und seine Beweggründe besser verstehst. Jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter:

Wir versuchen, uns in die Perspektive unseres Kollegen zu versetzen und zu erfahren, wie wir selbst in seinen Augen das Problem bewirken oder verstärken.

Ich weiß. Es ist wieder ein Profitipp, aber absolut wirkungsvoll.

Nicht nur, dass du auf diese Weise mehr über deinen Kollegen und das Problem erfährst, dein Kollege könnte dieses Verhalten auch als einen Schritt aufeinander zu werten. Vielleicht bewirkt dein Interesse an ihm und seiner Sicht der Dinge ja, dass auch er sich Mühe gibt, dich zu verstehen und ihr euch wieder etwas annähert.

Falls nicht, bekommen vielleicht aber auch andere Kollegen oder sogar der Chef deinen Annäherungsversuch mit und werten das wieder als positiven Punkt für dich.

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Fehler #10: Es zu ernst nehmen

Fehler Nr. 10: Das Problem mit dem Kollegen zu ernst nehmen

Natürlich solltest du Probleme mit Kollegen am Arbeitsplatz nicht einfach unter den Teppich kehren.

Aber du solltest sie auch nicht zu ernst nehmen.

Schließlich ist deine Arbeit nur ein kleiner Teil deines Lebens.

Lass dir also den Rest davon nicht durch Unstimmigkeiten oder Konflikte mit Kollegen vermiesen.

Aber auch auf der Arbeit, kann eine gute Portion Humor dir sehr gut dabei helfen, mit dem ganzen umzugehen:

 

Was wirklich hilft

Nimm es mit Humor

„Alles nicht so einfach, wenn man’s doppelt nimmt“

Den Spruch sagt einer meiner Kollegen oft, und er hat recht damit.

Nur weil ein Kollege schlecht drauf ist und euren Konflikt ständig mit sich herum trägt, musst du das nicht auch tun.

Vielleicht kannst du über gewisse Aspekte sogar lachen?

Hierbei hilft auf jeden Fall auch die Methode „Das Ego aus der Gleichung nehmen“ aus Punkt 1.

Aber Vorsicht: Es kann von deinem Kollegen oder Umstehenden auch sehr schnell als eine Provokation aufgefasst werden. Mach dich nicht lächerlich über das Thema oder den Kollegen. Er muss es ja gar nicht mitbekommen. Aber wenn du für dich alleine oder vielleicht mit anderen, dir näher stehenden Kollegen darüber lachen kannst, kann dir das schon sehr helfen, mit der Situation am Arbeitsplatz umzugehen.

Humor ist, wenn man trotzdem lacht!

Was du auch tunlichst vermeiden solltest, ist Lästern:

 

Fehler #11: Lästern

Fehler Nr. 11: Über den Kollegen lästern

Ich weiß, dass es manchmal sehr guttun kann, sich über den unliebsamen Kollegen bei anderen auszulassen.

Wir bekommen unsere Meinung von anderen bestätigt und fühlen uns nicht mehr so alleine damit.

Aber durch lästern schadest du nur dir selbst!

Zum einen rückst du dich damit nur wieder selbst in ein schlechtes Licht und zum anderen verhärtet es die Fronten nur noch mehr.

Wenn der Kollege erst einmal herausbekommt, dass du über ihn lästerst, wird er vielleicht noch härtere Schritte gegen dich einleiten und die Lösung des Konflikts rückt immer weiter in die Ferne.

 

Was wirklich hilft

Zu Hause „ausheulen“

Wenn du unbedingt das Bedürfnis hast, mit jemandem darüber zu reden, dann tu das am besten mit deinem Partner zu Hause oder mit einem Freund / einer Freundin außerhalb der Arbeit.

 

Profitipp: Schweigen und Genießen

Dein Kollege will eine Show abziehen?

Halt einfach an dich und genieße sie.

Es kann teilweise sogar recht amüsant sein, zu verfolgen, was er sich als Nächstes einfallen lässt.

Solange du weißt, das all seine Angriffe dich nicht erschüttern können, weil du sie ins Leere laufen lässt, kannst du genauso gut Nichtstun und zuschauen.

 

Ultra-Profitipp: Rede gut über deinen Kollegen

Das ist ein wahrer Konflikt-Killer.

Wenn du sogar noch gut über deinen nervigen Kollegen reden kannst, beweist das große Stärke.

Außerdem lässt es dich sehr gut aussehen.

Vielleicht stößt du damit sogar einen Kreislauf des Guten an, in dem auch dein Kollege irgendwann deine Vorzüge erkennt und mit anderen teilt.

Aber auch wenn nicht:

So verlagerst du automatisch deinen Fokus vom Negativen zum Positiven (siehe Fehler #8).

Es hat aber noch weitere Vorteile, wenn du gut über andere Menschen redest. Welche genau erfährst du in meinem Beitrag darüber, wie du mit dieser Technik jeden Konflikt vermeiden kannst.

 

Fehler #12: Auf einer Lösung beharren

Fehler Nr. 12: Auf einer Lösung beharren

Manchmal sind die Fronten einfach so verhärtet, dass keine Aussicht mehr darauf besteht, das Verhältnis zu kitten.

Das Schlimmste, was du dann tun kannst, ist weiter auf einer Klärung zu beharren.

Du machst es nur noch schlimmer. Für dich, den Kollegen und alle anderen um euch herum.

Wenn alle die bereits genannten Tipps keine Wirkung mehr zeigen, dann ist es das beste, auf Abstand zu gehen:

 

Was wirklich hilft

Meide chronische Nörgler und Energie-Vampiere

Im Verlauf des Beitrags ist es schon mehrfach angeklungen:

Es gibt einfach Menschen, die es genießen, Negativität zu verbreiten und andere runter zu ziehen.

Oft liegt das daran, dass sie selbst in einer sehr bedauernswerten Lage sind.

Viele sehen dann einfach keine Möglichkeit mehr, sich selbst da raus zu ziehen oder Wege zu finden, damit es ihnen besser geht. Es wird für sie erträglicher, wenn sie sehen, dass auch andere Leiden. Dann sind sie wenigstens nicht allein. Und vielleicht leidet ja sogar jemand anderes noch mehr als sie.

Leider versuchen sie gerade deshalb auch selbst, Leid für andere zu verursachen. Frei nach dem Motto:

„Wenn es mir nicht gut geht, dann darf es auch keinem anderen gut gehen!“

Das sind Energie-Vampiere.

Du kannst ihnen weder helfen, noch ihnen Einhalt gebieten, weil sie jede Situation nutzen, um ihr Leid zu verbreiten.

Nein, Holzpflöcke und Knoblauch helfen hier leider auch nicht weiter.

Gehe ihnen, so gut du kannst, aus dem Weg.

Jeder Kontakt mit ihnen birgt die Gefahr, dass sie dich mit in ihr Loch ziehen. Und wie ich oben schon erwähnt habe, ist es immer viel einfacher, jemanden in ein Loch hinein zu ziehen, als ihn heraus zu ziehen.

 

Setze klare Grenzen und kommuniziere sie auch

Damit es dir gelingt, den Umgang mit intriganten Kollegen auf das Nötigste zu beschränken, solltest du klare Grenzen setzen.

Definiere für dich selbst, inwieweit du Kontakt mit ihm haben willst und welche Punkte unumgänglich sind, damit eure Arbeitsziele dennoch erreichbar sind.

Informiere deinen Kollegen und gegebenenfalls weitere betroffene kurz und sachlich darüber, wie du dir das weitere Zusammenarbeiten vorstellst.

So lächerlich es auch klingt, aber manchmal kann es sogar besser sein, eine notwendige Korrespondenz auf das Medium Email zu beschränken, selbst wenn der Kollege nur ein paar Zimmer weiter sitzt. Wenn es für euch und eure Zusammenarbeit besser ist, sollte auch euer Chef das verstehen.

 

Sei trotz allem respektvoll und freundlich

In den meisten Fällen wirst du deinem Kollegen nicht gänzlich ausweichen können.

Je nach Art der Arbeit wird es zwangsläufig verschiedene Berührungspunkte geben.

Sei professionell.

Vielleicht hilft es dir sogar, dich auf seine positiven Seiten zu konzentrieren, wie in Punkt 4 beschrieben.

Behandele deinen Kollegen auf jeden Fall mit Respekt und sei trotz allem freundlich zu ihm.

Das macht den unvermeidlichen Kontakt erträglicher und schürt kein weiteres Feuer.

Provokationen und Spitzen solltest du gekonnt überhören und dich nicht weiter darauf einlassen.

So wahrst du nicht nur das Gesicht in der Firma, sondern kannst dich auch abends, ohne dir etwas vorzuwerfen, ruhigen Gewissens im Spiegel anschauen.

 

Fehler #13: Nach Erlösung im Außen suchen (Fliehen)

Fehler Nr. 13: Vor dem schwierigen Kollegen fliehen

Mach nicht diesen Fehler:

Suche nicht nach Erlösung im Außen!

Gerade bei heftigen Konflikten mit Kollegen erscheint es attraktiv, nach einer Erlösung durch einen Stellen- oder Abteilungswechseln zu suchen.

Wenn dein Kollege wirklich der einzige Grund dafür ist, dass du unglücklich im Job bist und einen Wechsel in Betracht ziehst, dann lass es lieber, denn das hätte folgende Nachteile für dich:

  • Du signalisierst deinem Kollegen, dass er es geschafft hat, dich zu vertreiben und stärkst somit seine Position und seine Macht über dich und andere Kollegen.
  • Du wirst dich in der neuen Abteilung / Stelle nicht wohler fühlen und wahrscheinlich wehmütig zurückblicken und dir Vorwürfe machen, dass du nur wegen deinem Kollegen von dort weg bist.
  • Auch an deinem neuen Arbeitsplatz wirst du wieder mit Kollegen zu tun haben und vielleicht ist auch dort ein Vertreter der Gattung „Schwierig“ dabei.

Lerne lieber, damit umzugehen.

 

Was wirklich hilft

Damit umgehen lernen

Es wird immer und überall Menschen geben, mit denen du nicht so gut klar kommen wirst.

Wir brauchen sie sogar! Dazu gleich mehr in Punkt 15.

Wahre Gelassenheit und Zufriedenheit kommt ohnehin immer nur von innen.

Natürlich sollte man, soweit es möglich ist, versuchen, die äußeren Umstände anzupassen. Aber diese Methode stößt irgendwann an ihre Grenzen. Deine innere Einstellung und deine Erwartungen jedoch, kannst du jederzeit und überall ändern.

Lebe damit und sei trotzdem glücklich und wer weiß, vielleicht bist du deinem Kollegen auf diese Weise ja sogar noch ein gutes Vorbild.

 

Fehler #14: Dein Wohlergehen vergessen

Fehler Nr. 14: Das eigene Wohlergehen vergessen

Gerade bei Konflikten vergessen wir oftmals, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Verschwende nicht deine kostbare Lebenszeit damit, dich in einen Konflikt hinein zu steigern, der vielleicht nicht gelöst werden kann und ohnehin nur einen Bruchteil deines Tages betrifft.

Und tappe nicht in die gleiche Falle, wie es die „schwierigen Kollegen“ gerne tun, und versuche, deinen Seelenfrieden dadurch herzustellen, dass du es deinem Kollegen heimzahlen kannst.

Achte darauf, dass es dir gut geht.

 

Was wirklich hilft

Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben

Mit deinem Kollegen verbringst du vielleicht wenn es hochkommt 8 Stunden am Tag. Mit dir selbst verbringst du 24. Und das für den Rest deines Lebens.

Deshalb:

Achte bei allem was du tust zuerst darauf, dass es dir dabei gut geht.

Dann läufst du auch nicht Gefahr, in dieselbe Position wie dein Kollege zu geraten, in der du nur noch andere runterziehen willst, damit es für dich selbst erträglicher wird.

Dein Wohlergehen muss oberste Priorität haben.

 

Fehler #15: Es als deine Pflicht ansehen, für Harmonie zu sorgen

Fehler Nr. 15: Für Harmonie mit den Kollegen sorgen wollen

Es ist nicht deine Pflicht, für Harmonie zu sorgen!

Manche Menschen fühlen sich immer irgendwie dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass alle sich vertragen.

Tu dir das nicht an.

Es ist unmöglich.

Das Leben soll nicht nur harmonisch und Friede, Freude, Eierkuchen sein.

Es darf und muss auch Differenzen zwischen Menschen geben.

Manchmal stimmt eben einfach die Chemie nicht. Das ist in Ordnung.

Akzeptiere das und reibe dich nicht selbst in einem aussichtslosen Kampf gegen Windmühlen auf.

Mir hilft dabei immer folgender Gedanke:

 

Was wirklich hilft

Es muss auch solche Menschen geben

Der Sinn des Lebens ist Vielfalt.

Wenn wir alle gleich wären und in völliger Harmonie zusammen leben würden, wäre die Welt vor allem eines: langweilig.

Das ist unter anderem auch ein Grund, warum ich persönlich die Vorstellung vom Paradies, so wie es uns das Christentum lehrt, nicht sehr attraktiv finde. Zumindest nicht für einen Aufenthalt für alle Ewigkeit. Aber das ist ein anderes Thema.

Außerdem hätte das ganze Leben dann überhaupt keinen Sinn, da ja alle gleich und alles berechenbar und gut wäre. Worauf sollte das alles hinaus laufen?

Auf diese Weise kann man auch solche Gegenpole schätzen lernen.

Es muss auch solche Menschen geben!

Es ist wie mit Licht und Dunkelheit: Ohne das eine, weiß man das andere nicht zu schätzen.

  • ohne Winter wäre der Sommer keine große Besonderheit
  • ohne Hunger könnten wir das Gefühl der Sättigung nicht genießen
  • und ohne schwierige Kollegen könnten wir die lieben und umgänglichen nicht so sehr zu schätzen wissen und vielleicht auch noch nicht einmal uns selbst.

Kontraste sind wichtig im Leben. Wir schreiben mit weißer Kreide auf schwarze Tafeln, damit wir die Schrift erkennen können. Das ist die Dualität des Lebens.

Und deshalb brauchen wir auch die „schwarzen Schafe“ in unserem Leben.

„Nehmen Sie die Menschen wie sie sind. Andere gibt es nicht.“

(Konrad Adenauer)

Akzeptiere sie, schätze sie. Sie machen das Leben vielfältig und schön, auf ihre ganz eigene paradoxe Art und Weise.

 

Bonus-Tipp: Schwierige Kollegen loslassen

Bonus-Tipp: Schwierige Kollegen loslassen

Was alle diese Tipps grundlegend verbindet, ist die Fähigkeit des Loslassens.

Loslassen bedeutet nicht, aufzugeben und sich einfach mit der Situation und den schwierigen Kollegen abzufinden!

Im Gegenteil:

Loslassen bedeutet …

  • ge-lassen zu bleiben und so ruhig und souverän handeln zu können
  • die Verantwortung zu erkennen und zu übernehmen, die du wirklich hast
  • den Fokus weg von dem Negativen und hin zu etwas Positivem und der Lösung eines Problems zu lenken

Wenn du das Loslassen beherrschst, brauchst du im Prinzip keine Tipps mehr. Es ergibt sich dann von selbst, wie du dich, in welcher Situation, am besten verhalten solltest. Es ist sozusagen ein innerer Kompass.

Aber wie kann man dieses Loslassen lernen?

Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung mit vielen Beispielen aus dem Leben (auch Probleme im Job und mit Kollegen) findest du in meinem Buch:

>> Zum Buch: „Der Weg des Wassers: Warum dir alles zufließt, wenn du endlich loslässt“

Der Weg des Wassers: Warum dir alles zufließt, wenn du endlich loslässt - Tablet, Smartphone, Hardcover

 

Fazit

Vermeide diese Fehler beim Umgang mit schwierigen Kollegen:

  • #1: Sich aufregen / mitreißen lassen
  • #2: Sich auf das gleiche Niveau begeben
  • #3: Ausfallend, persönlich oder unsachlich werden
  • #4: Vorwürfe und Anschuldigungen äußern
  • #5: Nachtragend sein
  • #6: Rachepläne schmieden
  • #7: Zum Chef gehen
  • #8: Nur die negativen Seiten deines Kollegen sehen
  • #9: Die Schuld nur bei deinem Kollegen suchen
  • #10: Es zu ernst nehmen
  • #11: Lästern
  • #12: Auf einer Lösung beharren
  • #13: Nach Erlösung im Außen suchen (Fliehen)
  • #14: Dein Wohlergehen vergessen
  • #15: Es als deine Pflicht ansehen, für Harmonie zu sorgen

Wenn du diese Fehler vermeidest und dir stattdessen die Vorschläge zu Herzen nimmst, die ich dir gegeben habe, wird es dir unmittelbar leichter fallen, mit jeglicher Art von Kollegen umzugehen.

Die Fähigkeit des Loslassens ist dabei ganz besonders hilfreich. Wie du sie erlernst, erfährst du in meinem Buch.

Warte nicht darauf, dass dir eine Lösung des Konfliktes widerfährt. Sorge selbst dafür.

Auf deiner Seite.

Jetzt.

 

P.S.: Jetzt will ich noch von dir wissen: Wie hat dein Kollege dir zuletzt das Arbeitsleben zur Hölle gemacht und wie hast du reagiert? Schreibe einen Kommentar!

[Erstmals veröffentlicht am 04. Februar 2018]

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Über Norman Brenner
Nachdem ich zwei Studiengänge als Jahrgangsbester und trotz Stipendium abgebrochen habe, habe ich erkannt, worauf es wirklich im Leben ankommt. Seither helfe ich auch anderen Menschen, ein Leben zu führen, das Sinn macht und sich gut anfühlt. Mehr.
  • Nicole sagt:

    Hallo lieber Norman… Puhhh, das war wirklich sehr interessant, wie immer… Ich wünschte, ich hätte diese Tipps schon vor einem halben Jahr gehabt, denn ich befinde mich gerade in einer schwierigen beruflichen Situation.. Bei uns gibt es quasi aber zwei Lager und im anderen Lager befindet sich der Chef… Ich habe im letzten halben Jahr Hilfe gesucht, habe viel zum Thema gelesen und mich vor ein paar Wochen dazu entschlossen, einen Versetzungsantrag zu stellen… Manchmal ist es eben doch besser zu gehen.. Allein schon deshalb, weil der Chef eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat und sich eben dem anderen Lager zugehörig fühlt… Wie gesagt, schade dass ich erst jetzt deinen Artikel gelesen habe… Liebe Grüße…

    • Hey Nicole,

      danke für deinen Kommentar und die Ergänzung um deine persönliche Geschichte =)

      Wenn ich könnte, würde ich sie dir gern in der Zeit zurück schicken ^^ Aber ich halte grundsätzlich nichts davon, zu denken „hätte ich damals schon…“. Das bringt nichts, denn wir können die Vergangenheit eh nicht ändern und fühlen uns dadurch nur noch schlechter.

      Ich denke also, es ist schon ganz gut so gekommen, wie es jetzt bei dir kam und wenn meine Theorie stimmt, wird der nächste schwierige Kollege wahrscheinlich auch nicht lange auf sich warten lassen ;-) (wobei ich es dir natürlich nicht wünschen würde!)

      Wenn natürlich der Chef der schwierige Kollege ist, ist der Fall von Grund auf ja etwas anders gelagert. Schikanen, bewusstes Übersehen oder Übergehen etc… all das sind Dinge, die von Kollegen wenige Gewicht haben, als wenn der Chef sowas macht.

      Wie gesagt, ich denke, es sollte nun bei dir eben so sein und würde mich einfach darauf konzentrieren, dann auf der neuen Stelle das beste daraus zu machen und mit dem alten abzuschließen =)

      Aber teile den Beitrag gerne noch mit deinen Leidensgenossen und -Genossinnen, die vielleicht noch länger unter der Situation aushalten müssen. Ich hoffe, er hilft ihnen =)

      Liebe Grüße und vor allem liebe neue Kollegen wünsche ich dir ;-)

      Norman

  • Brigitte sagt:

    toll – danke – das kommt für mich gerade zum richtigen Zeitpunkt, denn ich fühle mich total ausgelaugt und ausgesaugt – jetzt muss ich nur noch den positiven Umgang mit derartigen Problemen üben – vor allem den positiven Umgang mit mir selbst und meinem Kräftehaushalt – vielen Dank und eine gute Zeit

    • Hey Brigitte,

      danke für deine Gedanken zum Beitrag =)

      Ja, ich weiß, so etwas kann sehr kräftezehrend sein. Umso wichtiger ist es, dass man in so einer Situation für ausreichend Ausgleich im privaten Bereich sorgt. Hast du eine private Ruhe- und Energie-Oase?

      Das ist das gute an so schwierigen Kollegen: Sie sind der perfekte Trainingspartner, um den Umgang mit ihnen zu üben und daran zu wachsen =) Kennst du den Begriff „Arschengel“ von Robert Betz? Das sind Menschen, die uns zunächst als schwierig erscheinen und von denen wir im Nachhinein merken, dass wir viel durch sie gelernt haben =)

      Liebe Grüße und hab trotz oder gerade wegen allem ne wundervolle Woche!

      Norman

  • Kordula sagt:

    Hallo Norman,

    ich bin gestern auf deine Seite gestossen. Der Beitrag zu den Kollegen ist wirklich toll. Ich selbst wurde 15 Jahre durch meine Chefin gemobbt und endete in Depressionen und Angststörungen.

    Vieles von dem was du schreibst habe ich angewandt um mich zu befreien. Laufe nicht weg, schau in die Augen, bewahre Haltung, akzeptiere das Verhalten und ganz wichtig verzeihen. Das war das Schwierigste. Danach habe ich sie mir mit Hilfe von drei Hypnosesitzungen aus den Kopf entfernt.

    Heute bin ich geheilt und kann viel aus meiner Erfahrung an andere weitergeben. Die Chefin wurde mittlerweile entlassen. Aber solche Kollegen gibt es noch immer und man denkt diese sind in der Überzahl.

    Bin schon gespannt auf deine weiteren Themen.

    Danke und LG, Kordula

    • Hey Kordula,

      danke für deinen persönlichen Beitrag zum Thema =)

      Wow, ich bin überrascht, wie oft tatsächlich die Chefs die schwarzen Schafe am Arbeitsplatz zu sein scheinen.

      Klasse, dass du trotz allem das mit dem Verzeihen hinbekommen hast. Das ist am ende natürlich der Befreiungsakt, der nötig ist, damit man es nicht auch noch nach der schweren Zeit mit sich herum trägt. Freut mich, dass du das geschafft hast =)

      Ja, die sterben wahrscheinlich niemals aus. Leider oder zum Glück, denn wir wachen ja auch daran =)

      Liebe Grüße und freue mich schon, dich öfter hier zu begrüßen =D

      Norman

  • Leserin sagt:

    Hey Norman,
    das Thema mit den schwierigen Kollegen finde ich sehr interessant, da ich da auch schon immer meine Probleme mit hatte und in der Vergangenheit häufig falsch reagiert habe. Es ist bei mir oft so gewesen, dass vor allem ältere weibliche Kolleginnen sehr gehässig und garstig zu mir waren und ich mir das viel zu stark zu Herzen genommen habe und auch unsicher darauf reagiert habe, was einige Menschen ja erst recht animiert. Mittlerweile -und auch Dank Seiten wie dieser – gelingt es mir immer besser, einfach entspannt zu bleiben, egal was passiert. Nichtsdestotrotz bin ich manchmal aber ehrlich gesagt auch einfach nur genervt von vielen Mitmenschen, dass muss ich einfach mal so schreiben! Habe den Eindruck, unter Ver-rückten, im wahrsten Sinne des Wortes zu leben. Nicht alle gleich bösartig, aber so wenig achtsam und kaum in der Lage, reflektiv über sich selbst und ihr Verhalten nachzudenken.
    Vielleicht wäre mal ein Beitrag zu verschiedenen Bewusstseinsstufen sehr interessant.-) Glaube ehrlich gesagt, dass wir Menschen uns da, ähnlich wie in der Tierwelt, extrem voneinander unterscheiden. Ich muss mir immer wieder vor Augen führen, dass viele andere Menschen sich und ihre Umwelt einfach ganz anders wahrnehmen als ich und quasi in ihrem „eigenen Universum“ leben. Wäre für mich auch nicht so schlimm, wenn es nicht gefühlt so viele wären!

    Viele Grüße

    • Hey Leserin,

      schön, dich wieder hier zu lesen =)

      Hmm…ich kann zwar nichts zu älteren weiblichen Kolleginnen direkt sagen, aber eine Erfahrung, die ich gemacht habe, ist dass es oft dort, wo viele oder nur weibliche Kolleginnen zusammen arbeiten, zu Gehässigkeiten kommt.

      Ich weiß nicht genau woran das liegt, aber irgendwie sorgen Männer im Team für einen gewissen Ausgleich und Frauen unter sich gönnen sich gegenseitig irgendwie oft nichts ^^ Kannst du das auch bestätigen?

      Ja, das hast du gut beobachtet… wenn du deinem Gegenüber zeigst, dass er dich getroffen hat, animiert das leider oft dazu, dass er weiter macht, weil er den Triumpf wittert.

      Danke für die Artikelidee =) Das notier‘ ich mir. Aber was ich dir dazu jetzt schonmal sagen will: Wir können andere einfach nicht ändern. Das einzige, was in unserer Hand liegt sind wir selbst bzw. wie wir mit den anderen umgehen. Und auch, wenn jemand unbewusst und unreflektiert bleiben will, haben wir keine andere Wahl, als das zu akzeptieren und uns damit anzufreunden. Solange du aber wünschst, dass doch die Menschen um dich herum endlich mal bewusster werden sollten, machst du dein Glück von äußeren Dingen abhängig und quasi unmöglich.

      Eigentlich leben wir alle in unserem eigenen Universum. So etwas wie DIE Wahrheit gibt es ja nicht. jeder hat seine eigene. Und das sollten wir tolerieren, auch wenn es uns oft nicht passt =)

      Liebe Grüße und hab noch eine wundervolle Woche!

      Norman

  • Hartmut sagt:

    Hallo Norman,
    vielen Dank für deine anregenden Worte… ich bin just gerade heute von einem Projektleiter-Kollegen getriggert worden, der von mir verlangt, zu entscheiden, wann personelle Hilfe für die Arbeit, die ich für einen erkrankten Mitarbeiter durchführe, nützlich wäre. Er hat die aufdringliche Art, mit einem gewissen Druck in den Zeilen (per eMail), mir sagen zu wollen, das alles schneller gehen soll…
    Worum geht es?!
    Ein kurzer Einblick: Artikel, die in einer Halle in Hochregalsystemen lagern, sind nicht im ERP-System erfasst und man kann/darf sie deshalb nicht beim Lieferant bestellen… ich wurde durch die Geschäftsleitung dazu aufgefordert, hierbei zu helfen, da ich sehr strukturiert und effizient arbeite (das ist wohl schon bekannt ;-)

    Jetzt ist es aber so, das der Kollege, dem ich helfen sollte, krank ist. Ich bewältige die Arbeit nach einigen Besprechungen mit den Abteilungskollegen so, das die Beteiligten erstaunt sind, wie man hier vorgehen kann. Der von der Geschäftsleitung ernannte Projektleiter übt aus meiner Sicht relativ hohen Druck auf, indem er per eMail immer (täglich!) nachfragt, wie man die erforderliche Arbeit schneller und zwar bis zu einem festgelegtem Termin (21.12.2018) erledigen kann.
    Meine Einschätzung dazu ist, das nachdem ich ein neues Artikelnummernsystem vorgeschlagen habe, dieses auch umsetzen möchte. Allerdings gibt es da einige Hürden… fehlende aktuelle Zeichnungen der Artikel, fehlende Daten für das Anlegen der Artikel im ERP-System usw.

    Was mich am meisten wurmt (aktuell HEUTE) ist, das ich keinen Termin festlegen kann, wann die Arbeit bewältigt ist. Es geht hier um ca. 12000 Artikel, die im ERP-System angelegt werden müssen… mit allen Details… die kann ich nur aus 3 Quellen erfassen…

    Heute ist der Tag, an dem ich eigentlich sagen würde: Boaahhhh! wie gerne wäre ich nur für mich verantwortlich! und würde nicht die Erwartung diverser Kollegen, den Chef eingeschlossen!, erfüllen müssen… ich wollte bisher nur helfen… jetzt komme ich mir vor, als wäre ich dafür verantwortlich, das das Chaos, was es seit 6 Jahren gibt, nicht zu bewältigen ist…

    Lg Hartmut

    • Hey Hartmut,

      danke für deinen persönlichen Beitrag =)

      Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht. Ich habe selbst auch diesen Hang dazu, mir Verantwortung übergeben zu lassen und die ohne es zu merken dann für Dinge zu übernehmen, für die ich sie gar nicht wirklich tragen muss.

      Mal ganz abgesehen von den technischen Herausforderungen, die ziemlich komplex klingen und von denen ich absolut keine Ahnung habe:

      Du musst gar nichts!

      Der wichtigste Schritt ist, dass du die Verantwortung für das übernimmst, was wirklich in deiner Macht liegt und das ist dein eigenes Verhalten und deine Entscheidungen. Du bist nämlich nicht gezwungen, diese Arbeit unter diesen Umständen zu machen. Du willst es so. Das musst man sich erst mal eingestehen und es ist nicht leicht. Der Hintergrund ist:

      Wir haben immer einer Wahl. Auch wenn uns einer eine Pistole vorhält. Wir behaupten immer nur, keine zu haben, weil uns die Alternative (z.B. Tod) zu unangenehm ist. Und so ist es auch bei dir. Du willst diesem Wunsch des Chefs entsprechen, weil die Alternative (z.B. sinkende Gunst) dir zu unangenehm ist. Aber du kannst auch einfach aufhören, ihm entsprechen zu wollen und ihm die Verantwortung einfach selbst überlassen. Z.B. in dem du sagst, du kannst kein Datum sagen und auch nicht garantieren, dass du es in der und der Zeit schaffst. Wenn er das unbedingt wissen will, soll er dich einen Tag / eine Woche begleiten und die Sache selbst abschätzen. Fertig. Was du nicht kannst, das kannst du nicht.

      Klar ist das ungemütlich, aber die Alternative ist das, was du jetzt durchmachst. Du musst also wählen.

      Das Problem wenn du den Weg des „gefallen wollens“ gehst ist halt, dass er endlos ist. Es gibt Chefs (und ich vermute, dieser ist so einer), die grundsätzlich ständig und immer versuchen 5% mehr zu verlangen, weil sie am Ende besser dastehen, wenn unter ihnen die Mitarbeiter mehr leisten. Oft ist es ihnen auch egal, ob sie die Kollegen verheizen, denn ihr Ziel ist es ja in ein paar Jahren sowieso auf der nächsten Ebene zu sein. Wenn du so einem immer entsprichst, werden die nächsten Anforderungen noch höher und noch höher. Es ist ein Spiel, das man nicht gewinnen kann. Sich selbst treu sein und seinen eigenen Erwartungen entsprechen kann man aber immer und überall =)

      Ich hoffe mein mehr oder weniger kurzer Gedankengang dazu hilft dir.

      Den Tipp mit der Verantwortung habe ich übrigens auch hier schonmal etwas näher beleuchtet:

      https://www.vernuenftig-leben.de/entspannungsmethoden/

      (Tipp Nr. 7… Dort findest du auch noch andere hilfreiche Tipps)

      LG Norman

  • Sylvi sagt:

    Die Tipps sind wirklich hilfreich und haben mir gerade wieder bewusst gemacht warum es wirklich im Leben geht.
    Ich versuche kurz mein erlebtes wieder zu geben.
    Ich habe seit 10 Jahren einen lieben Kollegen. Wir vertreten uns und können uns blind bei der Vertretung vertrauen. Wir kennen die Akten des anderen wie unsere eigenen und haben die gleiche Arbeitsweise.
    Jeder unser Kollegen beneidet uns um unsere zusammenarbeit.
    Seit einem Jahr ist mein Kollege negativ drauf, ist genervt von seiner Familie und den andere Kollegen. Ich habe Monate mir angehört wie schlimm alles ist. Ich selbst habe ein trauriges Jahr hinter mir aber trotz allem meine positive Art bewahrt. Ich sagte ihm auch, dass er sich in seine Gedanken zu sehr reingesteigert hat und bitte endlich wieder normal werden solle. Dies wollte er nicht hören. Es wurde immer schlimmer mit ihm aber ich hielt ihm trotzdem den Rücken frei und habe ihm viel Arbeit abgenommen. Er zog mich plötzlich in seine privaten Probleme mit rein, erzählte aber gleichzeitig allen Kollegen private Sachen. Ich gab ihm einen netten Rat dies zu lassen da es ja bekannt ist, dass bei uns sehr gelästert wird.
    Ich war zum Jahresende im Urlaub und als ich wieder kam teilte mir die Chefin mit, dass die Vertretung auf Wunsch meines Kollegen getauscht wurde. Es war wie ein Schlag. Im habe sachlich und sehr ruhig Wissen wollen was los ist. Er meinte ihm wäre lieber ich schreie ihn an, dann könnte er zurück brüllen. Er kann mit meiner ruhigen, freundlichen aber bestimmten Art nicht umgehen. Er braucht Abstand. Ihn nervt meine positive Einstellung und das ich weiß was ich will und das auch ausstrahle. Er ist eingeschüchtert von mir. Er sagte er ist mir verbal unterlegen. Mich stört sehr, dass dies hinter meinen Rücken geschehen ist.
    Aber intuitive habe ich mich genau so verhalten wie oben beschrieben. Da dies was passiert ist, nichts mit der Arbeit zu tun hat. Ich auch privat und dienstlich komplett trennen kann.

    • Hey Sylvi,

      danke, dass du deine persönlichen Erlebnisse hier mit uns teilst =)

      Es ist sehr schwer, mit ansehen zu müssen, wie sich jemand so verändert und „sehenden Auges“ ins Verderben stürzt. Ich kann deinen Wunsch sehr gut verstehen, ihm da helfen zu wollen, ihm Tipps geben zu wollen und ihn einfach wieder da rauszuholen, aber wie oben bereits beschrieben, geht das meistens einfach nicht. Es muss von einem selbst ausgehen und wenn jemand (noch) nicht soweit ist, dann sind alle Ratschläge im wahrsten Sinne des Wortes Schläge für ihn, weil sie ihm immer wieder vor Augen führen, dass er sich selbst nicht aus seiner Lage befreien kann. Ich weiß, es ist schwer, aber manchmal ist das einzig Richtige dann der Abstand.

      Das ist ja in ähnlicher Form jetzt auch bei euch passiert. Ja, wie das passiert ist, ist natürlich nicht so schön, aber Menschen, die für sich selbst keinen große Empathie empfinden, können logischerweise meist auch nicht mehr empathisch mit anderen umgehen. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass er in dem Glauben gehandelt hat, dass diese Variante von allen ihm noch möglichen die noch angenehmste für dich und ihn sei.

      Wichtig für dich finde ich jetzt, dass du das ganze verstehen kannst, um auch damit irgendwie abschließen zu können. Ich habe aber das Gefühl, dass du das tust und und sowieso positiv nach vorne schauen kannst =)

      Liebe Grüße

      Norman

  • Alex sagt:

    Ich bin gerade noch auf der Arbeit kurz vorm Wochenende und mein anstrengender Kollege hat gerade Feierabend gemacht und ich fühle mich mal wieder total genervt und ausgelaugt.

    Mal abgesehen davon daß er einfach nur ein total negativer Mensch ist, der den ganzen Tag nur am jammern und meckern ist und wie furchtbar alles auf der Arbeit doch ist, und den ganzen Tag nur am Hetzen über Kollegen (der hat mich schon wieder nicht gegrüßt das A……, der hat schon wieder das gemacht, blabla), was schon schwer genug ist damit umzugehen und sich nicht runterziehen zu lassen, aber das könnte ich noch einigermaßen an mir abprallen lassen.
    Das schlimmste an ihm sind wirklich seine Geräusche, die er den ganzen Tag so von sich gibt. Er hat die Angewohnheit den ganzen Tag über lautstark zu pfeifen (mal mehr, mal weniger, allerdings eben sehr oft viel und laut). Habe ihn gelegentlich schon darauf hingewiesen, daß mich das stört und er das reduzieren soll (vor allem die Lautstärke), was mir auch nicht gerade leichtgefallen ist, es gibt sicher schöneres als solche Gespräche zu führen. Er reagiert darauf jedes mal wie ein kleines Kind: tief beleidigt, bekommt einen knallroten Kopf und redet dann den Rest des Tages kein Wort mehr. Das letzte mal hatte ich ihn im Dezember dazu angesprochen, seitdem hat es tatsächlich was genützt. Er pfeift weniger (ganz aufgehört hat er nicht, aber es ist einigermassen erträglich).
    Allerdings gibt er auch sonst den ganzen Tag andere Geräusche von sich, entweder trommelt er ständig mit den Fingern am Tisch oder Schrank oder er stampft den ganzen Tag mit dem Fuß auf den Boden irgendwelche Takte oder er singt (zumindest in erträglichem Maße und Lautstärke).

    Ich bin ein ziemlich geräuschempfindlicher Mensch und das ganze nimmt mich sehr mit. Entziehen kann ich mich ihm nicht wirklich, wir arbeiten in einem Labor im selben Raum, ich habe ihn den ganzen Tag um mich.
    Er schafft es immer wieder, selbst wenn ich richtig gut gelaunt bin, mich runterzuziehen. Ich werde dann richtig wütend auf ihn und wohl auch auf mich selbst, daß ich das mit mir machen lasse. In mir stauen sich richtig Aggressionen auf, manchmal warte ich nur darauf, dass gleich wieder das nächste Geräusch von ihm kommt.
    Letzte Nacht konnt ich nicht kaum schlafen, da es am Vortag so schlimm war und ich mir dachte, wenn das am nächsten Tag wieder so ist muß ich dann wohl wieder mal ein Gespräch mit ihm suchen, und es fällt mir nicht gerade leicht. Er ist ein Typ, der den ganzen Tag mit knallrotem Kopf rumläuft, viele gestaute Emotionen in sich hat, wie ein wandelnder Dampfkessel der jederzeit explodieren kann. Auf Kritik reagiert er total unverständlich, wird laut und fühlt sich sofort persönlich angegriffen,. Mit solchen Menschen hatte ich schon so immer meine Probleme (vielleicht ist er deshalb in meinem Leben?) Interessant ist allerdings, daß er selbst superempfindlich ist, wenn er zB im Pausenraum in Ruhe Zeitung lesen will und andere nur erzählen. Schuld sind bei ihm sowieso immer nur die anderen. Heute war es mal einigermassen erträglich, ich habe kein Gespräch gesucht. Meine Laune ist trotzdem noch vom Vortag im Eimer.

    Ich habe sowieso vor bald die Firma hier zu verlassen (nicht wegen ihm, der Job hier ist sowieso nicht mehr das richtige für mich), aber es wird nicht von heute auf morgen gehen. Und jeder Tag mit ihm ist einfach nur eine Tortur (ok, an manchen Tagen schaffe ich sogar tatsächlich mal dass er mich einigermassen kalt läßt). Jeder Tag an dem er mal nicht da ist, ist hingegen eine Wohltat.
    Das keine Mißverständnisse aufkommen: er ist sonst eigentlich kein übler Kerl, wir reden auch privat und er hat privat auch sehr viele Probleme, aber ich empfinde es einfach nur als furchtbar anstrengend so viel Zeit mit diesem Menschen zu verbringen und ich könnte ihn oft einfach nur an die Wand klatschen, schlucke den Ärger dann aber oft einfach nur runter, was mir selbst auch nicht gut tut.

    Ich finde deinen Artikel übrigens sehr gut, aber ich weis immer noch nicht was ich tun könnte. Vielleicht hast du ja einen Rat für mich.

    Liebe Grüße
    Alex

    • Hey Alex,

      danke für die Schilderung deiner Situation =)

      Das ganze hat in der Tat einen netten Begeschmack von Trainingspartner, wenn ich mir das so durchlese ;-) Aber ich kann natürlich auch gut nachempfinden, dass es eine große Belastung sein kann.

      Am Ende deines Kommentars kam mir folgender Gedanke: Wenn du ohnehin die Arbeitsstelle wechseln möchtest, weil dich die Aufgabe dort nicht mehr wirklich erfüllt, wie wäre es dann, wenn du bis dahin einfach ihn zu deiner Hauptaufgabe machst. Denke dir morgens nicht „Ich gehe heute zur Arbeit, um X und Y zu erledigen und muss nebenbei noch diesen Kollegen ertragen“, sondern „Ich werde heute einen Weg finden, mit meinem Kollegen klarzukommen und nebenbei erledige ich noch X und Y“. Dann könntest du die übrige Zeit sogar noch für dein persönliches Wachstum nutzen, denn wer weiß, was für Kollegen sich auf der neuen Arbeitsstelle tummeln (will dir keine Angst machen, aber es ist ja immer besser persönlich gewappnet zu sein, als immer das Umfeld zu wechseln).

      Aus dem Weg gehen habe ich ja oben schon als wichtige Möglichkeit erwähnt, aber wie du schreibst ist das eben nicht immer möglich. Letzten Endes kannst du aber natürlich immer an dir und deiner Gelassenheit arbeiten. Nichts desto trotz finde ich aber auch, dass äußere Maßnahmen nicht ungenutzt bleiben sollten, solange sie verfügbar sind.

      Ich finde, du hast das schon ganz gut gemacht, indem du ihn direkt darauf ansprichst. Was du jetzt noch tun könntest ist, ihm zu vermitteln, dass du eben noch andere Maßnahmen zur Verfügung hast, wenn diese direkte Ansprache nichts bringt. In vielen Firmen gibt es Personalräte für sowas. Und auch der Vorgesetzte sollte kann ja in manchen Fällen eine gute Lösung parat haben. Wichtig ist nur, dass man das nicht in Form einer Drohung rüberbringt, sondern ihm klar macht, dass es einfach die letzte Möglichkeit ist, wenn er auf deine persönlichen Bitten nicht reagiert.

      Du könntest deinen Chef zum Beispiel auch bitten, einmal einen Tag bei euch im Büro oder vll. nebenan zu verbringen. Entweder kann er sich so selbst ein Bild von dem Kollegen machen oder du findest heraus, ob dein Kollege sich wirklich beherrschen kann, wenn er will.

      Wie gesagt, das sind alles äußere Maßnahmen, die einem noch zur Verfügung stehen und wahrscheinlich noch einiges mehr, aber den inneren Weg, den Versuch, selbst besser mit all dem umgehen zu lernen, würde ich auf jeden Fall einschlagen. Was darüber hinaus im Außen noch geht ist dann Bonus, aber ich würde mich nicht abhängig davon machen, dass das Problem auf diese Weise gelöst wird.

      Ich hoffe, es ist etwas hilfreiches für dich in meiner Antwort dabei =)

      Liebe Grüße

      Norman

      • Kati sagt:

        Mir fällt sofort eines ins Auge: die eigenen Fehler beim anderen sehen. Bloß nicht auf sich selbst schauen. Was uns an anderen nervt, betrifft uns auch selbst!
        Alex kreidet an seinem Kollegen genau das an, was er selbst ist/tut. Und dann läuft er vor sich selbst davon.

        Reflexion? Null. Projektion? 100 %. Egogejammer? Nerviges Geheule? Ja, total.
        Die nervigen Kollegen sind vor allem eins: unser Spiegel. In Wahrheit nerven wir alle irgendwann mal jemanden. Niemand ist perfekt.
        Wir alle laufen vor uns selbst davon, indem wir dem anderen die Schuld geben.

        Der andere ist zu laut? Dann bist du zu sensibel, zu leise! Der andere ist zu negativ? Dann bist du zu blind, zu unempathisch, zu egoistisch, zu gefühllos! Der andere meckert nur? Du meckerst doch gerade selbst und mit Sicherheit auch zu anderen Gelegenheiten (du willst es nur nicht sehen)! Der andere ist Schuld an deinen Gefühlen? Also das ist das Kindischste, dass ich je gehört habe! Du bist selbst verantwortlich für deine Gefühle! Du bist selbst negativ und reagierst deshalb darauf (leugnest aber deine negative Seite…spaltest sie regelrecht ab und projizierst sie auf andere).

        Und der erste Schritt ist: Erkenne dich selbst (im nervigen Kollegen)!

        Das klingt ja schon nach Borderline…nur die anderen sind doof, nervig, laut, negativ…aber ich…ich nicht (Spaltung pur).

      • Hey Kati,

        danke für den bereichernden Kommentar!

        Ja, absolut. Oft nerven uns genau die Dinge an anderen, die wir an uns selbst nicht mögen. Von daher können so nervige Kollegen sogar manchmal eine ganz gute Hilfe zur Selbstreflexion sein =)

        Was Alex betrifft, so würde ich das aber nicht unterschreiben. Es ist ein großer Unterschied, ob ich meine Kollegen mit Gejammer über andere Kollegen nerve, oder ob ich an einem Ort, der quasi dafür geschaffen ist, meinen Frust raus und zulasse und mich mit anderen darüber austausche. Ich empfand es jedenfalls weniger als Gejammer als mehr als eine Schilderung und in der Tat auch Selbstreflexion. Das Erzählen und gerade auch das Schreiben über unsere Erlebnisse hilft uns, sie zu verarbeiten und zu ordnen und dann natürlich auch Lösungen zu finden.

        Klar kann man immer 100 % der Verantwortung bei sich selbst suchen, aber damit nimmt man auch anderen die ihrige. Wenn ich einem Kollegen nie sage, dass er zu laut ist, bekommt er womöglich auch nie die Chance, sich zu reflektieren und sein Verhalten zu hinterfragen. Und „Der andere ist zu laut? Dann bist du zu sensibel, zu leise!“ … ganz ehrlich, das kann nicht die Lösung sein. Was ist das Ergebnis davon, wenn jeder versucht lauter zu sein als der andere? Ein Höllenlärm, in dem sich keiner mehr konzentrieren kann.

        Genauso mit den anderen Dingen… Und auch wenn das sehr wünschenswert wäre: Du kannst nicht einfach beliebig viel Negativität durch eigene Positivität ausgleichen! Du kannst so positiv und weit entwickelt sein wie ein tibetischer Mönch, aber wenn du dauerhaft von negativen Menschen umgeben bist, beeinflusst dich das. Ob du willst oder nicht. Das ist das selbe, wie wenn du den ganzen Tag nur Nachrichten mit Schreckensmeldungen schauen würdest. Es beeinflusst einfach dein Weltbild. Ab einem gewissen Punkt ist es deshalb einfach sinnvoll, solche Einflüsse zu meiden.

        Sicher kann man immer an seinem eigenen Empfinden und Umgang mit den Dingen etwas ändern. Das ist quasi die Quintessenz der meisten meiner Artikel, aber es gibt vorher auch immer die Möglichkeit bis zu einem gewissen Grad etwas im Außen zu ändern und auch anderen ihre Verantwortung zu lassen und ihnen die Möglichkeit des Wachstums zu geben. Das sollte man nicht partout außer Acht lassen.

        Beide Ansätze sind am Ende wichtig und richtig und keiner sollte vernachlässigt werden.

        Liebe Grüße

        Norman

      • Tami sagt:

        Hallo, super Tipps. Und daß das negative einen runter zieht, kann ich nur bestätigen. Habe seit Jahren zwei Kolleginnen, die sich gegenseitig runterziehen. Arbeite nur Teilzeit und kämpfe trotz der wenigen Stunden immer mit mir, nicht in das gleiche Fahrwasser zu kommen. Zudem gibt es viel Neid, nicht zuletzt auf uns Teilzeitkräfte. Und was die Vorgesetzten betrifft: die halten meist auch nur zu den Vollzeitkräften, da die für sie wertvoller sind! Da können Teilzeitkräfte noch so gut sein und im Gegensatz zu ihnen kaum Pausen machen um zu quatschen. Und sie wissen dass sie die besseren Karten haben, da sie die ganze Woche da sind und die Vorgesetzten immer auf sie (zuerst) zukommen. Gruß Tami

      • Hey Tami,

        danke für den Einblick in deine persönliche Situation =)

        Ja, leider läuft es in den seltensten Fällen wirklich objektiv ab. Ich habe auch schon öfter gehört, dass man als Teilzeitkraft eher benachteiligt wird. Und gerade von Vorgesetzten ist das natürlich besonders bitter. Wie gehst du damit um bzw. Was sind deine Strategien?

        Ein positiver Faktor ist aber natürlich, dass du dich gerade durch deine Teilzeitarbeit auch weniger mit deinen Kollegen und Vorgesetzten konfrontieren musst =)

        LG Norman

  • Sjuzen sagt:

    Hallo ,
    Mein Deutsch ist nicht so perfekt, dann ich hoffe, dass sie mir verstehen.
    Ich Danke sie , für Tipps es gingt besser.
    Meine Geschichte .
    Ich habe eine Kollegien schon seit 12 Jahren. Am Anfang war es sehr schön , aber nach die Jahren ist leider nicht mehr so … Leider.
    Sie ist sehr nett und warme Herz ,aber sie ist sehr kompliziert, sehr bewusst und immer muss sie haben letztes Wort mit Bestimmung ( ich habe recht und …)
    Ich habe sie Jahren lang gelassen ihre letzte Wort zu haben und auch wenn war nicht so angenehm für mich. War isch still . Und dass ist 2 mal dass so etwas ist passiert.
    Gestern habe ich meiner Kollegin besucht und
    Leider, habe ich mich nicht mehr ausgehalten. Einheitlich wollte ich eine lustige Geschichte erzählen, aber leider….
    Ich sagte : Toll ?, ich habe zu Hase alle verletzen und die Gartenarbeit und Hochdruck Reinigung musste ich alles alleine machen und zum lustige Punkt bin ich Garn nicht gekommen.
    Sie sagte und dein Sohn und lass Sie mir nicht erzählen die Geschichte , ich sagte es geht nich er ist nach dem Operation 4 Wochen . Und sie sagte sicher könnte er helfen .
    Und ich natürlich nein ( er war noch mit der Krücken) . Und sie: ich sehe dass anders und mit nicht angenehme Lachen Ausdruck. Dann habe ich ziemlich laut gesagt , es reicht mir und ging ich zu der Tür.
    Dann fängt sie zum sprächen mit mir .
    Du musst nicht laufen weg , sprich mit mir .
    Ich habe keine Lust gehabt , aber habe ich getan. Ich habe gesagt ich bin satt von den Art auslachen und besser wissen , dann hat sie angefangen , was habe ich einmal von 10 Jahren etwas negatives gesagt über eine Kollegin . Aber negatives über sie zum sprächen , war weil hat mich das weh getan und ich habe eine tip gesucht wie kann ich das ändern und ich habe sie das erzählt , weil ist meine Kollegin . Eigentlich im guten Sinn . Dann kommt dass ich mit Leuten hochnäsig spricht und ich habe Mega Auto.
    Wenn, dass hat sie gesagt , dann war für mich … und bin ich gegangen , weil dass hat mich sehr verletzt ? und ich war sehr traurig .
    Ich habe selbst Problem verstehen hochnäsige menschen zum verstehen , aber ich akzeptiere und mach ich lieber eine kreis.
    Ich wollte mich gestern per sms Entschuldigen und … , aber ich weiss nicht ob ich soll Abstand lassen oder ..?
    Ich mag sie sehr und ich möchte sie verstehen , aber ist nicht schön immer lächerlich sie fühlen . Und wenn bin ich mit ihr fühle mich nicht selbst und ein bisschen Energii los . Und natürlich frage ich mich selbst bin ich hochnäsig ? Das will ich nicht sein ! Ich bin eher unsicher Person und ängstlich und ich helfe gerne Menschen.
    Ich hoffe , dass sie haben eine Rad für mich .
    Herzliche Dank

    • Hey Sjuzen,

      danke für deine persönliche Geschichte und dass du dir die Mühe gemacht hast, sie hier in einer für dich (noch) nicht so einfachen Sprache niederzuschreiben =) Das weiß ich wirklich zu schätzen!

      Ich habe ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass du hochnäsig bist. Du wirkst sehr verständnisvoll auf mich. Oft ist es so, dass Leute, die sich angegriffen fühlen, gerne den Spieß umdrehen. Nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“. Sie suchen dann einfach irgendwas, was sie dem anderen vorwerfen können, um von sich selbst abzulenken. Wichtig ist, dass du dich abends mit ruhigem Gewissen im Spiegel anschauen kannst. Wenn du dich selbst besser kennst, dann musst du auch solche Vorwürfe nicht ernst nehmen. Nur falls du selbst das Gefühl hast, dass da was dran sein könnte, dann lohnt es sich natürlich das ernst zu nehmen und einmal näher zu reflektieren.

      Ich würde dir ganz klar raten, auf Abstand zu gehen. Wenn du schon selbst beschreibst, dass du dich in ihrer Gegenwart nicht mehr fühlst und energielos bist, ist das ein ganz klares Zeichen, dass du sie lieber meiden solltest. Ja, ich weiß, man will auch gerne anderen helfen, aber das geht immer nur, wenn man zuerst auf sich selbst achtet. Und wenn du energielos und nicht bei dir selbst bist, wirst du auch nicht wirklich für die da sein können. Manchmal hilft man solchen Leuten auch indirekt damit, dass man sie meidet, denn nur so können sie auch wirklich begreifen, wie sehr sie anderen Menschen schaden. Wenn du immer nur gute Mine zum bösen Spiel machst, denken sie ja, sie würden alles richtig machen.

      Ich hoffe, mein kurzer Gedankengang hierzu hilft dir etwas =)

      Liebe Grüße

      Norman

  • Kathinka sagt:

    Ganz liebenswerter Wegweiser, der einen immer wieder daran erinnert, zu reflektieren. Wie heißt es so schön, an jedem Problem hat man seinen Anteil, sonst wäre es ja auch kein Problem. Meine Kollegin ist leider absolut nicht in der Lage, im Team zu arbeiten. Daher hat sie seit 9 Jahren auch keine festeren Kontakte in der Firma (über 250 Kollegen) geknüpft und macht immer alleine Mittagspasue. Sie macht ständig unsinnige Alleingänge, die so nicht autorisiert waren und stellt sich dann bei Ärger ganz unschuldig dar. Und tatsächlich, ich glaube, dass sie ein unfassbares Konzentrationsproblem hat und einfach viel vergisst, was man ihr vorher aufträgt. Unabhängig davon, dass sie leider keine Fehler eingestehen kann, macht sie sehr viele. Aber da liegt glaube ich auch unser Problem. Ich habe enorm hohe Ansprüche an meine Arbeit und verlange das (un-)bewusst auch von ihr, obwohl mich niemand darum bittet. Sie ist anders, das muss ich mir immer wieder klar machen – und weil sie sich immer gerne als etwas naiv darstellt, wird sie auch immer mit ihren Eskapaden durchkommen, während ich mich in den Jahren zu sehr reingesteigert habe, um objektiv sachlich zu bleiben. Mein Problem: ich hasse Ungerechtigkeiten/Petzen/Vertuscher. ABER ich werde mir deinen Artikel jetzt immer wieder aufrufen, um mich daran zu erinnern, was wirklich wichtig im Leben ist. Mein innerer Frieden. Kommunikation miteinander ist nach 9 Jahren ausgeschlossen, ich habe immer wieder mit dem Gedanken gespielt, mich »vergraulen« zu lassen und nach neuen Arbeitgebern Ausschau gehalten, aber ich liebe, was ich mache, also bleibe ich auch! Zumindest konnte ich eine räumliche Trennung durchsetzen. Trotzdem bedauere ich es sehr, die einzige Kollegin, die in etwas das Gleiche tun soll wie ich, aber ich kann mich nicht mit ihr austauschen. Und gehe dieser Person weitestgehend aus dem Weg. Sie macht Fehler? Ich werde diese ignorieren, not my Job, dafür gibt es den Vorgesetzten. Den und mich hat sie aktuell übrigens richtig in die Pfanne gehauen, weil sie mal wieder unkonzentiert war (andere im Haus behaupten, es sei Taktik, aber der Vorgesetzte hat ihr nun wirklich nichts getan, daher zweifle ich das an). Klare Ansage, halte das Thema noch geheim. Zwei Tage später ist es rausgekommen, weil sie es ausgeplaudert hat. Neues Mantra, bevor sich das alles bei mir weiter manifestiert: ich passe nur auf mich und mein Handeln auf (für den zufriedenen Blick in den Spiegel) und muss mich von Vergleichen frei machen. CHAKKA – aber wenn ich ehrlich bin, sehe ich noch einen weiten Weg vor mir, du sicher auch nach meinem Text :)))

    • Hey Kathinka,

      danke für deinen Kommentar und den persönlichen Einblick =)

      Ich verstehe gut, was du beschreibst, denn ich kenne ähnliche Kollegen ^^

      Freut mich, dass du für dich einen guten Weg gefunden hast, jetzt weiter damit umzugehen. Ich weiß, ab einem gewissen Punkt macht es keinen Sinn mehr zu reden und es ist definitiv besser, einen Bogen umeinander zu machen. Vielleicht kannst du aber für dich ein Modell entwickeln, dass wenigstens dir diese Verhaltensweise erklärlich macht. Niemand von uns tut ja solche Dinge einfach aus Spaß. Und wenn man nachvollziehen kann, warum jemand so ist, wie er ist – selbst wenn es alles nur auf eigenen Annahmen beruht – hilft einem das, die Situation zu akzeptieren und besser damit zurechtzukommen.

      Ja, solche Ungerechtigkeiten mag ich auch nicht und ich verstehe deinen Wunsch nach Aufdeckung und Gerechtigkeit gut. Aber wenn man sich da mitreißen lässt, macht man sich meist echt eher nur selbst noch unglücklicher. Mir hilft es in solchen Situationen oft, mir klarzumachen, dass solche Menschen in der Regel auch genau das bekommen, was sie bezwecken… sie kommen damit durch, aber auch nicht mehr. Wer so viel Aufwand betreibt, um mit etwas durchzukommen, der beschäftigt dich in der Regel auch selbst sehr viel damit und das ist meiner Meinung nach kein sehr erfülltes Leben. Du hast die Möglichkeit, deine Potentiale zu entfalten und auszuleben, was in puncto Glück und Zufriedenheit wesentliche Faktoren sind. Solche Menschen begrenzen und bremsen sich selbst und halten sich selbst in einer Spirale der Unzufriedenheit.

      Super Ansatz =) Wünsche dir viel Erfolg und die nötige Gelassenheit dazu =)

      Weit vielleicht (das ist relativ… was sind zum Beispiel schon ein paar Wochen oder Monate im Vergleich zum Rest unseres Lebens?), aber nicht anstrengend =) Das Anstrengendste ist meiner Meinung nach immer die Erkenntnis, und die hast du ja =) Der Rest schleicht sich dann mit der Zeit so von selbst ein, wenn es wirklich klick gemacht hat =)

      Liebe Grüße

      Norman

  • ladybug sagt:

    Vielen Dank für die hilfreichen Tipps!
    Ich sitze mit einer Kollegin in einem Büro, die viel jammert und an allem, den täglichen Aufgaben, der Firma, den Kunden, bestimmten Kollegen etc. etwas Negatives findet. Ihrem Ärger macht sie lautstark Luft. Es ist an manchen Tagen sehr anstrengend für mich, es auszuhalten und positiv zu bleiben, und vor allem selbst produktiv zu bleiben. Ich überlege sogar, ob ich mich evtl. umsetzen lassen sollte. Doch das würde wahrscheinlich zu noch mehr Konflikten führen und das Problem nicht lösen.
    Viele Grüße!

    • Hey ladybug,

      danke für den persönlichen Einblick in deine aktuelle Situation =)

      Ich kann verstehen, was du da durchmachst und hoffe, dass für dich der ein oder andere Tipp dabei war, der dir in deiner Situation etwas hilft!

      Liebe Grüße

      Norman

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    Umgang mit schwierigen Kollegen: 15 unverzeihliche Fehler (und was wirklich hilft)
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