Podcast:
Dieses Thema regt mich wirklich auf:
Ich, ich, ich!
Das denken sich die meisten Menschen um mich herum. Zumindest habe ich immer mehr dieses Gefühl.
Es wird kaum noch Rücksicht genommen.
Aber ganz von vorne …
Inhaltsverzeichnis
- Meine rücksichtslosen Nachbarn …
- Wie kann man dieses Verhalten rechtfertigen?
- So ein Verhalten ist im wahrsten Sinne asozial
- Warum sind wir so egoistisch geworden?
- Aber wozu führt das?
- Die dicke Rechnung kommt später …
- Wir verstehen Karma oft falsch …
- Sich um andere zu kümmern, bedeutet, sich um sich selbst zu kümmern …
- Deshalb habe ich eine Bitte an dich:
Meine rücksichtslosen Nachbarn …
Ich wohne in der Stadt. Parkplätze sind hier Mangelware.
Wir haben zwar einen Stellplatz in der Tiefgarage, der zu unserer Wohnung gehört, aber leider nur einen. Da meine Partnerin auch ein Auto hat, sind wir also ständig auf der Pirsch nach einem Parkplatz auf der Straße.
An der Straße vor dem Haus können vier Autos parken.
Letzte Woche suche ich also wieder einen Parkplatz, komme vor dem Haus an und traue meinen Augen nicht …
Da hat jemand sein Wohnmobil so dreist hingestellt, dass er ganze DREI VON VIER Parkplätzen blockiert. Obwohl er maximal 1,5 benötigt hätte! Er beansprucht einfach 75 % des Parkraumes für sich alleine.
Und ich frage mich:
Wie kann man dieses Verhalten rechtfertigen?
Entweder merkt dieser Mensch wirklich nicht, wie dreist er dort parkt, oder es ist pure Absicht.
„Nach mir die Sintflut“ … „Mein Fahrzeug steht gut, der Rest interessiert mich nicht“ …
Oder sogar: „Die anderen parken auch immer doof, jetzt zahle ich es ihnen heim.“
Denn leider ist der Wohnmobil-Besitzer nicht der Einzige, der so egoistisch parkt.
Ich plädiere ja oft für Selbstfürsorge und einen gesunden Egoismus, aber das ist absolut ungesund.
So ein Verhalten ist im wahrsten Sinne asozial
Und das ist nicht der einzige Fall …
Gerade beim Thema Parken und Straßenverkehr beobachte ich in den letzten Jahren die Tendenz, dass immer mehr auf das eigene Recht und den eigenen Vorteil beharrt wird. Es wird immer weniger auf die anderen Menschen Rücksicht genommen.
Und auch im übrigen Alltag …
- Leute gehen vor dir durch eine Tür, aber Aufhalten kommt nicht in Frage.
- Menschen werfen ihre Zigarettenkippen vor dir aus dem Autofenster und ihren Müll sowieso überall hin.
- Mir hat sogar mal jemand erzählt, dass er im Kino absichtlich 4 Plätze reserviert, aber dann nur 2 Karten kauft, damit er links und rechts keinen neben sich sitzen hat …
… derjenige stellte sich übrigens auch gerne mit seinem Auto in die Mitte von zwei Parkplätzen, damit rechts und links niemand zu nah dran parken kann. Was ist das nur mit Egoisten und ihren Parkplätzen?
Warum sind wir so egoistisch geworden?
Weil wir nicht mehr auf andere angewiesen sind …
Früher war das anders. Man hat sich gegenseitig gebraucht und unterstützt. Menschen lebten in Sippen, später in Großfamilien oder Dorfgemeinschaften.
Wenn man auf jemanden angewiesen ist, kann man es sich nicht leisten, ihn rücksichtslos zu behandeln. Heute ist das anders:
(1) Wir leben in kleinen abgeschlossenen Appartements in Mehrfamilienhäusern, in denen man oft nicht mal seine direkten Nachbarn kennt. Oder im eingezäunten Eigenheim, das vom „bissigen“ Hund bewacht wird.
(2) Spätestens in der Corona-Pandemie waren die meisten von uns so isoliert wie noch nie. Man musste alleine klarkommen. Man hat das Miteinander verlernt.
(3) Dazu kommt unser Wohlstand. Ich denke, es ist tatsächlich so, dass es viel mehr Egoismus in wohlhabenden Ländern gibt. Weil man einfach lernt, dass man sich viele Dinge jederzeit kaufen kann. Du musst keine gute Beziehung zu einem Bauern oder Handwerker aus deinem Dorf aufrechterhalten. Wenn du ein Problem hast oder etwas brauchst, schaust du ins Internet und zückst deine Kreditkarte.
(4) Auch dass wir uns heute gegen alles mögliche versichern können, spielt meiner Meinung nach eine große Rolle. Wozu noch Rücksicht nehmen? Das Auto ist versichert. Der Hausrat ist versichert. Das Leben ist versichert …
Unser Lebensstil driftet einfach immer weiter weg von Gemeinschaft und hin zur Bastion „Ich“.
Aber wozu führt das?
Natürlich zu noch mehr Isolation.
Ja, du hast vielleicht deine materiellen Bedürfnisse abgesichert und auch dein Wohnmobil so großzügig geparkt, dass dir keiner einen Kratzer reinfahren kann, aber was ist mit deinen sozialen Bedürfnissen und deiner Seele?
Gerade weil man sich so viel so schnell und einfach mit Geld besorgen kann, machen viele Menschen den Fehler, anzunehmen, dass man sich auch soziale Bedürfnisse jederzeit befriedigen könnte. Das Internet und soziale Medien verstärken diesen Effekt noch. Du kannst ja jederzeit durch ein paar Klicks das Gefühl bekommen, mittendrin zu sein und dazu zu gehören.
Die dicke Rechnung kommt später …
… und die nennt sich Karma!
Denn wenn du immer weniger Rücksicht auf andere nimmst, werden andere auch immer weniger Rücksicht auf dich nehmen.
Es mag lange gut gehen, aber irgendwann kommt der Tag, an dem du auf andere angewiesen bist.
Aber damit nicht genug: Du kultivierst eine egoistische Haltung, die du immer mit dir herumtragen wirst.
Du wirst unzufrieden sein, weil materielle Sicherheiten dich niemals glücklich machen können. Wahres Glück und Zufriedenheit kommen immer von innen. Und genau da sabotierst du dich selbst …
Wir verstehen Karma oft falsch …
Karma bedeutet nicht, dass dir schlechte Dinge widerfahren, wenn du schlechte Dinge tust.
Es bedeutet, dass jede einzelne Handlung Konsequenzen hat. Und dass du diese Konsequenzen tragen musst:
- Wenn du jetzt in Kette rauchst, wirst du die gesundheitlichen Konsequenzen tragen.
- Wenn du jetzt deine Mitmenschen schlecht behandelst, wirst du die sozialen Konsequenzen tragen.
- Und wenn du jetzt deinen persönlichen Vorteil über Verständnis und Rücksicht für andere stellst, wirst du seelische Konsequenzen haben.
Wie das mit dem Karma genau funktioniert und wie du es positiv für dich wirken lassen kannst, erkläre ich übrigens sehr ausführlich in meinem Buch. Und darin erklären wir auch das folgende wichtige Prinzip:
Sich um andere zu kümmern, bedeutet, sich um sich selbst zu kümmern …
Es ist mal wieder paradox, wie so vieles im Leben.
Wenn du immer nur auf deinen eigenen Vorteil bedacht bist, schadest du dir am Ende damit selbst.
Du kriegst maximal nur genau das, was du beanspruchst. Einen großzügigen Parkplatz, die Vorfahrt oder Abstand zu anderen Kinogästen. Aber nicht mehr. Höchstens noch mehr Abstand zu allen anderen Menschen um dich herum.
Wenn du aber Rücksicht auf andere nimmst und ihnen hilfst, auch ihre Ziele zu erreichen, dann belohnt dich das Leben. Und zwar viel schöner, als du es dir überhaupt vorstellen könntest.
Wir haben ja kürzlich erst darüber gesprochen, warum du zuerst das geben musst, was du haben willst.
Deshalb habe ich eine Bitte an dich:
Hilf heute einem Fremden.
- Halte jemandem die Tür auf.
- Biete jemandem deinen Sitzplatz in der Bahn an.
- Verschenke dein Parkticket nach deinem Termin.
- Oder geh raus und parke dein Wohnmobil vernünftig, so dass auch andere Menschen ihr Fahrzeug abstellen können.
Du glaubst gar nicht, wie sehr sich jemand über so eine kleine Geste freuen kann.
Mache die Welt heute ein kleines Stück freundlicher und rücksichtsvoller.
Du machst nicht nur einen Fremden damit ein Stück glücklicher, sondern am Ende vor allem dich selbst =)
In diesem Sinne:
Bleib vernünftig ;-)
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