7 Prinzipien einer guten Entscheidung

Gute Entscheidung treffen: 6 einfache Prinzipien, die jeder kennt und keiner nutzt

Entscheiden ist nicht leicht:

„Wer die Wahl hat, hat die Qual.“

(Deutsches Sprichwort)

Täglich stehen viele Entscheidungen in unserem Leben an, die getroffen werden wollen.

Viele davon treffen wir beiläufig, manche aber bereiten uns schlaflose Nächte.

Wir spielen mögliche Szenarien durch, wälzen uns und unsere Entscheidung hin und her, fragen andere um Rat und stehen meist doch am Ende alleine da.

In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, wie du ganz einfach gute Entscheidungen treffen kannst, ohne dich Nächte lang damit zu quälen.

Egal, ob du unglücklich im Job bist, vor einer schweren Beziehungsentscheidung stehst oder sonst irgendeine Frage beantworten musst, die dein Leben mehr oder weniger stark beeinflussen wird.

Selbst frei und sicher entscheiden zu können, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen eines erfüllten Lebens.

Hier findest du 6 erprobte Prinzipien für eine gute Entscheidung.

Lass uns anfangen!

 

Entscheiden ist nicht leicht

Vor einigen Jahren noch, war das Entscheiden für mich gar nicht so einfach.

Heute fällt es mir viel leichter Entscheidungen schnell und vor allem sicher zu treffen.

Das liegt daran, dass ich auf meinem Weg einige wichtige Prinzipien über das Entscheiden gelernt habe. Ich möchte sie mit dir in diesem Artikel teilen.

 

Die 6 Prinzipien einer guten Entscheidung

1. Sei mutig

Das ist das erste und wichtigste Prinzip.

Wie gesagt, ist mir das Entscheiden früher oft echt schwer gefallen.

Meistens ging es dabei gar nicht mal um lebensverändernde Entscheidungen, sondern nur darum welche Schuhe ich mir kaufen sollte oder ob ich abends lieber ins Kino oder in die Disco gehen sollte.

Das ging soweit, dass ich am Ende oft ohne Schuhe nach Hause ging oder abends zu Hause blieb, weil es bis zur getroffenen Entscheidung schon zu spät war oder ich gar keine treffen konnte.

„Wer jede Entscheidung zu schwer nimmt, kommt zu keiner.“

(Harold Macmillan)

Weil mir dadurch natürlich auch viel entging, fragte ich mich mit der Zeit:

„Wäre es nicht besser gewesen irgendeine Entscheidung zu treffen als eine verspätete oder gar keine?“

Dieser Gedanke brannte sich tief in mein Hirn ein, weil er wahr ist und weil ich ihn selbst entdeckte.

Das ist übrigens mit fast allem im Leben so: Du prägst dir die Dinge, auf die du selbst kommst, einfach besser ein. Dieses Prinzip werden wir uns weiter unten nochmal zu nutze machen!

Fortan kam bei mir automatisch bei jeder Entscheidung dieser Gedanke auf und schon bald handelte ich automatisch danach.

Ich entschied mich einfach und dachte nicht mehr so viel nach und nahm auch in manchen Fällen sogar oft die erste Gelegenheit direkt wahr.

Ich hatte einfach erkannt, dass es viel effizienter war, einfach eine Entscheidung zu treffen, als ewig zu warten. So entdeckte ich das erste Prinzip einer guten Entscheidung:

[Tweet „Lieber 10 Entscheidungen treffen und 2 bereuen, als keine zu treffen oder zu spät zu handeln!“]

 

2. Entscheide schnell

Mit dieser Erkenntnis war auch direkt schon das Zweite Prinzip verbunden, das ich entdeckte.

Ich erkannte nämlich, wie viel meiner kostbaren Lebenszeit ich vorher mit Grübeln verschwendet hatte.

Durch das schnellere Entscheiden, erlebte ich plötzlich viel mehr. Ich sammelte in kürzerer Zeit das vielfache an Erfahrungen und diese konnte ich wieder zum Entscheiden einsetzen.

Es war, als hätte ich einen Dominostein zum Fallen gebracht, der nun eine Kettenreaktion von Entscheidungen auslöste und mich automatisch immer weiter und weiter brachte.

Ich gewann wahnsinnig viel Lebenszeit durch meine schnellen Entscheidungen.

Wusstest du eigentlich wie viel Lebenszeit dir tatsächlich zur freien Verfügung steht?

Angenommen du wirst 80 jahre alt (Frauen im Durchschnitt etwas mehr, als Männer), dann sind es weniger als 20 Jahre, über die du effektiv und frei verfügen kannst. Du kannst es hier nachlesen.

Willst du einen Teil dieser kostbaren Zeit mit dem Grübeln über Entscheidungen verbringen?

Ich meine damit natürlich nicht, dass du ab sofort generell ganz leichtfertig und nach Lust und Laune mit unüberlegten Entscheidungen um dich werfen solltest. Es gibt natürlich auch Fälle, wo sich ein wenig Nachsinnen durchaus bezahlt machen kann. Bei einem Hauskauf zum Beispiel.

Aber du solltest dir prinzipiell darüber klar werden, dass schnelles Entscheiden dir mehr Zeit für das Erleben lässt. Und denkst du nicht auch, dass wir eher zum Er-leben, als zum Ent-scheiden hier auf der Erde sind?

„Was heute nicht geschieht, ist morgen nicht getan – und keinen Tag soll man verpassen.

Das Mögliche soll der Entschluß, beherzt am Schopfe fassen.“

(Johann Wolfgang von Goethe)

Hier also nochmal das zweite Prinzip einer guten Entscheidung:

[Tweet „Deine Lebenszeit ist viel zu kostbar um sie mit Grübeln zu verschwenden.“]

 

3. Höre auf deinen Bauch

Im Laufe der Zeit, stellte ich nun erstaunt fest, dass ich fast keine meiner mutigen und schnellen Entscheidungen bereute.

Im Gegenteil: Sie waren oft genau die richtigen. Ich schien mich oft „aus dem Bauch heraus“ richtig zu entscheiden.

Eigentlich ist es ja nicht unser Bauch, sondern unser Unterbewusstsein, das diese Entscheidungen für uns trifft.

Es gibt sogar Versuche und Studien, die zeigen, dass unser Unterbewusstsein eigentlich alle Entscheidungen für uns trifft. Es sendet, Sekundenbruchteile vor unserer bewussten Entscheidung, bereits Signale aus, die auf die zu erwartende Entscheidung hindeuten. Dennoch haben wir das Gefühl ganz frei und bewusst entschieden zu haben. Das ist ein wahnsinnig spannendes Thema und leider etwas zum umfangreich für diesen Artikel. Du kannst viel dazu im Netz finden.

Für unser drittes Prinzip der guten Entscheidung, spielt es nun aber keine Rolle, ob dein Bauch oder dein Unterbewusstsein die Entscheidung trifft. Wichtig ist, dass du fast immer einen intuitiven Impuls wahrnehmen kannst, wenn du in dich hineinhörst.

Das ist bereits die getroffene Entscheidung.

„Ein kluger Entschluß reift unverhofft, blitzschnell und ohne Erwägung, doch Dummheiten machen wir allzuoft nach reiflichster Überlegung.“

(Oskar Blumenthal)

Der Entscheidungsprozess, den du kennst – das ewige Grübeln – ist in Wirklichkeit kein Entscheiden. Es ist ein Kampf zwischen Bauch und Kopf oder zwischen Unterbewusstsein und Bewusstsein. Die Frage, die du dir innerlich stellst, lautet nicht „Soll ich mich für X oder Y antscheiden?“, sondern „Soll ich die getroffene Entscheidung zulassen?“.

Das ist der Grund, warum wir Pro- und Contra-Listen erstellen, Freunde fragen und im Netz nach Entscheidungshilfen suchen.

Die Entscheidung steht eigentlich schon, aber wir müssen sie verifizieren, damit unser Kopf (Bewusstsein) das Gefühl hat, selbst die Fäden in der Hand zu halten.

Das läuft wie in einem großen Unternehmen: Der Vorstand hat selten einen detaillierten Überblick, über die einzelnen Vorgänge und Umstände im Unternehmen. Wenn nun eine wichtige Entscheidung ansteht, zieht der Vorstand die Bereichsleiter zu rate oder bildet einen Ausschuss, der sich näher mit dem Thema befassen soll. Das sind die Experten, die alle Informationen zum Problem sammeln und einen Bericht zusammenstellen. Diesem Bericht kann man dann eine Tendenz entnehmen.

Wenn es in unserem Leben um Entscheidungen geht, ist das Unterbewusstsein der Experte. Es hat blitzschnell Zugang zu all unseren Lebenserfahrungen und, was noch viel wichtiger ist, zu unseren Gefühlen. Und so wie die Experten in einem Unternehmen, gibt uns auch das Unterbewusstsein oder der „Bauch“ eine Tendenz.

Nun kommt meine Frage an dich:

Wie entscheidet der gute Vorstand, der nicht so detaillierte Einblicke in die Materie hat, wie der Experte?

  1. Will er beweisen, dass er selbst die Entscheidungsgewalt hat und entscheidet so aus Trotz gegen den Vorschlag?
  2. Zweifelt er und beginnt selbst alle möglichen Informationen zu dem Thema zusammen zu tragen und legt währenddessen das gesamte Unternehmen lahm?
  3. Vertraut er seinen Experten und segnet den Vorschlag mit ruhigem gewissen ab?

Lange Rede, kurzer Sinn. Hier ist das dritte Prinzip:

[Tweet „Entscheidungen aus dem Bauch heraus sind meistens die besten.“]

 

4. Gestehe dir Fehler ein

Nun kommt die nächste erstaunliche Entdeckung, die ich gemacht habe.

Die wenigen Entscheidungen, die ich wirklich bereute, stellten überhaupt kein Problem dar.

Ich konnte sie nämlich ändern!

Daran hatte ich vorher überhaupt nicht gedacht. Ich ging immer davon aus „man müsse doch zu seinen Entscheidungen stehen“ und sollte die einmal eingeschlagene Bahn nicht wieder verlassen. Als ich aber die Menschen um mich herum beobachtete, sah ich, dass sie ständig ihre Meinungen und Entscheidungen änderten und zurücknahmen. Selbst große politische Parteien waren an einem Tag noch für den Ausbau der Atomkraftwerke und am nächsten Tag für den Rückbau!

So begann auch ich die Entscheidungen, die mir schwer im Magen lagen, zurückzunehmen und sie zu ändern. Kleinere und auch größere.

Ich quälte mich zum Beispiel im Jahr 2009 bereits seit 2 Semestern durch ein Architektur-Studium, das ich mir zu Beginn noch völlig anders vorgestellt hatte. Als ich mir eingestand, dass dieses Studium keine gute Entscheidung war, fiel es mir auch nicht mehr so schwer diese Entscheidung zu ändern. Ich brach das Studium zugunsten einer Ausbildung ab, bei der ich von Anfang an ein gutes Gefühl hatte (die Ausbildungsstelle hatte ich mit bereits vor dem endgültigen Abbruch gesichert). Diese Entscheidung habe ich bis heute nicht bereut.

Prinzip Nummer vier für eine gute Entscheidung lautet also:

[Tweet „Du kannst fast alle Entscheidungen in deinem Leben wieder rückgängig machen oder ändern!“]

 

5. Lerne aus deinen Fehlern

„Aber war das nicht ein verschenktes Jahr deines Lebens? Hättest du dir das nicht sparen können, wenn du dich vorher besser entschieden hättest?“

Diese Frage stellte ich mir selbst und hörte sie auch von anderen.

Ich beantwortete und beantworte sie auch heute noch mit einem entschlossenen „Nein!“.

Es war genau der richtige Weg für mich. Erst durch das Studium, das nicht so toll lief, setzte ich mich nämlich mit meinen Wünschen und Zielen richtig auseinander. Das hätte ich ohne diese Erfahrung sicherlich nicht so intensiv gemacht und daher vielleicht nach gründlichem und längerem Überlegen eine andere, aber trotzdem nicht so gute Entscheidung getroffen und wäre in einem anderen Studium genauso unzufrieden gewesen.

Außerdem konnte ich in meine neue Entscheidung die ganze Erfahrung einfließen lassen, die ich dank meiner ersten Entscheidung im Zeitraum des Studiums gesammelt hatte. Ich wusste welche Bestandteile davon meinen Vorstellungen entsprachen und welche nicht und konnte darauf meine neue Entscheidung begründen (Ich arbeite jetzt übrigens in der Vermessung).

Daraus zog ich den Schluss, dass mich letztlich jede Entscheidung weiter bringt, sogar die, die ich als weniger gut betrachtete. Auch jede „schlechte“ Entscheidung bringt Erlebnisse und Erfahrungen mit sich, die dir auf deinem weiteren Weg nützen können. Du musst nur achtsam sein und diesen Nutzen auch erkennen und zulassen, indem du das erlebte reflektierst.

„Wann immer ich zwei Übeln gegenüberstehe, wende ich mich dem zu, das ich noch nicht ausprobiert habe.“

(Mae West)

Das ist das sechste Prinzip für eine gute Entscheidung:

[Tweet „Jede Entscheidung bringt dich weiter, auch eine „falsche“, denn du kannst daraus lernen.“]

 

6. Probier es einfach aus

Durch dieses Erlebnis wurde ich noch mehr darin bestärkt „spontanere“ Entscheidungen zu treffen. Auch wenn es um mehr als nur neue Schuhe oder ein Abendprogramm ging.

Ich sah, dass mich die Methode „Versuch und Irrtum“ viel weiter brachte, als „Nachdenken, Überlegen, Grübeln und zu spät oder gar nicht handeln“.

Schließlich kam ich meinem Berufsziel durch eine vermeintliche Fehlentscheidung und das Eingestehen derselbigen vermutlich viel schneller näher, als wenn ich nur und ausschließlich darüber nachgedacht und im Geiste abgewogen hätte.

Aber selbst, wenn es nicht unbedingt die schnellere Methode war, so war es doch auf jeden Fall die sicherere.

Hätte ich nämlich niemals die Entscheidung getroffen Architektur zu studieren, sondern gleich etwas anderes gewählt, dann hätte ich mir wahrscheinlich später Vorwürfe gemacht wie diesen :

„Du hättest es doch wenigstens mal probieren können. Vielleicht wärst du jetzt ein Stararchitekt…“

So weiß ich genau, dass dieser Beruf nichts für mich ist und ich habe daran nicht den leisesten Zweifel.

„Manches, was man ohne Grund verwirft, muß man studieren, um es – mit Grund verwerfen zu können.“

(Friedrich Hebbel)

Deshalb lautet das sechste Prinzip einer guten Entscheidung:

[Tweet „Versuch und Irrtum bringen dich auf jeden Fall sicherer an dein Ziel als ewiges Grübeln.“]

 

6+1. Sei noch mutiger

Der Volksmund sagt es ja schon:

„Probieren geht über Studieren!“

(Deutsches Sprichwort)

Und genau das ist das am Anfang angekündigte Prinzip, das wir uns nun zu nutze machen wollen.

Etwas, das du selbst erfährst und erlebst, ist hundert mal nützlicher für dich, als eine Weisheit, die dir nur theoretisch vermittelt wird.

Und somit schließt sich der Kreis. Das siebte Prinzip ist zugleich wieder das erste und wie ich schon sagte, auch das wichtigste:

[Tweet „Lieber 10 Entscheidungen treffen und 2 bereuen, als keine zu treffen oder zu spät zu handeln!“]

Also entscheide, erlebe, entscheide ggf. nochmal, erlebe erneut, entscheide wieder …

 

Diese sechs Prinzipien haben mir bis heute bei jeder noch so kleinen oder großen Entscheidung geholfen.

Sie geben mir immer Mut und und haben mich über die Zeit wirklich entscheidungsfreudig werden lassen.

Ein Hinweis noch:

Versuche nicht alle Prinzipien auf einmal anzuwenden, sondern sie lieber Step-by-Step in deinen Entscheidungsprozess einfließen zu lassen.

Am besten suchst du dir erst mal eines heraus, das dir sehr gut gefällt und machst deine eigene Erfahrung damit, so wie ich es getan habe.

Das ist am wirkungsvollsten.

Du kannst dich nicht entscheiden, mit welchem Prinzip du beginnen sollst?

Dann Würfle einfach! Sie bringen dich alle voran.

 

Fazit

Entscheide lieber ungefaehr richtig, als genau falsch

Täglich musst du Entscheidungen treffen.

Es sind oft viele kleine, aber auch einige große darunter.

Damit du deine kostbare Lebenszeit nicht mit ewiger Grübelei verbringst und am Ende doch das beste verpasst, kannst du die sechs Prinzipien einer guten Entscheidung nutzen:

  1. Lieber 10 Entscheidungen treffen und 2 bereuen, als keine zu treffen oder zu spät zu handeln!
  2. Deine Lebenszeit ist viel zu kostbar um sie mit Grübeln zu verschwenden!
  3. Entscheidungen aus dem Bauch heraus sind meistens die besten!
  4. Du kannst fast alle Entscheidungen in deinem Leben wieder rückgängig machen oder ändern!
  5. Jede Entscheidung bringt dich weiter, auch eine „falsche“, denn du kannst daraus lernen!
  6. Versuch und Irrtum bringt dich auf jeden Fall sicherer an dein Ziel als ewiges Grübeln!

Diese Tipps würde ich übrigens auch meinen Kindern geben, wenn sie Schwierigkeiten hätten sich zu entscheiden. Wie deine Kinder dir bei Entscheidungsproblemen helfen können (selbst wenn du gar keine hast!), kannst du hier nachlesen.

 

P.S.: Du weißt immer noch nicht, was du willst? Eine wirkungsvolle Methode, um das schnell herauszufinden ist der Sterbebett-Test.