Geh deinen eigenen Weg! (Warum alles andere nichts bringt)
Wähle deinen eigenen Weg.
Und beschreite ihn.
Das ist bei unserem Vorhaben unerlässlich.
Auf deiner Reise durchs Leben ist es leider nicht so wie auf den meisten Reisen im Leben.
In anderen Angelegenheiten hilft es oft ortskundige Menschen nach dem rechten Weg zu fragen. Genauso wie es besser ist dort zu gehen, wo viele andere gehen oder gegangen sind.
Auf der Suche nach einem guten Leben ist gerade das Gegenteil der Fall.
Die meisten Menschen suchen in ihrem Leben gar nicht nach einem wirklich guten Leben. Sie halten das für gut, was ihnen vorgelebt wird. Deshalb wissen sie auch nicht, worauf es in einem guten Leben wirklich ankommt. Folglich können sie uns auch nichts über den rechten Weg erzählen.
Sie gehen auf den ausgetretenen Irrwegen des Lebens umher, laufen im Kreis oder verlaufen sich und sind zum Beispiel lieber mit viel Geld unglücklich im Job, als wahrhaft zufrieden und erfüllt.
…hier aber täuscht gerade der betretenste und besuchteste Weg am meisten.
Deshalb haben wir auf Nichts mehr zu achten, als daß wir nicht nach Art des Viehes der Schaar der Vorangehenden folgen…
Und doch verwickelt uns Nichts in größere Uebel, als daß wir uns nach dem Gerede der Leute richten, indem wir das für das Beste halten, was mit großer Zustimmung angenommen ist und wovon wir viele Beispiele haben, und daß wir nicht nach Vernunftgründen, sondern nach Beispielen leben.
(Lucius Annaeus Seneca: Vom glückseligen Leben)
[Tweet „Es bringt uns vom richtigen Wege ab, wenn wir der Masse folgen.“]
Zwar sind es dem Anschein nach meist die angenehmeren Wege, die die Masse geht, doch bringt uns im Leben ein angenehmer Spaziergang im Kreis nicht voran.
Anstrengung kostet es hingegen, dahin vorzustoßen, wo vor uns keiner oder erst wenige hin gelangten.
Es hält uns nicht nur von unserem eigenen Ziel fern der Menge nachzulaufen, es bringt uns sogar Schaden, wenn wir, wie die Lemminge, in Scharen falschen Zielen hinterher laufen und uns ins Unheil stürzen.
Ein einleuchtendes Beispiel dazu wäre der Nationalsozialismus, der viele Menschenleben kostete und großes Unheil über die Menschen brachte.
Aber auch im Alltag gibt es zahlreiche Fallen, in die uns die Wege der Menge hineinführen können.
Beispielhaft sei kurz die Werbung erwähnt, die uns allen suggeriert etwas unbedingt haben zu wollen und somit der Masse falsche Ziele steckt.
Übrigens: Auch hier erkennen wir wieder, dass das falsche Handeln einzelner oder weniger Menschen (die Geldgier der Produzenten), das falsche Handeln vieler anderer (das Streben nach solchen Gütern, die sie eigentlich nicht brauchen) zur Folge hat, weshalb wir unbedingt auf unsere Taten achten müssen.
Vielleicht sind wir genau deshalb von der Natur mit einem eigenen Verstand und Ego ausgestattet worden, um das Irren der Allgemeinheit erkennen und meiden zu können.
Wie sieht dein Weg aus? Gehst du deinen eigenen oder folgst du ausgetretenen Pfaden?
Foto: Flickr, „Philipp Zieger „, CC BY-ND 2.0