Mit wenig Geld besser leben

11 überraschende Gründe, warum du mit weniger Geld besser Leben kannst (Nr. 2 ist schockierend)

Jeder will mehr Geld.

Überall um mich herum beklagen sich die Leute:

  • dass sie zu wenig Gehalt bekommen
  • die Rente zu knapp ist (oder in Zukunft sein wird)
  • und sie zu viele Steuern zahlen müssen

Es geht immer nur ums liebe Geld. Dabei ist es meiner Meinung nach gar nicht so erstrebenswert zu viel davon zu besitzen.

Warum du mit leeren Taschen oft leichter lebst, will ich dir hier verraten.

 

Nachteile, die der Reichtum mit sich bringt

Du könntest sicherlich auf Anhieb zehn Gründe aufzählen, warum du mehr Geld brauchst. Ich versuche nun einmal das Gegenteil und liste dir auf, warum du weniger haben solltest.

 

1. Geld bringt schlechte Gesellschaft

Du hast es vielleicht schon selbst erlebt, oder nur im TV gesehen.

Menschen die plötzlich viel Geld haben, haben auf einmal einen Haufen neuer „Freunde“. Sie werden angezogen, wie die Motten vom Licht und wollen auch im Reichtum schwelgen. Ist die Knete dann verprasst, sind auch ganz schnell die tollen Freunde weg.

Ähnlich ist es auch bei wohlhabenden Menschen, die einen Partner suchen. Wer beim Angeln Diamanten als Köder nutzt, der fängt eben Fische, die Diamanten mögen. Viele reiche Menschen haben sich schon oft darüber beklagt, dass potentielle Partner eher auf das Bankkonto schauen, als auf ihre inneren Werte.

Viel Geld ist also schlecht für soziale Beziehungen.

 

2. Geld macht asozial

Dieses Phänomen kannst du wahrscheinlich direkt in deinem näheren Umfeld beobachten.

Was passiert denn, wenn auf der Arbeit nur eine Beförderungsstelle ausgeschrieben ist, auf die sich 5 Kollegen bewerben? Es entsteht Rivalität.

Was im kleinen Kreis schon recht übel sein kann, verschlimmert sich noch, wenn es um Firmen geht, die nur ihre Gewinnmaximierung im Auge haben. Hier wird das Leiden der Angestellten billigend in Kauf genommen. Es wird ausgebeutet was das Zeug hält, damit die Aktionäre saftige Gewinne einfahren können.

Geld verdirbt den eigenen Charakter und da die Gesellschaft ja auch nur aus einzelnen Charakteren besteht, verdirbt es letztlich auch die Moral der Gesellschaft.

 

3. Geld macht Sorgen

Wie oft hab ich den folgenden Satz schon gehört:

„Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt.“

Das ist der absolute Schwachsinn. Geld beruhigt nicht, sondern fesselt dich. Je mehr du davon hast, desto mehr hast du schließlich zu verlieren.

Wie kommt es wohl sonst, dass gerade so viele Millionäre Steuern hinterziehen? Gerade die könnten doch darauf pfeifen, wie viel sie abgeben müssen. Es würde ihnen trotzdem zu viel zum Ausgeben bleiben. Aber sie haben Angst, weil sie sich mit ihrem Geld identifizieren. Wenn man auch nur einen kleinen Teil davon wegnehmen will, ist es, als wollte man ihnen ein Stück von sich selbst abnehmen.

Es ist egal wie viel du hast, dein Geld ist niemals sicher. Es gibt kein Vermögen, dass nicht durch eine Finanzkrise bedroht werden könnte.

 

4. Geld macht gierig

Dieser Punkt resultiert eigentlich aus dem vorherigen. Du kannst vielleicht bei dir selbst feststellen, dass du dich immer nur „up-“ und niemals „downgradest“.

Kaufst du einen neuen Fernseher, ist der mit hoher Wahrscheinlichkeit größer oder besser als dein alter.

So geht es jedem.

Wer einmal einen gewissen Stand erreicht hat, der geht ungern wieder zurück.

Und weil die Reichen Angst haben wieder eine oder mehrere Stufen nach unten zu fallen, versuchen sie noch mehr Geld zu bekommen, weil sie denken, dass sie irgendwann schon sicher sein werden. Das ist eine Fehleinschätzung.

 

5. Geld macht unfrei

Das krasse ist, je mehr du dir leisten kannst, desto unfreier wird dein Wille.

Das Geld hängt wie ein Damoklesschwert über dir und lenkt dich. Du triffst Entscheidungen zu seinen Gunsten.

Deine Freunde wollen im Park grillen gehen, aber gerade heute – und nur heute – gibt es in deinem Lieblingsschuhgeschäft einen Sonderrabatt, den du dir nicht entgehen lassen kannst.

Man vergisst in solchen Situationen, dass nur die Zeit unwiederbringlich ist, nicht aber Geld und materielle Güter. Du sagst dir vielleicht, dass deine Freunde auch morgen noch da sind, aber es zählt wirklich jede Sekunde mit Menschen, die uns am Herzen liegen.

Sehr häufig sagen Sterbende auf die Frage, was sie in ihrem Leben bereuen würden, dass sie sich wünschten, weniger gearbeitet zu haben und mehr Zeit mit Freunden und Familie verbracht zu haben. Denn auch hier ist oft Geld der Grund dafür, warum viele Menschen lieber mit einem dicken Konto unglücklich im Job sind, als mit weniger Einkommen glücklich und erfüllt zu leben.

 

6. Geld kann dich in Gefahr bringen

Das kennst du bestimmt noch aus der Schule.

Da gibt es eine Belehrung, dass du beim Feueralarm alles liegen lassen sollst und nur dich selbst in Sicherheit bringen sollst. Beim ersten Testalarm gibt es dann aber doch etliche, die noch schnell den tollen Lamyfüller in den tollen Scout-Ranzen stecken und mit diesem auf den Schultern rausspazieren.

Ist es nicht schrecklich, wie sogar schon Kinder die eigene Gesundheit auf’s Spiel setzen um Wertgegenstände zu retten? Das kommt natürlich von den Eltern, denn die sind noch schlimmer.

Wie oft sind Menschen schon im eigenen Haus verbrannt, nachdem sie eigentlich schon in Sicherheit waren und nur nochmal schnell die wichtigen Dokumente, das unbezahlbare Erbstück oder sonstwas holen wollten.

Manchen Menschen ist ihr Geld und ihr Besitz wichtiger als ihr Leben.

 

7. Geld macht misstrauisch

Diebstahl, Betrug, Abzocke…

Alles Dinge, die du fürchten musst, wenn du etwas besitzt, das andere auch gerne haben wollen.

Gerade Geld ist ja so etwas, was jeder gerne haben möchte.

Und so wirst du misstrauisch und vermutest – oft auch zurecht – hinter jedem netten Gespräch mit einem Fremden eine Absicht dir dein liebstes wegzunehmen.

 

8. Geld macht einsam

Eine traurige Wahrheit ist, dass Werte wie Familie und Gemeinschaft immer mehr verschwinden.

Warum? Ganz einfach… weil sie keiner mehr braucht.

Früher war es lebensnotwendig eine große Familie zu haben. Die Kinder versorgten im Alter ihre Eltern. Man half sich auch gegenseitig im täglichen Leben. Wenn einem ein Unglück wiederfuhr, halfen die nahe stehenden einem heraus.

Heute sind wir alle durch Rente und Versicherungen, also durch Geld abgesichert.

Wenn wir krank sind zücken wir das Kassenkärtchen oder sagen das Zauberwort „Privatpatient“ und schon wird uns geholfen. Im zweiten Fall zwar meist schneller, als im ersten, aber dennoch sind wir auf Niemanden angewiesen. Wir haben es nicht mehr nötig, dass sich eine Familie um uns kümmert.

Die Rechnung kriegen wir im Alter. Warum sind wohl die Altenheime voll bis unters Dach? Aber niemand macht sich vorher Gedanken.

Erst wenn die eigenen Kinder einem erklären, dass das Haus ja sowieso viel zu groß für einen ist und man ja den Großteil auch umsonst heizt, weil man ja auch nur noch in 2 Zimmern wohnt, geht einem ein Licht auf und man bereut: „Hätte ich doch mal früher…“ Aber nun ist es zu spät, denn man hat es den Kindern ja schließlich so vor gelebt.

 

9. Geld macht das Leben unnötig schwer

Du bist bestimmt auch schon mal in Urlaub, auf Klassenfahrt oder sonstwo hin gereist und hast nach der Reise feststellen müssen, dass du mindestens die Hälfte der ganzen Dinge, die du eingepackt hast, gar nicht benutzt hast. Du hast das ganze Zeug umsonst mit dir herum geschleppt.

Oder du hast bei deinem letzten Umzug festgestellt, wie viel alten Plunder du eigentlich im Keller und/oder auf dem Dachboden verstaut hattest. Du wusstest zwar, dass du das Zeug schon mindestens drei Jahre nicht mehr gebraucht hast, hast es aber trotzdem wieder mit in die neue Bude genommen und dort fein säuberlich verstaut. Es könnte ja mal nützlich sein.

Lieber erschweren wir uns das Leben als uns von Dingen zu trennen.

Die Rede ist hier zwar eher von Dingen, als von Geld, aber diese hast du ja schließlich auch mal teuer bezahlt, oder?

 

10. Geld macht Arbeit

Glaubst du nicht?

Wie sieht es denn mit deiner Steuererklärung aus? Oder der Verwaltung deiner Anlagen?

Je mehr Geld du hast, desto mehr Arbeit hast du auch mit seiner Verwaltung.

Zum Beispiel damit, das Geld von Bank A zu Bank C zu transferieren, weil diese einen um 0,05% höheren Zinssatz hat. Den Zinssatz musst du sowieso ständig im Auge behalten, damit dir nichts entgeht. Nicht zu vergessen, dass du Bank B noch eine saftige Mail schreibst, wie lächerlich im Vergleich zu A und C ihr Angebot ist.

Falls du an der Börse spekulierst, hast du natürlich noch mehr zu tun, wenn du immer auf dem Laufenden sein willst.

Klar, du könntest auch einfach jemanden dafür bezahlen, der das alles tut, aber der will ja dann auch Geld dafür, also musst du mehr verdienen, um dir das leisten zu können.

 

11. Geld verkürzt das Leben

Vielleicht hast du auch schon einmal einen Kredit aufgenommen, zum Beispiel für einen Hauskauf.

Wie viel Zeit hat es dich gekostet die verschiedenen Angebote einzuholen und zu vergleichen um am Ende 2% mehr raus zu holen?

Ich weiß schon, dass 2% eine große Summe bei einem Hauskauf sind, aber lässt sich verlorene Lebenszeit wirklich in Geld aufwiegen? Ich habe es zwar im Punkt 5 schon erwähnt, aber weil es so wichtig ist, sage ich es dir nochmal:

Du kannst dir keinen Tag deines Lebens zurück kaufen. Nicht einmal eine Minute.

Ich möchte dich damit nicht dazu bewegen jedes mal den erst besten Handel einzugehen und dich mit breitem Lächeln über den Tisch ziehen zu lassen, aber du solltest es im Hinterkopf behalten und abwägen, ob es die verlorene Zeit wirklich wert ist, wenn du beispielsweise im dritten Elektrofachgeschäft die Preise für den Mixer vergleichst.

 

Was bringt dir dieses Wissen?

Da sind es nun sogar 11 Gründe geworden.

Überrascht es dich so viel negatives über Geld zu hören? Mir tut es immer gut, wenn ich mir ins Gedächtnis rufe, dass Geld doch nicht das erstrebenswerte Wundermittel ist, für das es alle halten und, dass es viel viel wichtigere Dinge im Leben gibt, als den schnöden Mammon.

Dass Geld und Reichtum nicht das Maß aller Dinge sind, wurde von einigen schon sehr früh erkannt.

„Den größten Reichtum hat, wer arm ist an Begierden.“

(Lucius Annaeus Seneca: Briefe an Lucilius – Brief 29)

Es waren aber immer nur wenige, die es verstanden haben, denn die Menschheit hat sich ja leider in eine andere Richtung entwickelt. Diese Entwicklung kann man nun nicht einfach rückgängig machen. Es ist ja sowieso ein Kampf gegen Windmühlen, wenn man immer nur die äußeren Umstände ändern will.

Dafür kann man bei sich selbst anfangen. Behalte die Punkte im Hinterkopf oder druck sie dir aus und ließ sie jeden Tag. Vielleicht willst du sie auch Freunden oder deiner Familie zeigen und mit ihnen darüber diskutieren.

Je mehr du dich damit beschäftigst, desto besser, denn es schafft in dir Gelassenheit. Du empfindest nicht mehr den Druck mit dem Strom schwimmen zu müssen und ständig Ausschau nach dem großen Reichtum halten zu müssen.

Du wirst bewusster im Umgang mit Geld und triffst vielleicht andere Entscheidungen, die dein Leben bereichern und nicht dein Portmornaie.

Was du wirklich für ein erfülltes Leben brauchst und wie du es schaffst Geld nicht mehr für so wichtig zu halten, erfährst du in meinem kostenlosen eBook „Weisheiten des Flusses“.

 

Fazit

Wer den Nachteilen des Geldes entgehen will, der muss arm sein oder dem Armen ähnlich

Alle um dich herum streben nach mehr Geld.

Weil du mitten drin steckst, siehst du meist nur die scheinbaren Vorteile des Reichtums.

Du musst zunächst einmal einen Schritt zurück treten aus dem Getümmel, um es beurteilen zu können.

Willst du dann nicht, wie die anderen, in die Falle tappen, hast du zwei Möglichkeiten:

  • Du gibst alles auf, was du bisher angesammelt hast und befreist dich so auf der geistigen und materiellen Ebene davon. Die Methode klingt ziemlich hart, wird aber trotzdem öfter angewandt, als du vielleicht denkst. Sogar Millionäre haben all ihren Besitz versteigert, das Geld gespendet und sich in einer kleinen Hütte niedergelassen, um dem Fluch des Reichtums zu entfliehen. Auch in der Geschichte finden sich einige Beispiele dafür, z.B. Diogenes von Sinope. Der Mann gab nicht nur das Reich-Sein auf, sondern seinen ganzen Besitz und wohnte in einer Amphore (große Vase).
  • Du änderst alleine deine geistige Haltung und machst dich so innerlich los vom Geld. Mehr ist eigentlich gar nicht nötig, denn das ist ja auch Ziel der ersten Methode. Dieser Weg erfordert aber mehr innere Stärke, da du den äußeren Verlockungen weiterhin ausgesetzt sein wirst.

 

P.S.: Kennst du noch weitere Nachteile des Geldes? Oder überwiegen deiner Meinung nach die Vorteile? Schreib einen Kommentar!

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