Was will ich? (Test)

11 überraschende Gründe, warum du mit weniger Geld besser Leben kannst (Nr. 2 ist schockierend)

Mit wenig Geld besser leben

Jeder will mehr Geld.

Überall um mich herum beklagen sich die Leute:

  • dass sie zu wenig Gehalt bekommen
  • die Rente zu knapp ist (oder in Zukunft sein wird)
  • und sie zu viele Steuern zahlen müssen

Es geht immer nur ums liebe Geld. Dabei ist es meiner Meinung nach gar nicht so erstrebenswert zu viel davon zu besitzen.

Warum du mit leeren Taschen oft leichter lebst, will ich dir hier verraten.

 

Nachteile, die der Reichtum mit sich bringt

Du könntest sicherlich auf Anhieb zehn Gründe aufzählen, warum du mehr Geld brauchst. Ich versuche nun einmal das Gegenteil und liste dir auf, warum du weniger haben solltest.

 

1. Geld bringt schlechte Gesellschaft

Du hast es vielleicht schon selbst erlebt, oder nur im TV gesehen.

Menschen die plötzlich viel Geld haben, haben auf einmal einen Haufen neuer „Freunde“. Sie werden angezogen, wie die Motten vom Licht und wollen auch im Reichtum schwelgen. Ist die Knete dann verprasst, sind auch ganz schnell die tollen Freunde weg.

Ähnlich ist es auch bei wohlhabenden Menschen, die einen Partner suchen. Wer beim Angeln Diamanten als Köder nutzt, der fängt eben Fische, die Diamanten mögen. Viele reiche Menschen haben sich schon oft darüber beklagt, dass potentielle Partner eher auf das Bankkonto schauen, als auf ihre inneren Werte.

Viel Geld ist also schlecht für soziale Beziehungen.

 

2. Geld macht asozial

Dieses Phänomen kannst du wahrscheinlich direkt in deinem näheren Umfeld beobachten.

Was passiert denn, wenn auf der Arbeit nur eine Beförderungsstelle ausgeschrieben ist, auf die sich 5 Kollegen bewerben? Es entsteht Rivalität.

Was im kleinen Kreis schon recht übel sein kann, verschlimmert sich noch, wenn es um Firmen geht, die nur ihre Gewinnmaximierung im Auge haben. Hier wird das Leiden der Angestellten billigend in Kauf genommen. Es wird ausgebeutet was das Zeug hält, damit die Aktionäre saftige Gewinne einfahren können.

Geld verdirbt den eigenen Charakter und da die Gesellschaft ja auch nur aus einzelnen Charakteren besteht, verdirbt es letztlich auch die Moral der Gesellschaft.

 

3. Geld macht Sorgen

Wie oft hab ich den folgenden Satz schon gehört:

„Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt.“

Das ist der absolute Schwachsinn. Geld beruhigt nicht, sondern fesselt dich. Je mehr du davon hast, desto mehr hast du schließlich zu verlieren.

Wie kommt es wohl sonst, dass gerade so viele Millionäre Steuern hinterziehen? Gerade die könnten doch darauf pfeifen, wie viel sie abgeben müssen. Es würde ihnen trotzdem zu viel zum Ausgeben bleiben. Aber sie haben Angst, weil sie sich mit ihrem Geld identifizieren. Wenn man auch nur einen kleinen Teil davon wegnehmen will, ist es, als wollte man ihnen ein Stück von sich selbst abnehmen.

Es ist egal wie viel du hast, dein Geld ist niemals sicher. Es gibt kein Vermögen, dass nicht durch eine Finanzkrise bedroht werden könnte.

 

4. Geld macht gierig

Dieser Punkt resultiert eigentlich aus dem vorherigen. Du kannst vielleicht bei dir selbst feststellen, dass du dich immer nur „up-“ und niemals „downgradest“.

Kaufst du einen neuen Fernseher, ist der mit hoher Wahrscheinlichkeit größer oder besser als dein alter.

So geht es jedem.

Wer einmal einen gewissen Stand erreicht hat, der geht ungern wieder zurück.

Und weil die Reichen Angst haben wieder eine oder mehrere Stufen nach unten zu fallen, versuchen sie noch mehr Geld zu bekommen, weil sie denken, dass sie irgendwann schon sicher sein werden. Das ist eine Fehleinschätzung.

 

5. Geld macht unfrei

Das krasse ist, je mehr du dir leisten kannst, desto unfreier wird dein Wille.

Das Geld hängt wie ein Damoklesschwert über dir und lenkt dich. Du triffst Entscheidungen zu seinen Gunsten.

Deine Freunde wollen im Park grillen gehen, aber gerade heute – und nur heute – gibt es in deinem Lieblingsschuhgeschäft einen Sonderrabatt, den du dir nicht entgehen lassen kannst.

Man vergisst in solchen Situationen, dass nur die Zeit unwiederbringlich ist, nicht aber Geld und materielle Güter. Du sagst dir vielleicht, dass deine Freunde auch morgen noch da sind, aber es zählt wirklich jede Sekunde mit Menschen, die uns am Herzen liegen.

Sehr häufig sagen Sterbende auf die Frage, was sie in ihrem Leben bereuen würden, dass sie sich wünschten, weniger gearbeitet zu haben und mehr Zeit mit Freunden und Familie verbracht zu haben. Denn auch hier ist oft Geld der Grund dafür, warum viele Menschen lieber mit einem dicken Konto unglücklich im Job sind, als mit weniger Einkommen glücklich und erfüllt zu leben.

 

6. Geld kann dich in Gefahr bringen

Das kennst du bestimmt noch aus der Schule.

Da gibt es eine Belehrung, dass du beim Feueralarm alles liegen lassen sollst und nur dich selbst in Sicherheit bringen sollst. Beim ersten Testalarm gibt es dann aber doch etliche, die noch schnell den tollen Lamyfüller in den tollen Scout-Ranzen stecken und mit diesem auf den Schultern rausspazieren.

Ist es nicht schrecklich, wie sogar schon Kinder die eigene Gesundheit auf’s Spiel setzen um Wertgegenstände zu retten? Das kommt natürlich von den Eltern, denn die sind noch schlimmer.

Wie oft sind Menschen schon im eigenen Haus verbrannt, nachdem sie eigentlich schon in Sicherheit waren und nur nochmal schnell die wichtigen Dokumente, das unbezahlbare Erbstück oder sonstwas holen wollten.

Manchen Menschen ist ihr Geld und ihr Besitz wichtiger als ihr Leben.

 

7. Geld macht misstrauisch

Diebstahl, Betrug, Abzocke…

Alles Dinge, die du fürchten musst, wenn du etwas besitzt, das andere auch gerne haben wollen.

Gerade Geld ist ja so etwas, was jeder gerne haben möchte.

Und so wirst du misstrauisch und vermutest – oft auch zurecht – hinter jedem netten Gespräch mit einem Fremden eine Absicht dir dein liebstes wegzunehmen.

 

8. Geld macht einsam

Eine traurige Wahrheit ist, dass Werte wie Familie und Gemeinschaft immer mehr verschwinden.

Warum? Ganz einfach… weil sie keiner mehr braucht.

Früher war es lebensnotwendig eine große Familie zu haben. Die Kinder versorgten im Alter ihre Eltern. Man half sich auch gegenseitig im täglichen Leben. Wenn einem ein Unglück wiederfuhr, halfen die nahe stehenden einem heraus.

Heute sind wir alle durch Rente und Versicherungen, also durch Geld abgesichert.

Wenn wir krank sind zücken wir das Kassenkärtchen oder sagen das Zauberwort „Privatpatient“ und schon wird uns geholfen. Im zweiten Fall zwar meist schneller, als im ersten, aber dennoch sind wir auf Niemanden angewiesen. Wir haben es nicht mehr nötig, dass sich eine Familie um uns kümmert.

Die Rechnung kriegen wir im Alter. Warum sind wohl die Altenheime voll bis unters Dach? Aber niemand macht sich vorher Gedanken.

Erst wenn die eigenen Kinder einem erklären, dass das Haus ja sowieso viel zu groß für einen ist und man ja den Großteil auch umsonst heizt, weil man ja auch nur noch in 2 Zimmern wohnt, geht einem ein Licht auf und man bereut: „Hätte ich doch mal früher…“ Aber nun ist es zu spät, denn man hat es den Kindern ja schließlich so vor gelebt.

 

9. Geld macht das Leben unnötig schwer

Du bist bestimmt auch schon mal in Urlaub, auf Klassenfahrt oder sonstwo hin gereist und hast nach der Reise feststellen müssen, dass du mindestens die Hälfte der ganzen Dinge, die du eingepackt hast, gar nicht benutzt hast. Du hast das ganze Zeug umsonst mit dir herum geschleppt.

Oder du hast bei deinem letzten Umzug festgestellt, wie viel alten Plunder du eigentlich im Keller und/oder auf dem Dachboden verstaut hattest. Du wusstest zwar, dass du das Zeug schon mindestens drei Jahre nicht mehr gebraucht hast, hast es aber trotzdem wieder mit in die neue Bude genommen und dort fein säuberlich verstaut. Es könnte ja mal nützlich sein.

Lieber erschweren wir uns das Leben als uns von Dingen zu trennen.

Die Rede ist hier zwar eher von Dingen, als von Geld, aber diese hast du ja schließlich auch mal teuer bezahlt, oder?

 

10. Geld macht Arbeit

Glaubst du nicht?

Wie sieht es denn mit deiner Steuererklärung aus? Oder der Verwaltung deiner Anlagen?

Je mehr Geld du hast, desto mehr Arbeit hast du auch mit seiner Verwaltung.

Zum Beispiel damit, das Geld von Bank A zu Bank C zu transferieren, weil diese einen um 0,05% höheren Zinssatz hat. Den Zinssatz musst du sowieso ständig im Auge behalten, damit dir nichts entgeht. Nicht zu vergessen, dass du Bank B noch eine saftige Mail schreibst, wie lächerlich im Vergleich zu A und C ihr Angebot ist.

Falls du an der Börse spekulierst, hast du natürlich noch mehr zu tun, wenn du immer auf dem Laufenden sein willst.

Klar, du könntest auch einfach jemanden dafür bezahlen, der das alles tut, aber der will ja dann auch Geld dafür, also musst du mehr verdienen, um dir das leisten zu können.

 

11. Geld verkürzt das Leben

Vielleicht hast du auch schon einmal einen Kredit aufgenommen, zum Beispiel für einen Hauskauf.

Wie viel Zeit hat es dich gekostet die verschiedenen Angebote einzuholen und zu vergleichen um am Ende 2% mehr raus zu holen?

Ich weiß schon, dass 2% eine große Summe bei einem Hauskauf sind, aber lässt sich verlorene Lebenszeit wirklich in Geld aufwiegen? Ich habe es zwar im Punkt 5 schon erwähnt, aber weil es so wichtig ist, sage ich es dir nochmal:

Du kannst dir keinen Tag deines Lebens zurück kaufen. Nicht einmal eine Minute.

Ich möchte dich damit nicht dazu bewegen jedes mal den erst besten Handel einzugehen und dich mit breitem Lächeln über den Tisch ziehen zu lassen, aber du solltest es im Hinterkopf behalten und abwägen, ob es die verlorene Zeit wirklich wert ist, wenn du beispielsweise im dritten Elektrofachgeschäft die Preise für den Mixer vergleichst.

 

Was bringt dir dieses Wissen?

Da sind es nun sogar 11 Gründe geworden.

Überrascht es dich so viel negatives über Geld zu hören? Mir tut es immer gut, wenn ich mir ins Gedächtnis rufe, dass Geld doch nicht das erstrebenswerte Wundermittel ist, für das es alle halten und, dass es viel viel wichtigere Dinge im Leben gibt, als den schnöden Mammon.

Dass Geld und Reichtum nicht das Maß aller Dinge sind, wurde von einigen schon sehr früh erkannt.

„Den größten Reichtum hat, wer arm ist an Begierden.“

(Lucius Annaeus Seneca: Briefe an Lucilius – Brief 29)

Es waren aber immer nur wenige, die es verstanden haben, denn die Menschheit hat sich ja leider in eine andere Richtung entwickelt. Diese Entwicklung kann man nun nicht einfach rückgängig machen. Es ist ja sowieso ein Kampf gegen Windmühlen, wenn man immer nur die äußeren Umstände ändern will.

Dafür kann man bei sich selbst anfangen. Behalte die Punkte im Hinterkopf oder druck sie dir aus und ließ sie jeden Tag. Vielleicht willst du sie auch Freunden oder deiner Familie zeigen und mit ihnen darüber diskutieren.

Je mehr du dich damit beschäftigst, desto besser, denn es schafft in dir Gelassenheit. Du empfindest nicht mehr den Druck mit dem Strom schwimmen zu müssen und ständig Ausschau nach dem großen Reichtum halten zu müssen.

Du wirst bewusster im Umgang mit Geld und triffst vielleicht andere Entscheidungen, die dein Leben bereichern und nicht dein Portmornaie.

Was du wirklich für ein erfülltes Leben brauchst und wie du es schaffst Geld nicht mehr für so wichtig zu halten, erfährst du in meinem kostenlosen eBook „Weisheiten des Flusses“.

 

Fazit

Wer den Nachteilen des Geldes entgehen will, der muss arm sein oder dem Armen ähnlich

Alle um dich herum streben nach mehr Geld.

Weil du mitten drin steckst, siehst du meist nur die scheinbaren Vorteile des Reichtums.

Du musst zunächst einmal einen Schritt zurück treten aus dem Getümmel, um es beurteilen zu können.

Willst du dann nicht, wie die anderen, in die Falle tappen, hast du zwei Möglichkeiten:

  • Du gibst alles auf, was du bisher angesammelt hast und befreist dich so auf der geistigen und materiellen Ebene davon. Die Methode klingt ziemlich hart, wird aber trotzdem öfter angewandt, als du vielleicht denkst. Sogar Millionäre haben all ihren Besitz versteigert, das Geld gespendet und sich in einer kleinen Hütte niedergelassen, um dem Fluch des Reichtums zu entfliehen. Auch in der Geschichte finden sich einige Beispiele dafür, z.B. Diogenes von Sinope. Der Mann gab nicht nur das Reich-Sein auf, sondern seinen ganzen Besitz und wohnte in einer Amphore (große Vase).
  • Du änderst alleine deine geistige Haltung und machst dich so innerlich los vom Geld. Mehr ist eigentlich gar nicht nötig, denn das ist ja auch Ziel der ersten Methode. Dieser Weg erfordert aber mehr innere Stärke, da du den äußeren Verlockungen weiterhin ausgesetzt sein wirst.

 

P.S.: Kennst du noch weitere Nachteile des Geldes? Oder überwiegen deiner Meinung nach die Vorteile? Schreib einen Kommentar!

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Über Norman Brenner
Nachdem ich zwei Studiengänge als Jahrgangsbester und trotz Stipendium abgebrochen habe, habe ich erkannt, worauf es wirklich im Leben ankommt. Seither helfe ich auch anderen Menschen, ein Leben zu führen, das Sinn macht und sich gut anfühlt. Mehr.
  • Annette sagt:

    Hallo Norman,
    alles sicher richtig. Es kommt immer darauf an, wie man damit umgeht (Dein Punkt 2 bei Fazit – seine geistige Haltung ändern). Mit größeren finaniellen Mitteln kann man z.B. auch viel Gutes tun – schon mal darüber nachgedacht? An eine gemeinnützige Organisation spenden, selbst aktiv eine Initiative starten – z.B. ein Kinderdorf ins Leben rufen und ähnliche Dinge. Herzliche Grüße und noch einen schönen sonnigen Tag
    Annette

    • Hey Annette,

      danke für deinen Kommentar!

      Du hast sehr recht mit deinem Hinweis. Wenn du viel Geld hast, kannst du auch viel bewegen. Viel Geld = viel Verantwortung.

      Mit der geistigen Haltung meine ich folgendes:

      Du kannst Geld haben oder auch nicht. Binde dich in keinem der beiden Fälle daran.
      Sei unabhängig von Geld. Sei frei.

      Wenn du es sowieso hast, dann kannst du natürlich versuchen damit Gutes zu tun. Erstrebe es aber nicht. Auch nicht aus diesem Grund. Wenn du Gutes tun willst – tue Gutes. Das geht auch ohne Geld.
      (Meine Meinung zu Hilfsorganisationen ist übrigens folgende: Wenn sich jeder in seiner Umgebung für seine Mitmenschen einsetzen würde, dann wären viele Hilforganisationen überflüssig – Hilfsaktionen wegen Katastrophen jetzt mal ausgeschlossen)

      Momentan beschäftige ich mich noch mit dem Thema Zeit, aber da mir zu dieser Sache auch noch ein paar Sachen einfallen, werde ich dazu sicher bald auch mal eine Erkenntnis erarbeiten.

      Wünsche dir eine kühle Briese bei der Hitze

      Gruß Norman

  • Nicole sagt:

    Hallo Norman,
    obwohl du einerseits sagst, es kommt in erster Linie auf die innere Einstellung an, möglichst frei und unabhängig vom Geld zu sein, bewertest du es doch andererseits in die Richtung, dass weniger Geld das Leben leichter macht. Das sehe ich nicht so und denke, die Argumente kann man auch ganz leicht andersherum formulieren (Geld verringert viele Sorgen, vereinfacht das Leben, macht frei, verbindet durch gemeinsame Hobbies etc., mehr Gesundheit, verlängert das Leben, macht unliebsame Arbeit unnötig, gibt mehr Zeit, gutes Tun, etc.)
    Wie in vielen wissenschaftlichen Untersuchungen festgestellt wurde, bedarf es keinem Reichtum, um glücklich zu sein, jedoch einem angenehmen Wohlstand, der einem gewisse finanzielle Freiräume ermöglicht. Also ist wohl das Mittelmaß das geeignetste, um einem das Leben leichter zu machen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die meisten Menschen nicht als „Mönche“ oder „Nonnen“ im Kloster leben, sondern in Familien etc. an einem mit Kosten verbundenem Leben teilhaben.
    Ich finde es absolut nicht verwerflich, Geld und materiellen Dingen positiv gegenüberzustehen, solange man diese BEWUSST genießen und im Falle des Verlustes auch loslassen kann. Viele angenehme Erfahrungen (gut Essen gehen, Reisen, etc.) sind nun mal mit Geld zu bezahlen und man würde sich meiner Meinung nach selbst einschränken, würde man NUR darauf verzichten, weil man sie ja verlieren könnte.
    Wäre nicht das sinnvollste, Geld und seine Vorteile zu genießen, solange man es hat und trotzdem ein bewusstes Leben im Hier und Jetzt zu führen?

    Grüße, Nicole

    • Liebe Nicole,

      ich freue mich, dass du meine Seite gefunden hast und auch über den tollen Kommentar =)

      Ich stimme dir ganz klar darin zu, dass Geld natürlich auch gute Seiten hat und viele Vorteile bringen kann. In diesem Beitrag habe ich die Medaille einfach mal umgedreht und geschaut, was sich auf ihrer Rückseite so verbirgt.

      Die Dinge, die du als Vorteile des Geldes anführst, haben meiner Meinung nach jedoch auch zweierlei Handhaben:
      – Sorgen: Wenn ich mich darum sorge nicht genügend Geld zum (über)leben zu haben, bin ich ganz bei dir. Sorge ich mich aber darum den nächsten Urlaub nicht finanzieren zu können o.ä., ist es meiner Meinung nach die bessere Variante sich von diesen Sorgen über einen anderen Weg zu befreien. Sich also innerlich nicht abhängig von diesem Urlaub zu machen (Genügsamkeit usw.).
      – Das Leben vereinfachen: Auch hier macht Geld das Leben solange leichter, wie es zur Stillung von Grundbedürfnissen dient. Es kann das Leben auch sehr erschweren, wenn man ständig auf sein Geld aufpassen und in Angst leben muss es könnte einem etwas abhanden kommen. Ich habe leider auch schon erleben müssen, dass Freundschaften und Familien sich wegen Geld zerstritten haben.
      – Macht Frei: Auf jeden Fall, solange es die eigene Existenz absichert. Was darüber hinaus geht nur dann, wenn man sich zuvor innerlich davon frei gemacht hat, denn sonst fesselt einen das Geld mit Angst vor Verlust etc.
      – Verbindet durch gemeinsame Hobbies: Die gemeinsamen Hobbies verbinden meiner Meinung nach, aber ist dazu zwingend Geld nötig? Natürlich, kann ich gemeinsames Fallschirmspringen oder ähnliches nicht mit leeren Taschen machen, aber ich glaube es ist hier nicht so wichtig was man gemeinsam tut, sondern, dass man etwas gemeinsam tut.
      – Mehr Gesundheit: Ja, bis zur medizinischen Grundversorgung, würde ich sagen. Aber es kann auch sehr schädlich sein. Exzessiver Lebensstil, Schönheits-OPs, Botox, Ärzte, die eher auf den Geldbeutel, als auf die Gesundheit schauen… nicht zuletzt gibt es ja auch die sog. Wohlstandskrankheiten, die in ärmeren Regionen gar nicht erst vorkommen.
      – Verlängert das Leben / gibt mehr Zeit: Generell verkürzt Geld zunächst einmal das Leben, da du dafür arbeiten gehn musst. Ich habe das hier schonmal angeführt: https://www.vernuenftig-leben.de/warum-dein-leben-zu-kurz-ist/
      Wenn du es geerbt oder gewonnen hast, stimmt das natürlich nicht mehr.
      – Gutes tun: In der Antwort zu Anettes Kommentar, habe ich mich hierauf schon bezogen.
      – Macht unliebsame Arbeit unnötig: Also ich würde sagen Geld ist nur durch unliebsame Arbeit zu bekommen. Denn du wirst schließlich dafür bezahlt für jemanden etwas zu tun, das er nicht selbst kann/will. (Heißt nicht, dass die Arbeit für dich unliebsam sein muss, aber zumindest für den, der dich bezahlt). Auch hier gibt es natürlich Erben oder Gewinner, die wirklich keinen Finger mehr krum machen müssen. Aber ist das ein Vorteil? Ist es nicht wertvoller im Leben zu lernen sich daran zu gewöhnen, dass man auch mal Dinge tun muss, die einem nicht so lieb sind? Wenn es so gut ist nichts mehr tun zu müssen, warum sterben dann viele reiche, teilweise auch berühmte und oft sehr junge Menschen an einer Überdosis?

      ‚Also ist wohl das Mittelmaß das geeignetste, um einem das Leben leichter zu machen.‘
      -> „Nicht ganz in der Armut sitzen, aber doch nicht weit von ihr entfernt sein – das scheint mir das günstigste Vermögensverhältnis zu sein“ sagt auch Seneca =)

      ‚Wäre nicht das sinnvollste, Geld und seine Vorteile zu genießen, solange man es hat und trotzdem ein bewusstes Leben im Hier und Jetzt zu führen?‘
      Ich stimme dir absolut zu. Man darf und soll sein Geld solange bewusst genießen wie man es hat, wenn man es auch loslassen kann, wenn es drauf ankommt. Das ist ja genau der zweite Weg, den ich oben beschreibe.

      Was meinst du zu meinen Ausführungen? Bin ich irgendwo komplett auf dem Holzweg?

      Liebe Grüße

      Norman

    • Leo sagt:

      Hallo Nicole,
      und auch allen anderen ein Hallo,

      Hier finde ich auch, wie Nicole beschrieben hat, muss man stark differenzieren. Denn auch wie Norman sagt, ist dies die andere Seite der Medalie „viel Geld zu haben“. Dennoch gibt es z.b. den Spruch „Geld ist nicht wichtig, solange es kein Mangel ist“. Hier kommt der Aspekt, wenn man zu wenig (einen Mangel) an Geld hat, um sich zu verwirklichen. Denn somit ist man gezwungen sich zu limitieren. Wenn man genug Geld hat, kann man sich verwirklichen und das „überschüssige“ Geld wiederum in finanziellen Wert umwandeln. Hierbei will ich anmerken, dass man auf die Ausgaben achten muss. Denn in unserer heutigen Zeit sind Konsumschulden leider gang und gebe. Daher sollte man sich konsequent die Frage stellen, ob man es wirklich braucht und einen langfristig glücklich macht. Ist dem nicht so, dann ist es ein Konsum mit nur kurzanhaltendem Glücksgefühl.

      Ich möchte hier nicht länger ausschweifen, da dies ein spannendes und sehr diskusionsfreudiges Thema ist. Nicht desto trotz möchte ich hier nur zum kritischen Hinterfragen anregen.

      Liebe Grüße und auf ein glückliches und erfülltes Leben :)
      Leo

      • Hey Leo,

        danke für deinen wertvollen Beitrag zum Thema =)

        Ich stimme dir zu, ein gewisses Maß an Sicherheiten braucht der Mensch. Wie das aussieht, muss jeder wohl für sich selbst definieren.

        Ich denke das Glück kommt weder kurz- noch langfristig von einem Gekauften Gut, sondern immer aus dem Inneren. Klar, wenn man das Geld zur Verfügung hat, ist es wichtig, diese Unterscheidung zu kennen und selbst zu reflektieren, wie und wo man sein Geld ausgibt und ob man nicht doch irgendwo dieses kurze Glück im Außen sucht. Aber auch wenn man nichts zum zusätzlichen Ausgeben jenseits der Existenzsicherung hat, kann man durchaus glücklich sein.

        Ich beobachte leider oft, dass gerade viele Menschen, die nicht so viel finanziellen Spielraum haben, eher anfällig für dieses kurze / schnelle Glück sind. Weil sie eben nicht viel Geld zur Verfügung haben, wird dann eher günstig geshoppt und da ist dann meist weniger der Langzeitfaktor im Spiel. Und natürlich wird das auch gerne ausgenutzt von Läden wie Kick, Tedi etc., die sich auf solche Waren spezialisiert haben.

        In der Tat, ein sehr ergiebiges Thema =)

        Liebe Grüße und frohe Feiertage für dich und deine Lieben!

        Norman

  • Nicole sagt:

    Hey,

    vielleicht wäre es dann objektiver gewesen, Vor- und Nachteile aufzuzählen. Vielleicht hast du aber auch recht, dass die meisten nur von Vorteilen ausgehen.
    Nichtsdestotrotz, Armut, auch relative Armut birgt Gefahren, und nur die Existenzsicherung reicht meiner Meinung nach nicht aus, vor allem nicht, wenn evtl. noch Kinder von dir abhängig sind. Um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, ist es doch hinderlich, wenn man nur das nötigste hat, die Integration von eigenen Kindern halte ich dagegen für noch erheblich schwieriger und es gibt Studien zu den verheerenden psychischen Nachteilen verursacht durch Kinderarmut in Deutschland.
    Gut, also angenommen man ist nur für sich alleine, folgendes zu deinen Punkten:
    – Sorgen: dritte Variante: man hat Geld, macht sich gar keine Sorgen, genießt es einfach
    (kein Geld= Sorgen, Geld: selber entscheiden ob Sorgen oder nicht. Also doch lieber Geld
    – Leben vereinfachen: wieder hat es jeder selbst in der Hand, zu entscheiden, jedoch mit Geld zusätzlich die Möglichkeit weitere Erfahrungen zu sammeln (Fallschirmsprung, Reisen, Abenteuer etc…)
    – so geht es zu den anderen Punkten genauso: Geld KANN dir Probleme bereiten, genauso wie kein Geld. Aber wenn du es geschickt angehst, bereitet es dir keine Probleme und zusätzlich kannst du das Leben im „Äußeren“ noch ganz anders auskosten. Warum also nicht?

    Liebe Grüße,

    Nicole

  • Hey Nicole,

    ich danke dir für den tollen Gedankenaustausch, der hier entstanden ist.

    Was das Leben mit Kindern betrifft, hast du absolut recht. Ich glaube auch, dass es besser ist etwas mehr als zum Überleben nötig ist in der Tasche zu haben, wenn jemand von einem abhängig ist.

    Ich bin aber der Meinung, dass es auch mit sehr wenig Geld gut gehen kann, wenn dieses einfach nicht da ist. Die Folgen für die Kinder entstehen meines Erachtens eher dadurch, dass die Gesellschaft und die betroffene Familie nicht so gut damit umgehen können (innere Einstellung, Vorurteile, Vergleiche…).

    Das hast du sehr schön formuliert, dass Geld Probleme bereiten kann oder auch nicht. Wenn du es geschickt anstellst, hast du dich im Geiste davon frei gemacht =) . Du bist dem Armen ähnlich im Geiste.

    Ich finde auch deine letzte Aussage sehr treffend, dass man das Leben im „Äußeren“ mit Geld ANDERS genießen kann. Also sind wir uns darüber einig, dass ein Lebensgenuss auch in Armut möglich ist?

    Die Frage „Warum nicht?“ wird sich letzten Endes jeder einzelne selbst stellen müssen. Ich denke im Endeffekt kommt es darauf an wo du im Leben hin willst. Für manche Ziele sind viele Äußerlichkeiten hinderlich.

    Kennst du den Sterbebett-Test? Da stellt man sich vor, man läge auf dem Sterbebett und denkt darüber nach was man im Leben so (nicht) hatte. Ich persönlich würde wahrscheinlich nicht denken „Hätte ich doch nur ein paar tausend Euro mehr auf dem Konto gehabt“, sondern eher „Hätte ich doch etwas mehr Zeit mit meinen Lieben verbracht“ u. ä.

    Liebe Grüße

    Norman

  • Nicole sagt:

    Hey,

    im Grunde sind wir uns einig. Und klar, Lebensgenuss ist auch im Armen möglich.

    Den Sterbebetttest finde ich gut, da sollte man drüber nachdenken. Ich würde auch eher denken, hätte ich doch mehr Zeit mit meinen Lieben verbracht, …aber besonders gerne auch mit Ihnen auf ner Weltreise ;-)

    Einen schönen Abend noch,

    Nicole

    Deine Seite gefällt mir wirklich gut und schön, dass du für Diskussionen offen bist!

    • Hey Nicole,

      schönes Schlusswort zum Sterbebett-Test ;-)

      Freut mich sehr, dass meine Seite bei dir ankommt :-)
      Sie entwickelt sich, genau wie ich. Und solche tollen Diskussionen bieten unglaublich viel Potential dafür! Ich danke dir!

      Liebe Grüße und einen schönen WM-Abend!

      Norman

  • Linda sagt:

    Hallo Norman, ist zwar schon länger her dein Artikel, aber ich antworte trotzdem mal drauf. Deine Seite finde ich gut und mit sehr viel Tiefgang in so jungen Jahren. Ich wollte mal anmerken, dass Paulus im Neuen Testament auch irgendwo in den Briefen schreibt:“ Ich kann alles, viel haben und wenig haben“. Er konnte also damit umgehen. Und es steht da auch: „Lerne bedenken, dass wir sterben müssen“ und „haben als hätte man nichts“. Diese Überlegungen sind alle sehr alt, es gab schon damals (auch bei den Griechen) keine absolute Sicherheit, dass der Reichtum oder Wohlstand bleibt. Und in den heutigen Zeiten, wenn man sich die Eurokrise und die Verschuldungen der Staaten in der ganzen Welt ansieht, gibt erst recht keine Sicherheit durch Geld. LG

  • Hey Linda,

    ich freue mich sehr über deinen Kommentar, vielen Dank! :-)
    Und danke für das Kompliment. Es ist ein schönes Lob, dass du meine Inhalte tiefsinnig findest!

    Die Stellen aus der Bibel kannte ich noch nicht, aber vielen Dank dafür. Sie spiegeln genau das wieder, was ich in der abendländischen Philosophie und im Taoismus gelernt habe. Das bestätigt wieder meine Annahme, dass alle Versuche die Weilt zu erklären, einen gemeinsamen Kern haben. Und an dem muss ja dann auch was dran sein!

    Vor allem „haben als hätte man nichts“ hat mich an einen schönen Ausspruch von Seneca erinnert:
    „Der ist ein großer Mann, der irdenes Geschirr gebraucht, als wäre es Silber;
    Nicht weniger groß ist aber jener, welcher silbernes Geschirr gebraucht als wäre es irdenes.“

    …es ist eben alles vergänglich. Aus deinem anderen Kommentar habe gesehen, dass du schon etwas mehr Erfahrungen im Leben gesammelt hast als ich. Würdest du mir verraten, was dein persönliches Fazit zum Umgang mit Geld ist? Welchen Wert misst du Geld und Besitz bei?

    Liebe Grüße

    Norman

  • Hallo Norman,

    vielen Dank für diese schöne Zusammenfassung.
    Ich glaube, man muss Geld nicht verteufeln, sollte es aber auch nicht glorifizieren. Es ist ein simples Tauschmittel. Mehr nicht.

    Das Problem liegt darin, dass die meisten von uns Geld als eine Art Wundermittel betrachten, das sie auf einen Schlag glücklich macht.

    Wir sind aber immer noch die gleichen. Ob mit oder ohne Geld und unsere Probleme bleiben auch mit großem Bankkonto noch bestehen.

    Ich finde es daher toll, dass du mal die andere Seite der Medaille aufzeigst, denn das geschieht heutzutage viel zu selten.

  • Hey Katharina,

    zuerst mal ein ofizielles und ganz herzliches Wilkommen hier! Ich freue mich sehr über deinen Kommentar!

    Du hast recht, die andere Seite des Geldes bleibt heute meist im Verborgenen. Mir geht es ja selbst so. Obwohl ich diese ganzen Fakten für mich erkannt habe und sogar hier aufgeschrieben habe, lasse ich mich noch oft von Außen „anstecken“, wenn es ums Geld geht. Und eigentlich geht es ja fast immer ums Geld. Erst in einer ruhigen Minute, wenn ich reflektieren kann, merke ich das dann und schalte einen Gang zurück.

    Aber ich glaube, dass dieses Phänomen auch ohne Geld wirken würde. Dann würde man wieder nach Landbesitz oder Kühen und Schweinen streben. Das ist irgendwie in uns drin. Evolution – der stärkere / reichere gewinnt.

    Wie geht es dir? Kannst du dich gut davon distanzieren, wenn andere um dich herum nach mehr eifern?

    Liebe Grüße und eine schöne Woche!

    Norman

  • Björn sagt:

    Hi Norman,

    ja ja das liebe Geld. Ein heikles Thema. Ich finde auch, dass man mit weniger Besitz/Geld glücklicher ist.

    Für mich sind das hier 11 Gründe noch minimalistischer zu leben. Wer braucht schon einen Fernseher oder eine Playstation ;)

    Gruß Björn

    • Hey Björn,

      Nach deinem klasse Kommentar auf myMONK, freue ich mich jetzt auch, dich hier begrüßen zu dürfen! Herzlich Willkommen!

      Ich fand es komischer Weise gar nicht schwer die 11 Gründe zusammenzutragen, aber ich finde es in unserer Gesellschaft sehr schwer, sie nicht zu vergessen.

      Alles dreht sich nur ums Geld. Man wird so leicht wieder mitgerissen, wenn man nich aufpasst.

      Wie gelingt dir das im Alltag?

      Mich würde auch mal aus purer Neugierde interessieren wie alt du bist, Björn?

      Liebe Grüße

      Norman

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