Arbeit finden, die dich erfüllt (in 5 Schritten)

Arbeit finden: 5 Schritte, um den passenden Job zu finden (auch wen du nicht weißt, was du eigentlich willst)

„Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.“

(Konfuzius)

Eine Arbeit finden, die glücklich macht und genügend Geld zum Leben abwirft.

Ist das wirklich möglich?

Oder ist es nur einigen wenigen vergönnt?

Ich möchte mit diesem Artikel zum ersten Mal eine sehr häufig gestellte Leserfrage direkt und relativ kurzfristig beantworten.

Aber was interessiert die meisten Leser eigentlich so brennend?

 

Was beschäftigt die Leser von vernünftig-leben.de?

Ich habe von euch viele spannende und persönliche Mails in den letzten Tagen, Wochen und Monaten erhalten.

Dafür und für das entgegen gebrachte Vertrauen, möchte ich mich an dieser Stelle einmal ganz herzlich bedanken!

Zu einem Thema häuften sich die Anfragen aber in den letzten Tagen so stark, dass ich kurzfristig beschloss diesen Artikel zu schreiben. Die Fragen sahen in etwa so aus:

  • Wie finde ich nach (längerer) Arbeitslosigkeit wieder einen guten Job?
  • Wie kann ich aus meinem verhassten Job aussteigen?
  • Wie finde ich meine Berufung?
  • Welchen Beruf / welche Ausbildung soll ich wählen?
  • Soll ich (weiter) studieren und wenn ja was?

All diese Fragen haben für mich einen gemeinsamen Kern, egal, ob unglücklich im Job oder Studium oder unter Druck bei der Berufswahl. Der Kern ist die folgende Frage:

„Wie kann ich (wieder) Arbeit finden, die mich erfüllt?“

Oder im vernünftig-leben-Stil:

„Wie finde ich eine vernünftige Arbeit für mich?“

 

Wie kann ich (wieder) Arbeit finden, die mich erfüllt?

Auf so viele individuelle Geschichten und Hintergründe einzugehen, ist mir hier natürlich nicht möglich.

Aber so wie es einen gemeinsamen Kern der Fragen gibt, gibt es meiner Meinung nach auch einen Kern der Antworten.

Ein Grundgerüst sozusagen, das jeder auf seine individuellen Bedürfnisse anpassen kann. Dieses Grundgerüst möchte ich dir nun in Form der folgenden 6 Schritte vorstellen:

 

1. Finde heraus, was dich erfüllt (unabhängig vom Geldverdienen)

„Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig.“

(Albert Einstein)

Zu aller erst finde ich es wirklich wichtig, herauszufinden, was dich eigentlich wirklich erfüllt.

Und zwar zunächst einmal ohne den Gedanken daran, ob und wie du davon leben könntest. Dieser Gedanke beschränkt dich nämlich, denn da du bisher nur bestimmte Wege kennst, um Geld zu verdienen, wird dein Unterbewusstsein automatisch Dinge ausschließen, die nicht mit diesen Wegen vereinbar sind.

Also lass das Geldverdienen erst mal weg. Das kommt später. Finde in diesem Schritt nur heraus, was dich wirklich erfüllt.

Um das für dich selbst herauszufinden, könntest du dir zum Beispiel die folgenden Fragen beantworten:

  • Was macht mich glücklich, nur dadurch, dass ich es tue (die Tätigkeit, nicht das Ergebnis)?
  • Bei welcher Tätigkeit vergesse ich häufig die Zeit und gerate in einen Flow-Zustand?
  • Wobei habe ich das Gefühl meine Zeit wirklich sinnvoll (für mich selbst, nicht für andere) genutzt zu haben?
  • Was hätte ich noch, wenn all mein Besitz und meine Beziehungen plötzlich weg wären?
  • Was würde ich tun, wenn all meine finanziellen und materiellen Bedürfnisse auf Lebenszeit gestillt wären?

In der Anleitung zur Verlängerung des Lebens, habe ich noch ein paar weitere Fragen formuliert, wenn du noch mehr brauchst.

Ein wichtiges Instrument dieser Findungsphase – und generell für jede gute Entscheidung – ist vor allem das Ausprobieren.

Niemand kann alleine durch Nachdenken und Grübeln entscheiden, welche Tätigkeit ihn erfüllt. Hier lautet die Devise:

„Probieren geht über Studieren!“

(Sprichwort)

Und hier solltest du auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn deine Versuche erst mal keine Erfolge bringen. Jeder Versuch ist eine Bereicherung. Wenn du dadurch auch nicht gleich feststellst, was dich glücklich macht, so findest du immerhin heraus, was dich nicht glücklich macht. Und auch schon durch das Ausschlussverfahren (und vor allem dadurch) hat so mancher es im Leben und auch bei Wer wird Millionär weit gebracht!

Finde also zunächst einmal heraus, was dich wirklich erfüllt!

 

2. Finde einen Weg Geld zu verdienen und gleichzeitig deiner Leidenschaft nachzugehen

„Mache dir selbst zuerst klar, was du sein möchtest und dann tue, was du zu tun hast.“

(Epiktet)

Hier geht es noch nicht darum mit deiner Leidenschaft Geld zu verdienen. Das ist erst der nächste Schritt.

Du ahnst wahrscheinlich schon, dass du vermutlich nicht direkt mit deiner Leidenschaft durchstarten und deinen Lebensunterhalt verdienen können wirst. Das ist leider so.

Falls du es doch geschafft hast, berichte mir bitte davon!

Du wirst also höchst wahrscheinlich erst einmal einen Umweg gehen müssen, damit du Geld verdienst und dich nebenbei um deine Leidenschaft kümmern und darin wachsen kannst.

Stopp! Falls du jetzt daran denkst diesen Schritt zu überspringen, will ich dir noch etwas sagen:

Wie schon der Titel verrät, geht es in erster Linie darum eine erfüllende Arbeit zu finden, von der du auch später leben kannst. An der Formulierung siehst du bereits, dass die Erfüllung vor dem Geldverdienen kommt, und so sollte es auch im wahren Leben sein.

„Wer nicht aus Liebe zur Sache arbeitet, sondern nur des Geldes willen, der bekommt gar nichts: Weder Geld noch Glück. “

(Charles M. Schwab)

Sorge also zuerst dafür, dass du deine Leidenschaften auch wirklich ausleben kannst. Auch wenn es nur nebenbei geschieht. So wirst du auf jeden Fall sofort glücklicher und zufriedener. Außerdem wächst du und bildest so die Grundlage für das Geldverdienen mit deiner Leidenschaft.

Das könnte für verschiedene Gruppen zum Beispiel so aussehen:

Unzufriedene(r) Angestellte(r)

Es könnte sein, dass du entscheidest erst mal in dem verhassten Job zu bleiben und deine Stunden etwas zu reduzieren.

Oder du nimmst zunächst einen schlechter bezahlten, dafür aber auch weniger fordernen Job an, der dir genügend Ressourcen für deine Leidenschaften lässt.

Arbeitsuchende(r)

Vielleicht hast du auch gerade gar keinen Job. Auch dann könntest du dir erst einmal etwas suchen, was dir deinen Lebensunterhalt ermöglicht, aber noch nicht deine Erfüllung ist.

Oder du belässt es erst einmal beim Arbeitslosengeld oder dem „Hartz IV“, reduzierst deine Ausgaben auf das absolut Nötigste und nutzt den großen zeitlichen Freiraum, um dich mit deiner Leidenschaft zu befassen und etwas auf die Beine zu stellen.

Ich will an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich nicht dafür plädiere, dass sich Leute arbeitslos melden, um ihre Berufung zu finden. Es ist in jedem Fall besser auf absehbare Zeit einer Beschäftigung nachzugehen, auch wenn sie nicht direkt erfüllend ist. Arbeitslosigkeit kann sich nämlich auf die Psyche sehr negativ auswirken. Aber, wenn du es wirklich trotz enormem Aufwand nicht schaffst Arbeit zu finden und zum Beispiel schon seit 12 Jahren vergeblich auf der Suche bist, dann spar dir die Energie lieber und stecke sie in etwas, das dich sofort und direkt erfüllt, auch wenn du noch kein Geld damit verdienst.

Ich bin der Meinung, dass in einem solchen Fall auch die Gemeinschaft, die ja im Endeffekt für die finanziellen Mittel aufkommt, am Ende mehr davon hat, wenn du diese Phase sinnvoll für dich nutzt und am Ende die Gemeinschaft wiederum mit der Ausübung deiner Berufung bereichern kannst.

„Man soll machen, was einem Freude verheißt.
Es besteht größere Wahrscheinlichkeit, dass es auch der Welt Freude macht!“

(Thomas Mann)

Auszubildende(r) / Student(in)

Es kann auch bedeuten, dass du zunächst einmal einer Ausbildung oder einem Studium nachgehst, wovon du glaubst, dass sie dich nicht zu einem erfüllenden Beruf bringen.

Vielleicht ist es notwendig, damit du von deinen Eltern weiterhin finanzielle Unterstützung bekommst. Hier sehe ich es ähnlich wie bei den Arbeitsuchenden: Auch deine Eltern werden sich freuen, wenn du am Ende dadurch deine Berufung finden konntest, auch wenn kein Anwalt oder Arzt aus dir geworden ist. Und falls sie das so nicht sehen können oder wollen, werden sie doch zumindest wollen, dass du glücklich bist.

Außerdem ist so eine „Lehrzeit“ nie wirklich verschwendete Zeit. Auch wenn dich die Themen nicht (mehr) interessieren, kannst du sehr viel zwischenmenschliches und auch methodisches Wissen erlangen.

Darüber hinaus gilt auch hier meiner Meinung nach der obige Leitsatz über das Probieren und das Ausschlussverfahren. Du kannst festsellen, was dich nicht erfüllt und vielleicht findest du sogar einen Randbereich deines „Lehrfaches“, der dieses Potential doch hat. So ging es mir beispielsweise vor einigen Jahren, als ich während meines Architekturstudiums, das mich nicht zufrieden stellte, die Vermessung für mich entdeckte.

Wenn du natürlich schon herausgefunden hast, was dich erfüllt und wie du davon leben kannst, solltest du schleunigst die Kurve kratzen und zu Schritt 3 übergehen!

Finde also als nächstes einen Weg dich mit deiner Leidenschaft zu beschäftigen und trotzdem deinen Lebensunterhalt bestreiten zu können.

 

3. Finde einen Weg von deiner Leidenschaft zu leben

„Die reinste Form des Wahnsinns ist es alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“

(Albert Einstein)

Dieser Schritt ist natürlich wieder höchst individuell.

Im Kern geht es aber darum, dass du herausfindest, wie du einen Nutzen für andere Menschen aus deiner Leidenschaft entwickeln kannst.

Wie kannst du durch die Ausübung deiner Leidenschaft anderen Menschen helfen?

Wenn du das herausfindest, werden Menschen dich automatisch dafür bezahlen wollen, dass du deiner Leidenschaft nachgehst. Ist das nicht der Wahnsinn?

Da dieser Schritt viele verschiedene Formen annehmen kann, widme ich ihm einen eigenen Artikel: Wie du mit Freude Geld verdienen kannst – 3 todsichere Wege

Ich gehe darin genauer auf die Verwirklichung deiner Leidenschaft durch Selbständigkeit, eine neue Anstellung und sogar in deinem bestehenden Job (!) ein.

Für dich heißt es aber vorher Brainstorming: Wie kannst du mit deiner Leidenschaft echten Nutzen schaffen?

Unterstützung: Mein Blogger-Kumpel Tim von myMONK, der es übrigens selbst geschafft hat von seiner Leidenschaft zu leben, hat einen super Artikel dazu geschrieben, wie du echten Wert schaffen und von deiner Leidenschaft leben kannst.

 

4. Überzeuge dich davon, dass es möglich ist

„Ob Du denkst, dass Du es schaffst oder dass Du es nicht schaffst,
Du wirst immer recht haben.“

(Henry Ford)

Du musst davon überzeugt sein, dass es funktioniert.

Ansonsten klappt gar nichts. Du würdest dir nur selbst im Weg stehen.

Wie du es ganz leicht schaffst, deine innere Einstellung zu ändern, habe ich in der Artikelserie „Meinungsschmiede“ ganz genau beschrieben. Du kannst dir auch die Kurzfassung als PDF am Ende der Artikel herunterladen.

Der hilfreichste Punkt für diesen Fall sind Beispiele. Du solltest dir Menschen suchen, die das bereits erreicht haben, was du vor hast. Nimm mit ihnen Kontakt auf und / oder beobachte sie (aber nicht zum Stalker werden).

So begreifst du, dass es möglich ist und, dass ganz normale Menschen, wie du und ich, in der Lage sind es zu tun.

Obendrein hast du auch noch die Chance von ihnen zu lernen!

Räume also alle hindernden Denkmuster beiseite und ersetze sie durch hilfreiche.

 

5. Beginne!

„Aus kleinem Anfang entspringen alle Dinge.“

(Marcus Tullius Cicero)

Was soll ich hierzu noch schreiben?

Wenn du alle Schritte befolgt hast, fehlt nun nur noch der Absprung.

Ob du direkt ins kalte Wasser springen oder langsam Schritt für Schritt tiefer eintauchen willst, hängt nur von dir und deiner Situation ab.

Beide Wege haben ihr für und wieder. Ich verzichte hier auf die typische Pro-und-Kontra-Liste, denn die Vorgehensweise muss zu dir passen.

Das wichtigste Element ist aber bei beiden Methoden gleich:

Mach den ersten Schritt!

Egal ob langsam oder schnell. Du musst anfangen. Hast du den ersten Schritt getan, folgt der zweite schon viel leichter, dann der dritte und dann läuft es.

„Wege entstehen dadurch, dass wir sie gehen.“

(Franz Kafka)

Mein Tipp: Mach dir den ersten Schritt so klein und leicht wie möglich!

Suche zum Beispiel erst mal nur einen Namen für dein Vorhaben. Oder nimm dir zum Beispiel erst mal vor jeden Tag einen kleinen Absatz zu schreiben, wenn du ein Buch schreiben willst. Hauptsache du beginnst.

Auf den weiteren Ablauf und wie du es ganz leicht schaffst Schritt für Schritt dranzubleiben, möchte ich im nächsten Artikel genauer eingehen.

Geh zunächst einmal den ersten kleinen Schritt und bring den Stein ins Rollen!

 

6. Bleibe offen für neue Leidenschaften

„Der Kopf ist rund damit unsere Gedanken die Richtung ändern können!“

(Albert Einstein)

Schließlich noch ein wichtiger Hinweis!

Das Leben verändert sich ständig. Auch du veränderst dich ständig und bist in einigen Jahren vielleicht schon nicht mehr der oder sie selbe. Das ganze habe ich näher in meinem eBook beschrieben, wenn es dich interessiert.

Worauf ich aber hinaus will ist folgendes:

Auch wenn du deine „Berufung“ gefunden hast und davon überzeugt bist, dass diese Tätigkeit dich voll und ganz erfüllt, solltest du dich nicht selbst damit begrenzen. Das tun viele Menschen, indem sie sich selbst auferlegen, dass dies die Tätigkeit sein wird, der sie den Rest ihres Lebens nachgehen werden.

Es kann so sein – muss es aber nicht.

Lasse dir selbst die Freiheit im Laufe deiner Veränderung auch feststellen zu dürfen, dass der Abschnitt vorüber ist, in dem diese Sache deine Berufung war. Du verlierst damit nichts, sondern erweiterst deine Möglichkeiten, Fähigkeiten und deine Freiheit.

Die unüberwindbarsten und schwersten Hürden finden wir immer in uns selbst!

Daher ist es besser sie gar nicht erst entstehen zu lassen.

Bleib also stets frei und flexibel. Ganz so, wie ich mir die Freiheit nehme in meine Liste aus fünf Schritten einen sechsten einzubauen.

 

Nun kennst du die sechs wichtigsten Schritte um eine erfüllende Arbeit zu finden. Noch mehr Tipps für ein erfülltes (Berufs-)Leben findest du in meinem kostenlosen eBook.

 

Fazit

„Es ist nie zu spät, das zu werden, was man hätte sein können!“

(George Eliot)

Ja, es ist möglich!

Jeder kann eine Arbeit finden (oder erfinden!), die sie oder ihn erfüllt und genügend Geld zum Leben abwirft.

Es ist nicht ganz einfach, aber mit diesen sechs Schritten, hast du ein solides Grundgerüst, das dich dorthin bringen kann:

  1. Finde heraus, was dich erfüllt (unabhängig vom Geldverdienen)
  2. Finde einen Weg Geld zu verdienen und gleichzeitig deiner Leidenschaft nachzugehen
  3. Finde einen Weg von deiner Leidenschaft zu leben
  4. Überzeuge dich davon, dass es möglich ist
  5. Beginne!
  6. Bleibe offen für neue Leidenschaften

Damit du direkt beginnst, bitte ich dich mir die folgende Frage gleich im Anschluss als Kommentar zu beantworten:

Was macht Dich glücklich, nur dadurch, dass du es tust (die Tätigkeit, nicht das Ergebnis)?

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