Warum dir in Wahrheit nichts gehört (außer diese eine Sache)
Dein und Mein…
Kein anderes Wortpaar sorgt für soviel Unheil auf der Welt.
Dabei sind es nicht die Wörter an sich, sondern die Vorstellungen, die dahinter stecken.
Die Vorstellungen, dass dir oder mir etwas gehört.
Diese Vorstellungen sind aber leider falsch.
Was wirklich dir gehört und warum es viel wertvoller für dein Leben ist als das, was du im Moment für dein Eigentum hältst, verrate ich dir gleich.
Lass uns aber von vorne beginnen.
Was bedeutet eigentlich „Eigentum“?
Inhaltsverzeichnis
Was Eigentum bedeutet
Leider muss ich mit einer trockenen Definition anfangen…
„Eigentum bezeichnet das unbeschränkte, dingliche Recht, über eine Sache frei bestimmen […] zu können“
Diese Definition gibt das bürgerliche Recht.
Mit Sachen sind Dinge wie dein Auto, dein Haus, dein PC oder deine Kleidung gemeint.
Das dingliche Recht bedeutet die unmittelbare Herrschaft über eine solche Sache zu haben.
Stimmt soweit. Gehört ja alles dir. Hast du schließlich teuer gekauft oder geerbt.
Wer versichert dir aber dieses Recht über diese Dinge?
Ganz klar. In Deutschland ist es das Grundgesetz. Hier steht:
„Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet.“
(Art. 14 Abs. 1 GG)
Toll… und wer hat das Grundgesetz geschrieben?
Wir Menschen bzw. einige wenige von uns stellvertretend für den ganzen Rest.
Was bedeutet das nun?
Du siehst, dass der Begriff des Eigentums zunächst einmal nichts, als eine menschliche Erfindung ist und dass er nur theoretisch existiert. In Wahrheit gibt es soetwas wie eine uneingeschränkte Herrschaft nicht.
Ein uneingeschränktes Herrschaftsrecht würde ja bedeuten, dass du zu jeder Zeit bestimmen kannst, was mit einer Sache in deinem Eigentum geschehen soll.
Nehmen wir dein Haus:
Hättest du das absolute Herrschaftsrecht über dein Haus, bräuchtest du keine Versicherung dafür.
Du selbst würdest ja jederzeit bestimmen, was damit geschieht. Ein Wasserschaden oder ein Brand wären nur möglich, wenn du es so wolltest.
Die Tatsache, dass es in Deutschland etwa 200.000 Brände pro Jahr gibt, beweist also, dass niemand ein umfassendes Herrschaftsrecht an seinem Besitz hat (oder, dass es in Deutschland jährlich etwa 200.000 Menschen gibt, die wollen, dass ihr Besitz abbrennt).
„Wer besitzt, der muß gerüstet sein.“
(Johann Wolfgang von Goethe)
Gehört dein Haus also gar nicht dir?
Was nicht dein Eigentum ist
Mal sehen…
1. Materieller Besitz
Übertragen wir diese Erkenntnis nun vom Haus auf andere Besitztümer.
Wir können feststellen, dass es keine Sache gibt, über die wir uneingeschränkt „herrschen“ können bzw. die nach der obigen Definition unser Eigentum wäre.
- Dein Auto kann jederzeit kaputt gehen
- Dein PC kann jederzeit abstürzen oder von einem Virus befallen werden
- Die Kleidung, die du am Leibe trägst, kann jederzeit Löcher bekommen
- …
Damit sind wir aber leider noch nicht am Ende angelangt.
Vielleicht überlegst du gerade, ob es nicht doch noch irgendetwas materielles auf der Erde gibt, das ganz dir gehört.
Dein Körper vielleicht?
2. Körper und Gesundheit
Und auch da muss ich dich leider enttäuschen. Die meisten Menschen haben sogar noch viel weniger Kontrolle über ihren eigenen Körper, als über ihr Auto oder den PC. Aber das nur am Rande.
Dein Körper ist genauso wie dein restlicher Besitz nicht in deinem Eigentum. Es liegt an anderer Stelle zu entscheiden, was damit geschehen soll. Du kannst noch so sehr darauf achten, ihn hegen und pflegen, doch wenn es so sein soll, trifft es dich. Sei es durch einen Unfall, eine Krankheit oder irgendein anderes Ereignis.
(Was nicht bedeutet, dass man keinen Wert auf Körperpflege oder die Gesundheit legen soll. Es bedeutet nur, dass sie auch von anderen Einflüssen abhängen und damit nicht in deiner Gewalt sind.)
Das bedeutet gleichzeitig, dass natürlich auch dein Leben nicht in deinem Eigentum steht.
„Heilig sei dir der Tag; doch schätze das Leben nicht höher ein als ein anderes Gut, und alle Güter sind trüglich.“
(Johann Wolfgang von Goethe)
3. Immaterieller Besitz
Aber auch Dinge, die nicht an die Gesetze der Physik oder Medizin gebunden sind, gehören dir nicht wirklich.
Da wäre zu aller erst natürlich das imaginäre Geld auf deinem Konto.
Imaginär deshalb, weil es in Wirklichkeit garnicht existiert. Es sind nur Zahlen bzw. Bytes und Bits in einem System.
Wenn jeder Bürger morgen zur Bank gehen würde und sein gesamtes Erspartes ausbezahlt haben wollte, hätten die Banken ein großes Problem. Und natürlich sind auch diese Daten über dein Geld nicht sicher. Finanzkrisen, Börsencrashs, Hackerangriffe… nur einige Gefahren für dein Guthaben.
Selbst, wenn das ganze Geld tatsächlich materiell existieren würde, wären es immer noch selbst geschaffene Vorstellungen, die uns sagen, wie viel welcher Schein wert ist.
Dank solcher tollen Ereignisse wie der Inflation, wird auch das Geld unter deinem Kopfkissen niemals wirklich dir gehören.
Mit Sorgen spricht der Tor: „Mein Geld und meine Kinder!“
„Sein“ ist nicht mal er selbst, doch Kind und Geld noch minder.
(Dhammapada: Pfad der Lehre)
Was haben wir noch? Ach ja… Status.
4. Status
Auch dein Ansehen ist nicht in deinem Eigentum.
[Tweet „Die Macht über dein Ansehen liegt nicht bei dir, sondern bei denen, die dich ansehen!“]Wie oft ist es schon vorgekommen, dass Menschen aus den höchsten Rängen plötzlich fallengelassen wurden und zum Gespött wurden.
Das ganze kann auch dir jederzeit passieren. Egal, ob du Arzt, Schauspieler, Verteidigungsminister oder Bundespräsident bist. Wenn die Menge dich untergehen sehen will, gehst du unter.
Résumé
Ich muss es dir nun ungeschönt sagen:
[Tweet „Nichts von dem du es glaubst gehört wirklich dir!“]Das zu erkennen ist zunächst eine bittere Pille.
Aber keine Sorge. Ich will dir einen süßen Saft zeigen, mit dem dir das Schlucken dieser bitteren Pille ganz leicht fallen wird.
Dieser süße Saft ist nämlich das, was wirklich dir gehört…
Was wirklich dein Eigentum ist
Jetzt ist es soweit…
Nach den vorausgegangenen Zeilen hast du vielleicht die Hoffnung schon aufgegeben.
Du denkst vielleicht, es gäbe gar nichts mehr, das in irgendeiner Weise dir gehören könnte.
Zu deiner Freude kann ich dir nun aber sagen, dass es doch etwas gibt.
…Es ist nicht wirklich viel, aber gleichzeitig einfach alles.
…Du kannst es nicht sehen, siehst damit aber die ganze Welt.
…Du kannst es nicht anfassen, berührst aber damit alles in deiner Umgebung.
…Es ist nichts wert und gleichzeitig unbezahlbar.
[Tweet „Was wirklich dir gehört sind deine Meinungen und Ansichten von den Dingen!“]Wir haben oben gesehen, dass Dinge, die auch nur in der geringsten Weisen von etwas anderem als dir abhängig sind, nicht zu deinem Eigentum gehören.
- dein Gehalt ist von deinem Chef abhängig
- die Unversehrtheit deines Hauses vom Schicksal oder Zufall
- dein Ansehen von denen, die dich ansehen
- deine körperliche Gesundheit von vielen äußeren Faktoren und deinen Genen
All das, was aber nur von dir und von nichts und niemandem sonst abhängt, gehört voll und ganz dir. Das sind deine Meinungen.
Zum Beispiel die Meinung, …
- dass dein Gehalt etwas über deinen Wert als Menschen aussagt
- dass dein Haus immerfort bestehen muss
- dass das Ansehen der Leute dich zu einem besseren Menschen macht
- dass deine körperliche Gesundheit über dein Lebensglück entscheidet
Niemand gab dir diese Meinungen und niemand wird sie dir nehmen. Du hast sie selbst geschaffen, wenn auch hier und da nach einem falschen Vorbild von anderen.
Das ist die schlechte und gleichzeitig auch die gute Nachricht. Sie verheißt dir, dass du das absolute Herrschaftsrecht über deine Meinungen und Ansichten hast!
„Nicht was ich habe, sondern was ich schaffe, ist mein Reich.“
(Samuel Smiles)
Du kannst zu jeder Zeit selbst bestimmen, was mit deinen Meinungen passiert. Und daraus folgt der größte Nutzen deines Eigentums…
Wie Du dein Eigentum nutzen kannst
Es liegt in deiner Macht…
…zu entscheiden, was mit deinem Eigentum geschehen soll.
Daraus ergibt sich für dich ein ungeheuerer Vorteil:
[Tweet „Du kannst deine Meinungen und Ansichten jeder Zeit ändern!“]Das ist das umfassende Herrschaftsrecht.
Es bedeutet, dass du nie wieder abhängig von irgendetwas sein musst, das nicht in deiner Macht steht. Es sei denn du willst es so.
„Steigerung des Luxus: eigenes Auto, eigene Villa, eigene Meinung.“
(Wieslaw Brudzinski)
Durch das Ändern deiner Meinungen kannst du es schaffen, die Dinge, die nicht in deiner Gewalt sind, loszulassen.
Das ist übrigens auch die Grundlage für Gelassenheit und viele andere wichtige Fähigkeiten im Leben.
Du hast also immer die Wahl dich zu entscheiden…
- ob du deinen Wert aus deinem Gehalt oder anderen Qualitäten ziehst
- ob du darauf angewiesen bist, dass dein Haus existiert so lange du lebst oder ob auch ein Leben ohne dieses Haus möglich wäre
- ob du das Ansehen anderer brauchst um dich gut zu fühlen oder ob dich andere ansehen, weil du dich auch so gut fühlst
- ob du nur mit oder auch ohne völlige körperliche Gesundheit glücklich sein kannst
Das klingt nun wahrscheinlich sehr theoretisch für dich.
Du denkst vielleicht, dass das gar nicht wirklich umsetzbar ist.
Gott sei dank ist das nur eine deiner Meinungen =)
Natürlich ist es hart deine Meinungen zu ändern. Um ehrlich zu sein, fällt mir gerade nichts ein, das schwieriger wäre.
„Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.“
(Albert Einstein: )
Es fällt niemandem leicht etwas, mit dem er 20, 30 oder gar 60 Jahre gelebt hat einfach abzulegen oder zu ändern.
Dieser Aufwand ist aber auch gerechtfertigt, wenn du dir die Belohnung ansiehst, die auf dich wartet, wenn du es schaffst. Die Absolute Unabhängikeit und Freiheit.
Es ist im Prinzip nur ein winziger Schritt, aber er verändert dein komplettes Leben.
Wie du es wirklich schaffen kannst, deine Meinungen und Ansichten zu ändern, zeige ich dir hier.
Für den Moment solltest du verinnerlichen, dass alles, was du bisher in deinem Eigentum glaubtest, gar nicht dir gehört.
Erst, wenn du das verstanden und dein wahres Eigentum erkannt hast, kannst du beginnen es zu nutzen.
Fazit
Der Glaube, dass Dinge in deinem Eigentum seien, die es in Wahrheit gar nicht sind, führt zu großem Leid.
Du fühlst dich durch diesen Irrglauben zwangsläufig ohnmächtig und verzweifelst am Versuch, über die Dinge zu bestimmen.
- Nicht in deinem Eigentum sind Dinge wie dein materieller und immaterieller Besitz, deine Gesundheit und dein Ansehen
- In deinem Eigentum sind einzig und allein deine Meinungen und Ansichten über die Dinge
Über diese Meinungen kannst du völlig frei und uneingeschränkt verfügen.
[Tweet „Du kannst die Dinge niemals ändern, nur deine Meinungen.“]Wenn du das verstehst, hast du den ersten und wichtigsten Schritt geschafft.
Wie du deine Meinungen am besten ändern kannst, erfährst du hier und in meinem Buch über das Loslassen.
Ich würde mich mich freuen von dir zu hören, was du bislang für dein Eigentum hieltest und welche Meinung dahinter steckt. Schreib mir einfach einen Kommentar!