Wo steckt Norman? (Ich bin überfordert …)
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Lange nichts gehört, ich weiß …
4 Monate ist es her!
Seit Mai 2025 gab es keinen neuen Beitrag mehr. Und auch keine Updates mehr im Newsletter oder Podcast.
Das lag daran, dass ich mit meinem Privatleben, meinem Job und dem Blog komplett überfordert war.
Aber ganz von vorne …
Exklusiv: Dieser Text erschien zuerst in meinem Newsletter Sinn am Sonntag.
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Inhaltsverzeichnis
Was ist passiert?
Zuerst mal: Es liegt nicht an der Technik.
Viele haben mich gefragt, ob sie aus dem Verteiler geflogen sind. Dem ist nicht so!
Alle, die sich für den Sinn-am-Sonntag-Newsletter angemeldet haben, sind auch weiterhin dabei.
Der eigentliche Grund für das Ausbleiben neuer Inhalte liegt bei mir:
Überforderung …
In den vergangenen Monaten hat sich meine private und berufliche Situation dramatisch zugespitzt …
Wie du vielleicht weißt, betreibe ich diesen Blog, den Newsletter und den Podcast ja „nur“ nebenbei. Neben einem ganz normalen Vollzeitjob. Ich mache das also alles in meiner Freizeit. Und ich mache das alles selbst: Schreiben, Podcasts produzieren, Webseite verwalten, Updates, Fehlerbehebung, Mails beantworten etc.
Dann bin ich letztes Jahr auch noch Vater geworden. Eines der wundervollsten Ereignisse in meinem Leben und ein kompletter Lebenswandel. Vielleicht hast du selbst Kinder, dann weißt du, wovon ich rede.
Im Mai 2025 kam alles zusammen …
Unser Sohn wurde mit den Monaten immer mobiler und benötigte immer mehr Aufmerksameit.
Neben der gestiegenen Anforderungen in meinem Job war dann auch ein lange geplantes technisches Update der Webseite endlich fällig. Das zog viele Komplikationen nach sich. Beispielsweise war der Abruf der Bonusinhalte zum Buch eine Zeit lang nicht möglich. Und auch der Lebenstest funktionierte lange nicht. (geht inzwischen wieder)
Ein paar Wochen lang hielt ich der Mehrfachbelastung stand und habe dabei überhaupt nicht mehr auf mich geachtet. Bis es mir dann schließlich alles zu viel wurde und mein Körper rebellierte. Ziemlich lautstark. Mit einem hellen Piepton im Ohr …
Willkommen Tinnitus
Morgens, mittags, abends und vor allem nachts … im Bett. Ständig dieser Pfeifton.
Kaum geschlafen und ständig diese Sorgen: „Was, wenn das nicht mehr weggeht?“
Arztbesuche, keine Besserung.
Das war zu viel …
„Aber wie kann denn jemand so in die Überforderung geraten, der ein Buch über das Loslassen geschrieben hat?“, fragst du dich jetzt wahrscheinlich.
Wie konnte mir das passieren?
Ich bin kein Buddha, der durchs Leben schwebt. Tatsächlich bin ich selbst die Person, die meine ganzen Inhalte am allerbesten gebrauchen kann.
Genau deshalb schrieb ich ja auch dieses Buch über das Loslassen. Weil mir selbst das Loslassen immer so schwer fiel. Und weil ich endlich zusammenfassen wollte, was mir hilft. Jemand, der nie im Leben Probleme mit Dating hatte, wird zum Beispiel auch kein gutes Buch schreiben können in dem er anderen erklärt, wie Dating funktioniert. Weil er nie dort war, wo der Leser ist. Weil er die Sorgen und Zweifel nicht kennt und die Hürden nie selbst überwunden hat.
Ich bin sozusagen selbst mein bester Patient.
Also schluckte ich mal wieder meine eigene Medizin:
Ich musste Loslassen …
Komplett.
Von jetzt auf gleich.
Es ging einfach nicht mehr.
Ich entschied mich dazu, komplett alles sein zu lassen. Ein Zitat von Laotse aus meinem Buch half mir dabei:
„Tue nichts und alles ist getan.“
Ich hörte auf zu schreiben, hörte auf zu podcasten, hörte auf zu updaten, hörte auf zu antworten.
Zuerst erzeugte das weiteren Stress in mir:
„So viele Menschen erwarten doch meine Mails. Was, wenn sie gerade das Buch gekauft haben und nun die Bonusinhalte nicht herunterladen können?“
Je mehr Abstand ich allerdings gewann, desto entspannter wurde ich.
„Dann ist das halt jetzt mal so.“
… habe ich mir oft gesagt. Und:
„Wenn es dir selbst nicht gut geht, kannst du auch keinem anderen helfen.“ Haben wir auch schon oft besprochen.
Die Pause tat gut.
Sehr gut sogar.
Mein Tinnitus ist zwar noch nicht ganz weg, aber schon viel leiser. Dazu schreibe ich vielleicht mal einen eigenen Beitrag, denn ich habe gelernt, dass das Thema Tinnitus extrem stark mit dem Thema Loslassen verbunden ist. Wahrscheinlich gilt das noch für viele andere ähnliche Symptomatiken.
Ich habe jedenfalls die Auszeit ausgiebig genutzt, um mich einmal nur auf mich und meine Familie zu konzentrieren.
Warum erzähle ich dir das?
Aus zwei Gründen:
1. Ich will dir auch diese Seite von mir zeigen. Ich will dir zeigen, dass auch ich mit Problemen und Rückschlägen zu tun habe und kein allwissender Guru bin, der das Leben gelöst hat.
Ich hatte anfangs starke Probleme, mir selbst einzugestehen, dass ich überhaupt überfordert bin. In meinen Augen war das ein Zeichen von Schwäche. Ich habe immer weiter versucht, den zum Zerreißen gefüllten Sack an Verpflichtungen mit aller Kraft zusammenzuhalten. Tatsächlich war aber dieses Eingeständnis und das Akzeptieren der wichtigste Schritt, um wieder auf die Beine zu kommen.
2. Ich will dir Mut machen, loszulassen, was dich belastet. Es ist immer unfassbar hart, wenn man unmittelbar davor steht, aber sobald man es tut, merkt man, wie es immer leichter wird.
Falls du dich auch gerade fragst, ob du loslassen oder weitermachen solltest, dann hilft dir wahrscheinlich der Bauch-Test, den ich hier ausführlich beschrieben habe. Genau dieser Test hat mir schon so oft im Leben geholfen, wenn ich innerlich zerrissen war und nicht wusste, in welche Richtung es gehen soll. Zum Beispiel als ich unzufrieden mit meinem Studium war und dann am Ende abgebrochen habe, oder als ich mich aus meiner 13-jährigen Beziehung gelöst und am Ende geschieden habe. Aber auch jetzt, denn genau diesen Test habe ich auch wieder im Mai gemacht, als bei mir alles so schlimm war. Und er hat mir ganz klar gezeigt, dass das Loslassen der Weg ist.
Wie geht es jetzt weiter?
Ich lasse es langsam angehen. Erst mal nur mit diesem Beitrag. Der war mir schon lange ein Anliegen, um dir endlich mal zu erklären, was los ist.
Danke übrigens an der Stelle, falls du mir während meiner Abwesenheit geschrieben und dich nach mir oder den ausbleibenden Mails erkundigt hast. Eine Antwort hast du wahrscheinlich nicht von mir erhalten, da ich auch das Beantworten der Mails eingestellt habe.
Gibt es jetzt wieder neue Beiträge?
Ja, aber …
Ich vermisse das Schreiben und habe unfassbar viele Themen, über die ich mit dir philosophieren möchte. Aber ich will mich auch nicht wieder in die Tretmühle schwingen und das Ganze zur Verpflichtung werden lassen.
Deshalb kündige ich nichts an.
Vielleicht kommt bald wieder regelmäßig ein Beitrag von mir. Vielleicht auch mal eine längere Zeit lang nichts.
Ich gehe es gelassen an. Spontan und ohne Druck, wie in der Natur: Wenn eine Frucht reif ist, fällt sie vom Baum.
Ich tue es wieder für die Freude am Schaffen. Nicht für den Drang nach dem Ergebnis. Denn das ist das Prinzip des Loslassens …
In diesem Sinne:
Bleib vernünftig ;-)
Norman „schluckt seine eigene Medizin“ Brenner
Lieber Norman!
Ich bin so glücklich, endlich wieder von Dir zu hören.
Zunächst einmal habe natürlich auch ich mich gewundert, ob ich aus dem Verteiler geflogen bin, Du keine Lust mehr aufs Schreiben hast etc….Je mehr Wochen vergingen, umso besser gelang es mir, loszulassen.
Zu akzeptieren, dass eben kein Norman mir jeden Sonntag wertvolle Impulse mehr für das Leben gibt. Es ohne zu bewältigen, aus Deinen bisherigen Beiträgen die Energie zu ziehen, aus meinem Leben das Beste zu machen. Es ist mir gleichzeitig gelungen und auch nicht. Gelungen, weil es das Jahr des stärksten Wachstums war. Weil ich Wege in Richtung Zufriedenheit, Erfüllung meiner Träume ging, von denen ich nicht glaubte, dass ich sie gehen kann. Und der Weg,die Erlebnisse erfüllend und großartig waren. Nicht gelungen, weil wirklich nichts so geklappt hat, wie es sollte und kein Ergebnis kam, wie gewünscht, nach 2 super Jahren,wo alles gut lief, wie 20 Jahre nicht mehr, es eine Zeit des Verlusts, der Neuanfänge,des Loslassens war,das war nicht immer schön. Und doch war alles gut und genau richtig so und ich bin zufrieden, dankbar und glücklich über jeden Moment.
Ich bin traurig, dass es Dich so sehr erwischt hat, froh, dass es Dir besser geht. Du musst nicht mehr regelmäßig schreiben, wenn es nicht passt, wenn es klappt, bin ich natürlich froh hierüber. Auch froh, als ich exakt an einem Sonntag gewöhnt ohne Deine Beiträge dachte, wäre schön, gerade heute etwas von Norman zu lesen, an diesem Sonntag Dein erster Beitrag nach 4 Monaten erschien und der Inhalt wie immer mal wieder genau zum Tag passte. Der heutige hat mir besonders viel gegeben. Wenn man krank ist oder Dinge passieren, die man trotz aller Bemühungen einfach nicht loslassen kann, die Akzeptanz. Die Kraft, das Beste hieraus zu machen und sich in das Unausweichliche zu fügen;-) In der Tat wird es besser, Du lässt los und das Belastende wird weniger, verschwindet. Und Du erkennst den Sinn hierin. Es ist toll, Dir endlich wieder schreiben zu können, das habe ich so lange vermisst. Denn es hilft mir, auch meine Gedanken zu ordnen und man merkt, wie wertvoll scheinbare Kleinigkeiten sind wie Gesundheit oder Deine Beiträge,wenn man sie nicht mehr hat. Wünsche Dir- vor allem gesundheitlich- alles erdenklich Gute, danke für Deine Impulse, Deine Inspirationen zu meinem Weg, der tatsächlich eine aufregende Romanstory füllen könnte und schön, wann immer Du es schaffen solltest, uns wieder einen neuen Beitrag zu schenken! Unglaublich wertvoll:-D
LG, Daniela
Hey Daniela,
danke für deine lieben Worte! Schön, wieder so herzlich von dir begrüßt zu werden =)
Jemand hat mir in einer Mail geantwortet, dass es wohl ein Volk gibt, in dem Menschen mit Tinnitus als „von Gott berührt“ gelten. Und ich habe gelesen, dass irgendein antiker Philosoph seinen Tinnitus als „Musik des Universums“ angesehen hat. Solche Sichtweisen helfen auch, aus dem Teufelskreis auszubrechen =)
Vielleicht findest du ja auch sowas zu deinen Rückschlägen, falls sie dich überhaupt noch belasten.
Liebe Grüße und bis demnächst!
Norman