Was will ich? (Test)

Was wirklich hinter der Angst vorm Sterben steckt (und wie du sie überwindest)

Angst vorm Sterben: So überwindest du sie

Es ist mitten in der Nacht.

Alles ist ruhig, doch plötzlich schreckst du aus dem Schlaf auf.

Dein Herz rast. Dein Brustkorb schnürt sich zu. Du kriegst kaum Luft.

Du hast panische Angst zu sterben.

So oder so ähnlich ging es Michaela Hartmann, einer vernuenftig-leben-Leserin. Über viele Jahre hat ihr die Angst vorm Sterben das Leben schwer gemacht, doch das hat nun ein Ende.

„Warum? Ist sie tatsächlich gestorben?“

Nein! Aber sie hat es geschafft, ihre panische Angst vor dem Tod zu überwinden.

„Wie hat sie das gemacht?“

Das verrät sie uns selbst in diesem Interview:

 

Wer ist Michaela Hartmann?

Michaela Hartmann ist eine treue Blogleserin und Newsletter-Abonnentin.

Sie hat mich vor einiger Zeit angeschrieben und sich dafür bedankt, dass ich ihr geholfen habe, ihre Angst vor dem Sterben zu besiegen, die sie schon seit Jahren gequält und begleitet hat. Hier ist ein Auszug aus ihrer Mail:

Angst vorm Sterben: Mail von Leserin Michaela Hartmann

Wie hat sie das geschafft? Und was schreibt sie in dem verpixelten Abschnitt?

Genau das verrät sie dir gleich selbst!

Ich habe nach dieser Mail nämlich ein Interview mit ihr geführt, in dem sie sehr genau beschreibt, wie sie die Angst vor dem Tod endlich überwunden hat und wie du das auch schaffen kannst.

Und hier sind ihre Antworten:

 

So hat Michaela die Angst vorm Sterben überwunden

 

1) Möchtest du dich kurz vorstellen?

Hey Michaela. Danke, dass du diese persönliche Erfahrung mit uns teilst. Möchtest du zu Beginn kurz etwas über dich erzählen?

Ich bin Michaela Hartmann, du kannst mich aber Michi nennen.

Leserin Michaela Hartmann überwindet die Angst vorm Sterben

Ich lebe in Schöneiche bei Berlin und bin ein positiv lebender Mensch und das schon seit 28 Jahren.

Mein Geld verdiene ich als Salonleiterin in einer Friseurkette und neben einer 40 Stunden Woche erlerne ich meinen Meister in diesem Handwerk. Ich lebe seit drei Jahren in einer Beziehung (inzwischen schon verlobt) und treibe regelmäßig Sport, hauptsächlich für meinen Rücken.

 

2) Woher kam deine große Angst vorm Sterben?

Glückwunsch zur Verlobung, Michi =) Du hast mir in deiner Mail erzählt, dass du seit Jahren immer wieder arge Probleme mit dem Tod hattest. Kannst du eine bestimmte Ursache dafür nennen?

Ich hatte schon damals, als ich noch ganz klein war (Kindergartenalter), erste Angst vor dem Tod gehabt.

Mir wurde zum ersten Mal bewusst, dass es nach meinem Tod kein Zurück mehr gibt.

Natürlich bekommt man da Panik und rennt weinend zu seiner Mutter. Meine Mutter sagte damals zu mir „Ach du bist doch noch so jung, du wirst noch eine ganze Weile leben“ dann ging ich wieder ins Bett schlafen.

Es war kein Ereignis was diese Angst entstehen ließ, sie war einfach da.

Dieser Gedanke an den Tod kam mir damals grob gesagt nur ein Mal im Jahr in den Sinn. Ich konnte mich dann schnell alleine beruhigen.

 

3) Wie hat sich diese Angst in deinem Leben geäußert?

Diese Angst vorm Sterben und die Probleme mit dem Tod haben dich viele Jahre begleitet. Inwiefern haben sie dein Leben beeinflusst oder sogar eingeschränkt?

Ich sitze an einem See.

Das Wetter ist herrlich und ich fühle mich gut und dann kommt mir ein Gedanke: „Bald wird das alles nicht mehr sein, du wirst sterben“. Dieser Gedanke kam mir dann bei jedem glücklichen Moment und jeden Abend und jedes Mal der Anflug von Panik.

Dieser Gedanke nicht mehr am Leben zu sein zerstörte viele glückliche und friedliche Momente.

Ich war im inneren angespannt und konnte keine Ruhe finden. Ich wurde durch bestimmte Lieder, Filme und Bilder immer wieder ans Sterben erinnert. Mitten bei einer Tätigkeit spielten sie ein Lied im Radio und ich konnte nur heulen.

Oder meine Arbeitskollegin zertrampelt (absichtlich weil sie Angst hat) vor meinen Augen eine Spinne. Ich denke: „Oh Gott, die Spinne ist tot, das wars, einfach so“. Es schnürt mir die Kehle zu und ich bekomme keine Luft, weil ich auch einmal sterben werde wie die Spinne. Es geht sogar soweit das ich nicht einmal mehr lästige Mücken oder Fliegen totschlagen kann. Ich habe dann einfach ein schlechtes Gefühl.

[Anmerkung: Insekten zu töten finde ich übrigens auch nicht in Ordnung, wenn es nicht sein muss, z.B. wegen übertragbarer Krankheiten. Für mich hat das auch etwas mit Respekt vor dem Leben an sich zu tun.]

Andererseits hab ich das Leben auch schätzen gelernt. Ich habe zehn Jahre überlegt ob ich mir ein Tattoo stechen lassen sollte oder nicht. Seit diesen Ängsten fiel mir die Entscheidung leicht. Ich habe es mir stechen lassen.

Oder man bekommt so viele Blumen zur Beerdigung geschenkt und so viele rührende Worte werden dort gesprochen. Warum verdammt kann man das der Person nicht schon zu Lebzeiten sagen und ihr Blumen schenken?

 

4) Was war der tragische Höhepunkt, in dem diese Angst schließlich gipfelte?

Diese Angst hat sich bei dir mit der Zeit immer weiter gesteigert. Schließlich gipfelte sie sogar in einer Panikattacke. Wie ist es dazu gekommen?

Am Tag hat man Ablenkung aber nachts, wenn es dunkel und still war und ich im Bett lag, kamen mir diese Gedanken. Manchmal konnte ich mich beruhigen oder ich musste von meinem Partner die Hand nehmen. Meist habe ich versucht an etwas anderes zu denken, mir eine Geschichte ausgedacht.

Der Höhepunkt dieser Angst kam dadurch dass ich gearbeitet habe und in meiner Freizeit bin ich zur Meisterschule gegangen und habe gelernt und geübt. Ich hatte ein Jahr keine bzw. kaum Zeit für mich.

Mit meiner Freundin hatte ich dann noch Live miterleben müssen wie auf der Autobahn ein Unfall passiert ist und ich bin meiner Freundin immer noch dankbar dass sie richtig gehandelt hat.

Die Angst vor dem Sterben wuchs.

Mein Partner hat mich im Schlaf nur beim Umdrehen leicht berührt und ich bin aus dem Schlaf hoch geschreckt und hatte solche Angst davor zu sterben.

 

5) Wie hat sich das für dich angefühlt?

Wie können wir uns das vorstellen? War das eine rein rationale Angst im Kopf oder gab es auch körperliche Erscheinungen?

Es fühlt sich nicht gut an.

Der Puls schlägt schnell und man hat das Gefühl, keine Luft zu bekommen.

Ich fühlte mich eingeengt und mein Herz wurde schwer. Die Gedanken kreisen nur um das eine Thema. Ich wollte weinen aber irgendwie ging es nicht. Ich fühlte mich einsam und klein.

 

6) Was hast du gegen die Angst vor dem Tod unternommen?

Hast du versucht, etwas gegen diese Angst zu unternehmen? Was hat geholfen? Was hat es vielleicht sogar schlimmer gemacht?

  • Ich habe meinen engsten Freunden von meiner Angst erzählt -> Aussprechen hilft immer
  • Tagebuch über meine positiven Erlebnisse des Tages geführt-> Das hat mir gezeigt wie schön mein Leben ist und auf kleine Dinge zu achten, die einen zum lächeln bringen
  • Abends mir Geschichten ausgedacht als Ablenkung -> Wie schon gesagt, Ablenkung. Es sind teilweise gute Geschichten daraus geworden
  • Keine Nachrichten und Dokumentationen über das Universum angesehen -> Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß
  • Bei einem Anflug von Panik die Hand meines Partners genommen -> Ich fühlte sich nicht so allein und es gibt mir irgendwie Kraft

Dass hat alles nur auf Zeit geholfen. Es ist wie als wenn man ein Schmerzmittel nimmt.

Die Schmerzen sind vorübergehend weg aber die Ursache, die den Schmerz auslöst, ist nicht behoben.

Schlimmer hat es aber keiner dieser „Tricks“ gemacht.

 

7) Was steckte hinter dieser Angst vorm Sterben und wie hast du es schließlich geschafft, sie zu überwinden?

Schließlich hast du aber doch noch geschafft, diese panische Angst vor dem Sterben überwinden zu können. Was ist geschehen?

Mein Partner bekam das alles hautnah mit und nach meiner großen Panikattacke tat er zwei Dinge:

1. Er schickte mir einen Link zu dem Artikel „40 beruhigende Gründe, keine Angst mehr vor dem Tod zu haben“.

2. Und er sagte einen Satz:

„Wenn du vor etwas Angst hast, dann musst du dich mit dieser Angst beschäftigen, darüber lesen etc.“

Ich habe den Link geklickt und bin auf deine Seite gestoßen.

Dann fing ich an zu lesen und stellte dann fest:

Ich lebe mein Leben nicht so wie ich es will.

Und das habe ich sofort geändert, so gut wie ich konnte. Erst kleine Dinge und dann habe ich nach und nach große Veränderungen vorgenommen. Ich führte auch den Test „Was will ich wirklich im Leben und lebe ich auch danach?“ durch, den ich auf deiner Internetseite fand.

Eine Aussage hat mir auch noch geholfen. Sie ist nichts Besonderes aber mir hat sie irgendwie geholfen. Ich habe den Tod immer als etwas Fremdes angesehen aber dann wurde mir klar dass es MEIN Tod ist und der Tod zu mir gehört und so zu sagen ein Teil von mir ist.

 

8) Wie hat diese Erkenntnis dein Leben verändert?

Wie sahen die Veränderungen aus, die aufgrund dieser Erkenntnis getroffen hast? Inwieweit lebst du jetzt mehr dein eigenes Leben?

  • Ich habe aufgehört unnötige Überstunden zu machen und meine Arbeit nicht mehr nach Hause genommen. Eine starke Grenze habe ich zwischen mein Beruf und Privatleben gezogen.
  • Menschen die mir unbewusst geholfen haben, sage ich offen und ehrlich ein Dankeschön. Oder Menschen die ich bewundere, lasse ich es wissen das ich sie toll finde.
  • Einen Fernseher brauche ich auch nicht mehr. Klar schaue ich mir noch Filme an, aber die mich wirklich interessieren.
  • Ich gehe meinem alten Hobbyhandwerk nach und höre dabei Hörspiele die ich schon in meiner Kindheit gehört habe.
  • Und ich habe andere Aktivitäten die mich nicht begeistern aufgegeben.
  • Ab und zu liege ich einfach nur da und warte ab was mir in den Sinn kommt. Weniger machen, dafür mehr genießen.
  • Ich breche öfters aus meinem Alltag aus, zum Beispiel spontan in der Woche am See Abendbrot essen.
  • Aus dem Negativen etwas positives ziehen.
Ich nehme einfach alles bewusster wahr

So wie du es in deinem Blog beschreibst.

Die Zeit rast einem auch nicht mehr so davon.

Ich könnte noch so viel schreiben…

 

9) Was ist dadurch aus der Angst vor dem Tod geworden?

Klingt, als hätte diese zentrale Erkenntnis einiges bewirkt und auch dazu geführt, dass du mehr im Hier und Jetzt lebst. Wie hat sich all das auf deine Angst vor dem Tod ausgewirkt?

Verschwunden ist die Angst vor dem Tod nicht dafür bin ich noch viel zu jung und möchte noch vieles erleben .

Und ich bin noch eingeschränkt meine Träume zu Leben weil eine Meisterausbildung viel Zeit in Anspruch nimmt.

Gelegentlich bekomme ich einen kleinen Anflug von Panik wenn ich an den Tod denke aber das ist für mich das Zeichen, das ich mein Leben noch nicht so lebe wie ich es möchte.

Mir wird bewusst, ich muss noch etwas ändern. Zum Beispiel habe ich einen Tipp gelesen: 100 Dinge aufschreiben die ich noch erleben möchte, bevor ich sterbe. Das ist sehr interessant und gar nicht so einfach. So bald ich die Gelegenheit habe setze ich diese Dinge um, egal wie verrückt sie sind.

Dadurch kann ich mit meinem Tod immer mehr Frieden schließen und ist es soweit, dann lächle ich und kann sagen ich habe und ich konnte Leben.

 

10) Hast du einen Tipp für Menschen in einer ähnlichen Lage?

Was würdest du anderen Menschen raten, die in einer ähnlichen Lage sind wie du noch vor einiger Zeit? Was ist der entscheidende Schritt, um aus diesem Kreislauf der Angst und des Leidens auszubrechen?

Ich glaube man muss auch die Quelle finden, die die Angst vor dem Tod auslöst.

Und das stelle ich mir nicht ganz einfach vor. Sich mit dem Thema, was einem Angst bereitet, beschäftigen z. B. dem Tod selbst.

Manche Ursachen führen wirklich in die Kindheit zurück.

Ich habe eine Liste geschrieben mit all den Dingen die mich stören, mir Angst machen und meinen Problemen. Und ich fing an eines nach dem anderen anzugehen. Manche wurden gelöst und bei manchen mussten Kompromisse eingegangen werden.

Und dann eine Liste mit meinen Wünschen. Ich habe dann versucht herauszufinden warum ich mir diese Wünsche noch nicht erfüllt habe und was ich dafür tun muss, um sie mir zu erfüllen.

Wie im meinem Fall:

Zu sich selbst ehrlich und treu zu sein und sich nichts vor zumachen auch wenn es einen leichter fällt. Heraus finden was man wirklich möchte. Es ist interessant bei manchen Dingen, die man tut sich zu fragen …“möchtest du das überhaupt tun? Gefällt dir das?“ Ich hatte das Gefühl ich muss mich selbst erst mal wieder kennenlernen. Klingt vielleicht etwas verrückt aber mir hat es geholfen.

 

11) Welche Rolle spielte dein Freund?

Du erwähntest deinen Freund, der dir dabei eine große Hilfe war. Möchtest du ihm an dieser Stelle gerne etwas sagen?

Er ist nicht perfekt und er hat seine Ecken und Kanten aber wir ergänzen uns und lassen uns unsere Freiheiten. Er akzeptiert einen Menschen so wie er ist. Ich bin stolz das er an meiner Seite durch mein Leben geht.

 

12) Was möchtest du uns noch mitteilen?

Möchtest du den Lesern sonst noch etwas mit auf den Weg geben?

Sich mal ab und zu die Frage stellen was würdest du tun wenn du morgen stirbst.

Es fallen Entscheidungen manchmal einfacher und man bricht öfters aus dem Alltag aus.

[Anmerkung: Diese Methode ist auch bekannt als der „Sterbebett-Test“. Im Beitrag dazu erfährst du, wie genau er dir dabei hilft, dich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren und am Ende erfüllter zu leben und weniger Angst vor dem Tod zu haben.]

 

Vielen Dank, liebe Michi, dass du dir die Zeit für dieses ausführliche Interview genommen hast. Danke, dass du uns einen so privaten Einblick in dein Leben gibst und damit auch anderen hilfst, die Angst vor dem Tod überwinden zu können und mehr ihr eigenes Leben zu leben!

 

Fazit

Die Angst vorm Sterben lehrt uns zu leben

Michaela hat uns gezeigt, dass hinter der Angst vorm Sterben oft die Angst davor steht, nicht sein eigenes Leben zu leben.

Ich kann das aus eigenen Erfahrungen bestätigen und ich stelle auch immer wieder fest, dass viele Menschen, die mich wegen ihrer Angst vor dem Tod anschreiben, genau dieses Problem haben. Sie leben nicht ihr eigenes Leben!

  • Sein Leben nicht nach den eigenen Vorstellungen leben zu können führt zwangsläufig dazu, dass man sich vor dem Ende fürchtet, weil man ja schon jetzt weiß, was man im Leben verpasst.
  • Wenn du jedoch dem Tod vorgreifst und bereits jetzt schon jeden Tag das Leben führst, das du dir wünscht, was kann er dir dann noch wegnehmen?
  • Herauszufinden was du wirklich willst und ein bewusster Umgang mit deiner kostbaren Lebenszeit sind die beiden besten Mittel gegen die Angst vor dem Sterben.

Mit ihrer Hilfe gelingt es dir wie auch am Ende deines Lebens dem Tod ins Auge zu blicken, zu lächeln und zu sagen:

„Ich habe und ich konnte Leben!“

Am Ende des Artikels haben wir noch zwei Bitten an dich:

1. Schreibe uns einen Kommentar mit einer Sache, die du heute noch tun kannst, um wieder mehr dein Leben zu leben und weniger Angst vorm Sterben zu haben.

2. Mach den PC aus bzw. leg das Handy weg und tu es!

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Über Norman Brenner
Nachdem ich zwei Studiengänge als Jahrgangsbester und trotz Stipendium abgebrochen habe, habe ich erkannt, worauf es wirklich im Leben ankommt. Seither helfe ich auch anderen Menschen, ein Leben zu führen, das Sinn macht und sich gut anfühlt. Mehr.
  • Nicole sagt:

    hey,
    danke für dieses Interview. Indem ich diesen Kommentar schreibe zu dem Thema, das mich interessiert und generell als Bloggerin ebenfalls mit solchen und ähnlichen Themen beschäftigt bin, tue ich genau das, was mich erfüllt. Seitdem ich so lebe habe ich nicht mehr das Gefühl, etwas zu verpassen. Im Gegenteil. Wenn ich morgen sterben würde, kann ich reinen Gewissens behaupten, dass ich jede Sekunde meines Lebens genossen und vollkommen authentisch gelebt habe. Ich vermisse nichts. Gar nichts. Viel Erfolg weiterhin und Danke für die Inspiration! LG Nicole

    • Hey Nicole,

      danke für deinen ehrlichen Beitrag =)

      Freut mich, dass du deine Leidenschaft gefunden und ihr nachgehen kannst. Ich empfinde ähnlich und denke manchmal, dass es aber sehr schade wäre, wenn ich jetzt schon gehen müsste, weil ich noch so viel zu sagen und zu schreiben habe. Dann denke ich aber, dass man zum einen niemals alles sagen werden kann kann, was man sagen will und zum andern, dass es sogar oft viel mehr bewirkt, wenn man anderen nicht alles sagt, sondern sie zum eigenen Nachdenken anregt =) Und dann bin ich auch wieder im Reinen und habe das ruhige Gewissen, meine Zeit mit den Dingen verbracht zu haben, die mir am Herzen liegen.

      Wünsche ich dir auch und vor allem viel Freude =)

      Liebe Grüße

      Norman

      • Holger sagt:

        Hallo,
        der erste Herzinfarkt vor 19 Jahren, mit Bypass-OP, der letzte vor vier Wochen, brachten mich an den Rand des Sterbens. Beide habe ich überlebt – sonst könnte ich jetzt nicht schreiben.
        Und immer setzte eine Existenzangst ein, die andere sicher als Todesangst bezeichnen würden. In meinem Beruf habe ich viele Menschen sterben sehen. Das alles hat mich nie davon überzeugt, dass es ein ‚Weiterleben‘ nach dem Sterben gibt. Angst vor dem Tod? Nein! Angst vor dem Sterben schon!
        Neben mir starb ein Patient; ich musste zusehen, seine Schmerzen verfolgen, seine Qual. War nicht lustig!
        Ich glaube nicht an die Evolution des Menschen vom Affen, weil in den ewigen Jahren weitere Evolutionen erfolgt haben müssten. Aber nein, kein Affe hat sich zu einem neuen Menschen entwickelt.
        Ich bin der Überzeugung, dass nach dem Absterben der biologischen Funktionen des Organismus ein NICHTS folgt, eine Leiche liegen bleibt, die einmal die Hülle eines Bewusstseins war. Und gerade vor dem Begriff NICHTS haben wir die meiste Angst, weil wir uns ein NICHTS nicht vorstellen können.
        Wir sind so selbstverliebt, dass ein NICHTS nicht vorstellbar ist.
        Ein Herzinfarkt geht mit furchtbaren Schmerzen einher (jedenfalls bei mir), aber immer hatte ich den Willen, das zu überstehen. Ich habe nicht an Sterben gedacht, dazu hatte ich keine Zeit. Aber immer schwebte über mir die Ahnung des Vergänglichen und mein Wille, jetzt noch nicht das ‚Zeitliche‘ zu segnen, sondern das zu überstehen.
        Und der, der sagt, dass er jede Sekunde seines Lebens genossen hat, kann ich nur als Großschnabel bezeichnen, da diese Behauptung reiner Unsinn ist!

      • Hey Holger,

        danke für deinen persönlichen Beitrag =)

        Ich stimme dir zu: Diese Vorstellung eines Nichts ist es, die viele von uns ängstigt. Wir können uns das nicht vorstellen, weil wir zwangsläufig davon ausgehen, dass es unser Ich sein wird, das sich in diesem Nichts dann befinden wird. Aber so ist es nicht. Auch das Ich ist dann weg.

        Allerdings sehe ich das in Bezug auf unser Bewusstsein bzw. seine Quelle etwas anders. Es kam irgendwo her und geht auch wieder irgendwo hin. Ohne unser Ich oder Ego.

        Die Tatsache, dass sich in jüngster Zeit keine Affen mehr zu Menschen entwickelt haben liegt darin begründet, dass es keine Notwendigkeit mehr für sie gibt. Es steigen ja auch keine Fische mehr aus dem Wasser. Die, die es taten, taten es, weil es eine neue Nische zu besetzen gab. Da diese mit uns Menschen aber nun gefüllt ist, besteht kein Bedarf mehr und es wäre auch evolutionär gesehen reiner Unsinn. Wir Menschen aber, wir entwickeln uns immer noch. Laktosetoleranz ist zum Beispiel eine der jüngsten evolutionären Entwicklungen unserer Art und wir sind noch lange nicht damit fertig =)

        Ich hatte zum Glück noch keinen Herzinfarkt und hoffe natürlich auch, keinen zu bekommen. Natürlich verstehe ich aber, dass das keine schöne Erfahrung ist. Aber dennoch: Auch die schlimmen Erfahrungen in unserem Leben haben im Nachhinein oft einen Sinn. Ein Herzinfarkt zum Beispiel den, dass man sein Leben und seine Gewohnheiten zum Besseren wendet. Wenn man in der Lage ist, das zu erkennen, kann man auch am Ende solche Ereignisse im Leben als wertvoll erachten und dennoch behaupten, man habe jede Sekunde genossen.

        Leid ist Voraussetzung für Genuss. Du kannst die Wärme eines Kamins oder die Freuden eines guten Essens nicht genießen, wenn du nicht auch den Hunger oder die Kälte kennst.

        Falls du vor hast, weiter an der Diskussion auf dieser Seite teilzunehmen, bitte ich dich um einen höflicheren Umgangston, denn niemand außer du scheint hier einen großen Mund zu haben.

        Liebe Grüße

        Norman

  • louanne sagt:

    Hallo zusammen,
    ich verstehe schon den sinn des ganzen, jedenfalls so in etwa, glaube ich XD,
    aber folgende aussage verwirrt mich:
    „Wenn du jedoch dem Tod vorgreifst und bereits jetzt schon jeden Tag das Leben führst, das du dir wünscht, was kann er dir dann noch wegnehmen?“
    das ist es doch gerade! wenn man es ENDLICH geschafft hat,so zu leben, wie man möchte, bzw so, wie es einem gut tut, wenn man wie es in dem gedicht so schön heisst „die gelassenheit hat, dinge zu akzeptieren, die man nicht ändern kann“ bzw. da schon viel näher dran ist als noch vor ein paar Jahren, wenn man frieden mit dem unperfekten geschlossen hat,wenn man endlich zerstörerische,ungesunde beziehungen, selbst schädigendes verhalten und eine ständige nagende unzufriedenheit und leere hinter sich gelassen hat, und sein leben und sich selbst einfach viel mehr MAG als früher, wenn man einen partner hat, der einem gut tut und sich in einer umgebung befindet, die man liebt…. dann, ja, genau DANN hat man doch so viel zu verlieren, dann kann einem der tod doch genau das alles nehmen!!!
    ich wünsche mir so sehr, dass es eine art leben nach dem tod gibt, dass ich da weiter „ich“ sein darf (ja, ich weiss, norman, die sache mit dem ego, aber ich glaube, so weise werde ich nie sein ;) ) und vor allem, dass, wie mein mann es ausdrücken würde, „energie ein gedächtnis hat“!!!
    wozu erlebt man denn all diese wunderbaren momente im leben, wenn einem dann am ende die ERINNERUNG daran genommen wird???
    ich versteh das einfach nicht.
    aber vielleicht sollte ich lieber sagen „irgendein teil von mir MÖCHTE das einfach nciht verstehen?
    aber mein problem ist ja, dass ich, wie michaela es am beginn des interviwes erzählt, viele schöne tage gar nicht geniessen kann, weil immer der gedanke mit läuft:
    „eines tages ist das alles hier vorbei, und dann wirst du dich nicht mal mehr daran erinnern können!“
    ich würde es wirklich gerne schaffen, eben diesen gedanken zu akzeptieren bzw. ihn nicht mehr so unendlich traurig und beängstigend zu finden!
    danke schon jetzt für eine antwort auf meinen kommentar und DANKE an alle, die sich hier beteiligen, es ist so tröstlich, mit der angst nicht alleine zu sein, und vielleicht ist es ja auch gar nicht mehr so weit bis dahin, mich von ihr zu befreien und ich seh nur den wald vor lauter bäumen nicht?! XD
    ein bisl verwirrte, aber auch dankbare grüsse an norman und alle, die hier mitlesen und -schreiben
    von louanne
    (die jetzt trotz grauem herbstwetter einen spaziergang machen wird!)

    • Nicole sagt:

      Hey Louanne,
      ich persönlich glaube an ein Leben nach dem Tod und habe mich schon intensiv mit dem Thema beschäftigt. Das, was mich am meisten beruhigt hat, war das Buch „Und dann war Licht“ von Gabriel Toscani. Er berichtet darin über 35 Personen, die eine Nahtoterfahrung gemacht haben. Es zeigt, dass es nach dem Tod weitergeht und man sich schon an sein Leben erinnern kann. Ich glaube, das Ziel bei dem Ganzen ist, sich bewusst den schönen Momenten des Lebens hinzugeben und ganz aktiv im JETZT zu sein. Mit allen Sinnen und allem, was das Leben hergibt und dir schenkt. Das ganze Leben ist ein Geschenk. Jeder einzelne Tag, jede Stunde mit dir alleine oder deinen Lieben, jedes Tier, einfach alles. Wenn du die Vorstellung hast, dass es „danach“ weiter geht und du alle deine Lieben wieder treffen wirst und noch viel schönere Momente mit ihnen hast, könnte dich das viell. trösten. Dann ist es „nur“ eine Trennung auf Zeit. Nur so ein Gedanke von mir für dich. LG Nicole

      • Hey Nicole,

        danke, dass du deine Gedanken zum Artikel und deine persönliche Sicht auf die Dinge hier gelassen hast =)

        Danke auch für die Buchempfehlung. Solche Bücher interessieren mich auch sehr =)

        Ich schrieb Louanne gerade, dass ich solche Nahtodberichte auch immer mit etwas Skepsis betrachte, weil ich finde, Nahtod ist nicht gleich Tod. Wer wirklich tot ist, der bleibt es auch und oft hört man ja auch davon, dass das Gehirn selbst ein gewisses „Standardprogramm“ ablaufen lassen soll, dass uns den Übergang erleichtert. Dennoch kann ich natürlich nicht beurteilen, wie viel wahrheit da letztendlich drin steckt. Aber ich bin mir sicher, dass solche Erfahrungen, egal wie viel Wahrheit sie nun wirklich über den Tod enthüllen, den betroffenen auf jeden Fall einen großen Teil der Angst nehmen. Von daher kann auch für uns Außenstehende dieser Glaube daran und die Hoffnung darauf schon sehr beruhigend wirken =) Man sollte nur darunter nicht vergessen, das Leben auch schon hier und jetzt zu genießen, egal, wie viel Paradies man sich verspricht, denn wenn dann doch nicht so ist, hat man nicht nur das Leben nach dem Tod, sondern auch das davor verpasst.

        Danke, dass du deine Gedanken mit uns teilst und damit anderen hilfst, auch besser mit dem Thema umgehen zu können =)

        Liebe Grüße

        Norman

    • Hey Louanne,

      danke für deine Gedanken zum Interview.

      Zu der Sache mit der Verlustangst hatte ich dir ja in den Kommentaren zu den 40 Gründen, keine Angst mehr vor dem Tod zu haben geantwortet. Ich denke, im großen und ganzen klammerst du dich hier an Umstände und nicht an dein Leben. Tolle Umstände oder Umstände, die du nun viel besser akzeptieren kannst, aber es sind nur Umstände. Umstände machen nicht das Leben aus. Außerdem habe ich das Gefühl, dass du diese Umstände, so schön du sie auch beschreibst, immer noch nicht wirklich „erreicht“ hast. Denn ich denke, du kannst all deine Errungenschaften immer noch nicht genießen, weil du nun Angst hast, dass sie dir wieder weggenommen werden könnten. Und wenn du in dieser Angst weiterlebst, und der unausweichliche Tod dann irgendwann kommt, hast du diese tollen Umstände nie wirklich gehabt und mit ihnen gelebt, obwohl sie zum Greifen nah waren.

      Wie es nach dem Tod weitergeht können wir natürlich alle nur spekulieren. Keines weiß es genau. Auch Nahtodberichte halte ich hier für bedenklich, weil diese Leute eben nur das waren: Dem Tod nahe. Wirklich zurückgekommen ist noch keiner. Ich persönlich halte das mit dem Weiterexistieren als „Ich“ und mit Erinnerungen aber für eher unwahrscheinlich, auch wenn du das jetzt nicht gerne hörst. Ich will es dir auch nicht ausreden, sondern nur die Gelegenheit nutzen, meinen Standpunkt dazu für mich selbst und andere, die es ggf. interessiert zu verfeinern. Ich denke einfach, wenn dem so wäre und jedes „Ich“ nach seinem Tod irgendwo weiter als dieses „Ich“ existieren kann, woher kommen dann die ganzen neuen „Ich“s? Und wennn die alten „Ich“s wiederverwertet würden, warum weiß dann niemand was von seinem alten „Ich“? Sofern das Universum mit dem Urknall entstand, hat es auch eine begrenzte Menge an Energie (die des Urknalls). Falls diese ein Gedächtnis hätte, wäre der „Speicher“ doch irgendwann voll.

      Du schreibst „eines tages ist das alles hier vorbei, und dann wirst du dich nicht mal mehr daran erinnern können!“… Ist es dann schlimm, wenn du dich nicht mehr daran erinnern kannst? Eigentlich ist es doch nur für dein jetziges Ich schlimm, weil es sich vorstellt, dass es sich irgendwann nicht mehr daran erinnern kann. Wenn es dann aber soweit ist, weiß es ja gar nichts mehr davon (sofern es noch existiert) und findet es demnach auch nicht schlimm. Merkst du, wie du dir hier das Leben im Jetzt raubst mit Sorgen an eine Zukunft, die du so nie erfahren musst?

      Ja, und wir wissen auch beide, welcher Teil das ist ;-) Aber solange wir leben, werden wir diesen Teil –
      unser Ego – haben und brauchen. Aber mit deinem Tod stirbt dann auch dieser Teil von dir, der nicht sterben will. Auch wenn das zunächst wenig tröstlich erscheinen mag.

      Ich danke dir auch und allen anderen für den wunderbaren und längst überfälligen Austausch, der hier zu diesem wichtigen Thema entstanden ist =)

      Liebe Grüße

      Norman

      • Enrico sagt:

        Ich glaube es war Dieter Nuhr, der mal gesagt hat: „Ich habe keine Angst vor dem Tod! Er ist einfach nicht da! Und wenn er da ist, bin ich ja weg!“ :)

        Daran muss ich immer denken, wenn es um den Tod geht. Außerdem glaube ich nehmen wir uns einfach viel zu wichtig und klammern uns deshalb oft so an das Leben. Unser Gehirn steht uns dabei leider etwas im Weg.

        So viele Lebewesen auf diesem Planeten interessiert der Tod überhaupt nicht. Nur wir denken darüber nach. Ich habe aktuell drei Kinder, um die ich mich kümmern muss und darum wäre es schön, wenn ich noch nicht bald gehen muss. Aber was soll es. Warum soll ich mir darüber hinaus darum Gedanken machen? Wenn ich wirklich morgen weg wäre, wäre nicht ich es, der sich mit meinem Tod beschäftigen muss! ICH muss dann gar nicht mehr.

        Ich habe viel mehr Angst davor, dass meine Kinder oder die anderen Menschen in meiner Nähe morgen nicht mehr da sind. Dann muss ich damit umgehen und damit leben. Darüber sollten wir uns viel mehr Gedanken machen.

        Warum mit etwas beschäftigen, was ich nicht beeinflussen kann und es mich, wenn es denn eintritt, eh nicht mehr gibt?

      • Hey Enrico,

        danke für deinen Kommentar und das Statement von Dieter Nuhr =)

        Sinngemäß haben das so auch schon die alten Griechen gesagt und es stimmt ja auch. Allerdings haben wir massive Probleme, mit diesem „Wegsein“ klarzukommen. Wir können es uns einfach nicht vorstellen, nicht mehr da zu sein und stellen uns stattdessen in der Regel vor, in einem schwarzen Nichts gefangen zu sein. Ich glaube, das macht vielen Angst.

        Ich sehe das ähnlich wie du. Ich würde es aber nicht auf unser Gehirn im allgemeinen schieben, sondern eher auf unser Ego, das all das auslöst. Ich habe hier einmal etwas detaillierteres dazu geschrieben:

        https://www.vernuenftig-leben.de/warum-sterben-wir/

        Deine Worte bezüglich des Todes unserer Lieben finde ich sehr wichtig. Wir sollten viel lieber jeden Tag mit ihnen genießen. Gerne auch in dem Bewusstsein darüber, dass es auch sie jederzeit treffen könnte. Der Tod macht uns das Leben heilig. Wenn wir aber jeden Tag nur in Angst vor dem Tod verbringen, nutzen wir nicht einmal die Zeit, die wir wirklich haben und haben am Ende gar nichts vom Leben gehabt.

        Liebe Grüße und ein wundervolles Wochenende, dir und deinen Lieben!

        Norman

      • Simone sagt:

        Es beruhigt mich zutiefst hier zu lesen und bin dankbar über dich Norman das du diese Seite ins Leben gerufen hast.
        Ich habe sehr viel gelesen zu diesem Thema und konnte mich auch immer wieder von diesem Thema eigenen Tod lösen. Ich arbeite sehr lang schon auf einer onkologischen Station und sehe dort täglich schwere Schicksale.
        Ich bin froh über diese Erfahrungen und sehe mein Leben nicht als selbstverständlich.
        Seit vier Monaten bin ich Mama und seitdem kreisen meine Gedanken.
        Ich habe Angst das mein kleiner Engel krank werden kann.
        Egal wieviel Zuspruch ich mir mit Texten momentan hole es hilft leider nicht.

      • Hey Simone,

        vielen Dank für deinen Kommentar und den offenen Blick in deine innere Welt =)

        Ich habe auch schon oft die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die im Alltag mehr mit dem Thema Tod und Krankheit zu tun haben, im Allgemeinen oft besser damit umgehen können und vor allem ihr Leben viel mehr zu schätzen wissen. Unter dem Aspekt finde ich es immer wieder Schade, dass das Thema in unserer Gesellschaft ausgeklammert und weggeschoben wird. Wäre das Thema in unser aller Leben präsenter, würden vielleicht viel weniger Menschen unter dieser Angst leiden. Aber das ist es ja auch nicht, was dich quält…

        Es ist leider auch oft so, dass gerade Menschen, die sich mit ihrer eigenen Sterblichkeit abgefunden haben, dazu tendieren, ihre Ängste und Sorgen auf nahestehende zu projizieren. Und gerade als junge Mama ist das meiner Meinung auch etwas völlig natürliches. Ich denke, ganz eliminieren kann man diese Gedanken nicht, da es ja auch eine Art von natürlichem Beschützerinstinkt ist, durch den die Mutter das Wohl des Kindes sichert.

        Aber ich denke, es gibt trotzdem Dinge, die man tun kann, damit nicht zu sehr darunter leidet. Eine Sache, die mir da direkt einfällt wäre, dir einmal klar zu machen, was da eigentlich passiert:

        Du hast Angst um dein Kind bzw. dass ihm etwas zustoßen könnte und du daher deine Zeit mit ihm nicht mehr genießen könntest. Das ist ungewiss und reine Spekulation. Du lebst mit dem Kopf nicht im Jetzt, sondern in einer Zukunft, die wahrscheinlich gar nicht eintritt. Du nimmst ein Leiden vorweg, was ggf. niemals sein muss. Unterdessen, entgeht dir auch noch die Zeit, die du jetzt mit deinem Kind sicher hättest und genießen könntest. So würdest du FALLS etwas derartiges wirklich passieren würde auch noch mit dem Kopf in der Vergangenheit leben und es bereuen, deine Zeit mit ihr nicht in vollen Zügen genossen zu haben und dir stattdessen so viele gedenken um die Zukunft gemacht zu haben. Verstehst du, was ich dir damit sagen will?

        Es ist absurd, die einzige Zeit, die du sicher hast – das Jetzt – damit zu verschwenden, dich um Dinge zu sorgen, die wahrscheinlich nie eintreten. FALLS sie dann doch eintreten, hast du wenigstens die Zeit genossen, die du genießen konntest und kannst dir dann immer noch deine Gedanken machen, wenn es soweit ist. Alle Gedanken, die du dir vorher machst sind sowieso rein hypothetisch und helfen niemandem. Im Gegenteil, sie schaden dir und euch ja eher, weil sie euch die Zeit rauben, die ihr haben könntet und dazu noch ein negatives Mindset prägen, das nur noch weitere schlechte Gedanken hervorruft.

        Lange Rede für diesen kurzen Sinn, aber ich hoffe, es hilft dir trotzdem =)

        Liebe Grüße und startet gut ins neue Jahr =)

        Norman

      • louanne sagt:

        wow…DANKE!!! ich fühl mich hier gerade so gut „aufgehoben“, es hat SO gut getan, eure kommentare zu lesen!!!
        @nicole:das buch werde ich auf jeden fall lesen,und was du geschrieben hast, hat mich wirklich getröstet! hatte sogar ein bisschen gänsehaut und tränen in den augen. natürlich kann man nicht WISSEN, was nach dem tod sein wird, aber ich dachte gerade, eigentlich ist das doch gut so, denn so kann man doch denken, was man möchte, und wenn einem das HILFT, kann es ja nicht falsch sein! und wenn jetzt doch nur das grosse, erinnerungslose „nichts“ auf uns wartet, naja, dann gibt es ja wirklich den trost, dass man dann nicht mehr darüber traurig sein kann, weil ja gar nix mehr da sein wird, das sich an seine ursprüngliche vorstelleung erinnert!
        habe das gefühl, das klingt jetzt komplizierter, als ich es gerade dachte :D … aber ich find es gerade sehr schön, dass beides nebeneinander für mich da sein kann, und das eine ist halt schön, und das andere dann auch nicht mehr so schlimm, denn du hast natürlich recht, norman, wenn ich mich nicht erinnere, erinnere ich mich auch nciht an eine hoffnung, die ich hatte und kann nicht darüber verzweifeln, dass sie nicht eingetreten ist!!! das zaubert mir gerade ein lächeln ins gesicht! :)
        nun aber auch noch zu enrico, dem ich erstmal ganz herzlich für das nuhr-zitat danken möchte!!!
        ich habe auch den eindruck, dass wir uns, gerade in der „westlichen“ welt, selber viel zu wichtig nehmen! hab schon länger mal überlegt, mich mal damit zu beschäftigen, wie menschen in ganz anderen kulturen, z.b. im asiatischen raum, mit dem thema tod umgehen…
        und was du schreibst, bzgl. der angst vor dem tod deiner lieben, das ist mein zweites grosses thema!
        denn fast noch mehr angst als vor meinem eigenen tod habe ich vor dem tod meines partners, und dann damit klarkommen zu müssen. manchmal „packt“ mich diese angst dermassen heftig, dass ich kurz vorm losheulen bin, obwohl er ja noch bei mir ist!
        dann geht es mir wirklich sehr dreckig und ich brauche manchmal viele stunden, um aus dieser stimmung wieder rauszukommen.
        und falls das jemand denkt: nein, er ist nicht schwer krank und hat auch keinen gefährlichen beruf. er lebt nur nicht sehr gesund, und hat es früher noch viel weniger. es ist nur das, was ich „kopfkino“ nenne, was mir diese angst macht. und statistiken halt: er ist 52, er raucht, isst viel fleisch… und dann muss er nur mal, wie letzte woche geschehen, erwähnen, dass er bauchgrummeln hat, und keinen appetit, und das REICHT mir dann schon, um mich in sekundenschnelle reinzusteigern!!!
        dann geht es los mit gedanken an ärztliche untersuchungen, an angst und hoffnung, an den „worstcase“, an alles, was mir schon von leuten erzählt wurde, die sowas schon durchgemacht haben… und dann geht es mir so schlecht, dass ich heulen muss!
        ABER ich denke, dass ich das mit der hilfe meiner therapeutin und mit deinen gedanken und anregungen zum thema „loslassen“, lieber norman, bestimmt in den griff bekommen werde.
        es dauert halt seine zeit. man muss da, glaube ich, auch ein bisschen geduld haben mit sich! ;)
        auf jeden fall kann ich gar nicht oft genug betonen, wie dankbar ich für diesen austausch hier bin!!! und wie norman einmal geschrieben hat:
        gleichzeitg dankbar sein und angst haben, geht nicht!
        das ist doch jetzt mal ein schöner schluss satz und ein gutes motto für die neue woche…
        lots of love,
        louanne

      • Hey Louanne,

        danke für deinen bewegenden Kommentar =)

        Ich finde es auch ganz wunderbar, wenn solche tollen Unterhaltungen aus einem Artikel entstehen =D

        „…und wenn einem das HILFT, kann es ja nicht falsch sein!“

        Wunderbar auf den Punkt gebracht! Und wie du sagst: Wenn dann doch nichts ist, können wir auch nicht mehr enttäuscht sein, weil wirs ja nicht mehr mitbekommen =) Ich weiß, dass es schwierig sein kann, das so zu sehen, aber ich freue mich umso mehr, dass es dir gelungen ist!

        Wegen der Verlustangst, schau mal hier:

        https://www.vernuenftig-leben.de/wie-du-jeden-verlust-gelassen-ertraegst/

        Aber ich denke, zu dem Thema könnte ich auch mal wieder einen ausführlichen Beitrag schreiben =)

        Ich finde es hier ganz wichtig, sich bewusst zu machen, dass am ende aber jeder immer nur für sein eigenes Leben verantwortlich ist. Wenn dein Partner ungesund leben will, dann kannst du das nicht ändern. Versuche es zu ändern werden es wahrscheinlich nur noch schlimmer machen (Stichwort „verbotene Frucht“). Aber meinem Erfahren nach, passiert in den seltensten Fällen aus heiterem Himmel etwas sehr tragisches. Meistens bekommen die betroffenen Zeichen. Viele Zeichen. Das Bauchgrummeln kann zum Beispiel eins sein. Oder andere „Vorwarnungen“. So wie ich das erlebe, werden diese Zeichen mit der Zeit „lauter“, wenn sie nicht gehört und verstanden werden. Das kann dann bis zum Schlaganfall oder ähnlichem hingehen. Irgendwann merken die meisten dann von selbst, dass sie etwas ändern müssen, wenn sie weiterleben wollen. Es gibt natürlich auch die total Lernresistenten, aber die sind dann eben auch selber schuld. So erlebe ich das zumindest meist.

        Toller Schlusssatz, dem füge ich nichts mehr hinzu =)

        Liebe Grüße und eine tolle Woche

        Norman

    • Isi sagt:

      Liebe Louanne,

      wirst du ein Teil des Ganzen wird alles ein Teil von dir. Du bist hier um Erfahrungen zu machen, das stimmt. Deine Erfahrungen bringen auch mir etwas, im höheren Sinne, denn wir sind alle miteinander verbunden. Über die Energie. Und es ist nicht so, dass dir alles genommen wird, du hast es und trägst es in dir. Der Tod ist nur der Übergang in eine andere Form der Energie.

      Ich kann dir das Buch von Alexander Eden – Blick in die Ewigkeit empfehlen. Ein Neurowissenschaftler, der überhaupt garnicht an ein Leben nach dem Tod geglaubt hat oder an esoterische, spirituelle Dinge, hat durch eine Nahtoderfahrung unglaubliches erlebt, was er seinen Patienten nie geglaubt hat. Er sagt, das, was er dort erlebt hat, war das Realste, was er je erfahren hat. Das ist die Wirklichkeit. Wir leben hier viel in einer Illusion, die uns unser Verstand vormacht. :)

      Ich weiß nicht, wie weit du dich mit „spirituellen“ Themen, also Selbsterkennung und dem ehrlichen Blick nach Innen (Gedanken, Gefühle, Wünsche, Ängste) beschäftigt hast, es wirkt für viele so esoterisch und dadurch nach Hokuspokus und abschreckend oder wie völliger Quatsch….
      …aber viele WissenschaftlerInnen und andere große Menschen, wie Albert Einstein, John Lennon, Ghandi, Mandela, Erich Fromm, Louise L. Hay, Mark Twain, Eckart Tolle, Osho, und so viele andere KünstlerInnen, SchriftstellerInnen, WissenschafterInnen, PolitikerInnen, SchauspielerInnen, FriedenskämpferInnen, „Gottessöhne“, lehren im Großen und Ganze das selbe:

      wir sind alle alles, ich bin du und du bist ich. Wir erschaffen uns unsere Realität selbt, denn alles ist Energie, auch Gedanken und Gefühle.
      Du bist das Universum in klein, das Universum (Gott, die höhere Macht, die Energie,..) ist in jedem und in allem was lebt. Alles ist Energie und alles geht zu dieser Urquelle, woher es entsprang, zurück.

      Dort ist reinstes Licht, bedingungslose Liebe – genau das steckt in jedem von uns.

      Leider haben wir dies vergessen und wir haben uns entfremdet, von uns, von anderen Menschen, von unserer inneren Kraft, unserem inneren Licht und unserer Liebe – zu uns und daher auch zu anderen.

      Wo Liebe ist hat Angst kein Platz- sie schließen sich gegenseitig aus.

      Unsere Gesellschaft, unser Lebensstil macht es uns wirklich nicht leicht, da wir von Geburt an hier etwas anderes eingetrichtert bekommen (sehr viel Angst!!) und blind werden, für das was Leben und innerer Frieden bedeutet.
      In anderen Kulturen ist Meditation, Einkehr, Achtsamkeit und Beschäftigung mit dem Tod und was danach ist selbstverständlicher und daher herrschen weniger Ängste, Unsicherheiten, Selbsthass, (Selbst-) Zerstörung, Wut, Scham, Schuld, Hass und Groll… Angst ist im Grunde die Quelle von allem was zerstören, vermeiden, kontrollieren oder manipulieren möchte. Und es blockiert, lähmt und führt zu mehr Angst, Verdrängung, Enfremdung.

      Wenn wir uns daran zurückerinnern, jeden Tag üben, um es irgendwann immer mehr fühlen und leben zu können, dass wir gut sind und unserem Herzen folgen müssen, dürfen und können und uns erlauben und trauen uns aufrichtig zu zeigen und auszudrücken, lieben dürfen, anderen aufrichtige Liebe und Wertschätzung geben, dann ist der Tod nichts beängstigendes mehr.
      Es gehört zum Leben immer dazu, das lehrt uns die Natur nur zu gut (auch zu dieser haben wir den Kontakt stark verloren) und ist nur der Übergang in eine andere Form der Energie. Alles wird schön und voller Liebe sein, so wie wir im Kern sind, und zwar alle.
      Alles ist so wie es sein soll, wir können darauf vertrauen und uns jedem Moment voll und ganz widmen. (das erfordert viel Übung, am Anfang auch Mut, wenn man es verlernt hat- Kinder können das noch)

      Wir können uns, das Leben und andere am meisten wertschätzen, wenn wir uns liebevoll behandeln und andere und jeden Augenblick und was da ist wertschätzen und achten.

      Auch die Angst will uns immer etwas mitteilen, und da du ja schon hinguckst, ist der erste Schritt zur Veränderung getan. Du kannst ihr danken, dir danken! Alles lehrt uns etwas, oft sehr wertvolles. Jede Situation, jeder Mensch, jede Begegnung, egal ob subjektiv positiv oder negativ bewertet. Man muss „nur“ achtsam/bewusst sein, voll da und aufmerksam.

      Bewusstheit ist immer der erste Schritt. :)

      In jedem Moment können wir üben bewusster zu werden, Schritt für Schritt, beim Gehen, Abwasch, Atmen, Unterhalten, Spazieren gehen, Arbeiten, Duschen,… überall zu jeder Zeit. Wir tragen alles in uns, was wir brauchen- das müssen wir nur erkennen, nach und nach. Geduld ist nötig und Übung. :)
      Keine Hektik, keine negative Ablenkung, kein Zwang, keine Verurteilungen, keine Kritik, keine Erwartungen. Alles darf so sein wie es ist, alles darf da sein, alle Gedanken, Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse.
      Du bist in Ordnung, du bist wundervoll und alles was in dir ist.

      Leider lernen/lernten wir oft genau das Gegenteil: Erwartungen, Leistung, Hektik, Schnelle, Ungeduld, Hass, Anhaftung, Forderungen, Verurteilungen, kopflastiges Denken, Kontrolle, Verdrängung, Funktionieren…

      Es bedeutet ein wenig Übung und Willenskraft, da uns das niemand beigebracht hat (den wenigsten hier vermute ich) bzw. es uns mit der Zeit abtrainiert wurde…
      …durch Achtsamkeitsübungen/Bewusstheit, Meditation, Selbtliebe, Übung von Akzeptanz und Annahme, Aufrichtigkeit, Dankbarkeit und Vergebung, Loslassen, Mitgefühl, liebevolle Beziehungen führen, kommen wir zu tiefer inneren Freude, Fülle und Gelassenheit.

      …mit der Selbsteerkundung und Selbstliebe (dafür ist Bewussheit/Achtsamkeit notwendig) beginnt die wundervolle Reise.

      Ich wünsche dir alles Liebe und ich hoffe ich habe etwas verständlich geschrieben.
      Angst ist so ein Thema, was in so viele andere Dinge reingreift, es ist ein Mosaik, nach und nach setzt sich das Bild zusammen und dann wirst du erkennen, wo es langgeht. Da bin ich mir ganz sicher!

      Je nachdem, wie dein Gefühl und Bedürfnis ist und an welchem Punkt du bist, kann ich die Bücher „Jetzt-Kraft der Gegenwart“ (Eckart Tolle), „Lieben heißt die Angst verlieren“ (Gerald Jampolsky) und „wahre Kraft kommt von Innen“ (Louise L. Hay)sehr empfehlen.
      Das Buch „Leben ohne Reue“ (Bronnie Ware) klingt auch sehr vielversprechend.

      Ich wünsche dir viel Freude und Zuversicht. Alles wird gut! :)

      Viel Licht und Liebe wünscht dir
      isi

      • Hey Isi,

        danke für deinen bereichernden Beitrag =)

        Ich bin auch der Meinung, dass wir alle miteinander verbunden sind. Ob du es nun Energie, Gott oder das Tao nennst ist reine Geschmackssache ;-) Nur diese Verbindung dieses Einen mit unseren Vorstellungen vom Paradies, reinem Licht und Liebe kann ich nicht so unterschreiben. Wenn alles eins ist und alles aus einem kommt, dann auch der Hass und das Schlechte.

        Danke auch für die interessante Buchempfehlung. Ich habe das Buch von Alexander Eden vor einiger Zeit gelesen und muss sagen, dass es nur mit Vorsicht zu genießen ist. Sicher, die Umstände, die du beschreibst stimmen alle, aber ein Umstand der in dem Zusammenhang immer gerne verschwiegen wird ist, dass Herr Eden zum Zeitpunkt als er das Buch schrieb hoch verschuldet war und in seinem Beruf nicht mehr praktizieren durfte. Dieses Buch brachte ihm ein hübsches Sümmchen ein und seine Schilderung des Paradieses finde ich auch ein wenig… naja, konstruiert.

        Ich will damit nur darauf hinweisen, dass man das Buch mit einer gewissen Skepsis lesen sollte. Lesenswert ist es allemal und sehr spannend.

        Liebe Grüße

        Norman

      • louanne sagt:

        liebe isi,
        tausend dank, dass du dir so viel zeit genommen und so einen langen,tröstlichen und inspiriernden beitrag hier hinterlassen hast!
        sorry, dass ich jetzt erst darauf reagiere, aber ich hatte eine schwierige zeit in den letzten zwei monaten.
        merke aber, dass ich mit manchen dingen langsam aber sicher besser umgehen kann.
        du hast ja so recht: es braucht zeit, geduld und übung!!!
        also noch mal vielen lieben dank an dich
        und auch an norman natürlich,der sich nicht von negativen kommentaren aus der ruhe bringen lässt, was ich sehr beeindruckend finde!!! =)
        weiter so!
        viele liebe grüsse,
        louanne

      • Hey Louanne,

        danke für deine lobenden Worte =)

        Ist manchmal eine schöne Gelassenheitsübung, die negativen Kommentare zu beantworten. Mir hilft da immer der Spruch „Das betrifft nicht mich, das betrifft nur mein Ego“. Aber meistens sind die Kommentare ja gar nicht so persönlich und das ist gar nicht nötig =)

        Freut mich natürlich nicht zu hören, dass du so eine Turbulente Zeit hattest, umso mehr aber, dass du es in den Griff bekommst =)

        Ich wünsche dir alles Gute dabei!

        Liebe Grüße

        Norman

  • Rosalie Shima sagt:

    Vielen dank für alles. Mich hat alles sehr beruhigt. Vor allem die Tatsache, dass es möglich ist, die Angst los zu lassen. Einfach entspannt und friedlich weiter leben bis es schmerzlos endet. Meine Hauptsächliche Angst ist nicht der Tod an sich, sondern eher die Angst nicht mehr los zu lassen und sie bis ans Ende des Lebens mit sich zu tragen und selber nicht mehr richtig leben kann. Und mein zweites Problem ist immer noch, egal wie viel ich mich beruhige…Mein Körper will manchmal einfach nicht einschlafen und dann bekomme ich wiederum Angst die ganze Nacht Angst zu haben. Ich weiß es hört sich komisch an, aber ich nenne es ,Die Angst vor den Ängsten‘. Ich hoffe, dass ich mit diesen wertvollen Informationen die Angst schritt für schritt lösen kann um ein normales Leben führen zu können.

    • Hey Rosalie,

      danke für deine wertvollen Gedanken zum Beitrag =)

      Du hast also hauptsächlich Angst vor der Angst?

      Denk immer daran: Jede Sekunde, in der du nicht dein Leben lebst und genießt, weil du Angst hast, ist eine Sekunde, die dir niemand wieder geben kann. Die Angst verändert das unausweichliche nicht. Sie bewirkt nur, dass du dein leben vor dem Tod nicht genossen hast.

      Wegen dem Einschlafproblem: Schau dir mal die Punkte Meditation und Progressive Muskelentspannung in diesem Beitrag an. Ich denke, das könnte dir helfen:

      https://www.vernuenftig-leben.de/entspannung/

      Liebe Grüße

      Norman

  • Robert sagt:

    Großartiges authentisches Interview. Danke an Michi´s Offenheit.

    • Hey Robert,

      danke für deinen Kommentar und die lieben Worte =)

      Ich finde es auch ganz wundervoll, dass sich Michi hier so offen und verletzlich gezeigt hat und anderen Menschen damit hilft =)

      Liebe Grüße und starte gut ins neue Jahr 2018!

      Norman

  • A.Staylor sagt:

    Hey! Danke für diesen interessanten Beitrag. Ich konnte mich zu 100% in diesen Situationen wieder finden. Was ich gut verstehen kann ist, dass man keine Angst vor dem Tod haben muss weil man selbst den Tod ja gar nicht erlebt, es ist nichts schlimmes und tut nicht weh. Aber dass ich einfach aufhören werde zu existieren kann ich nicht akzeptieren. Ich weiß dass es nur dieses Ego ist aber ich bin ja hier. Wenn ich weg bin für 1000 Jahre wäre das auch ok wenn ich danach wieder leben könnte. Aber es wird mich nie wieder geben, ich werde nicht mehr denken können und gar nichts und die Welt nicht mehr sehen was passieren wird wie sie sich verändern wird. Ich kann einfach nicht akzeptieren dass es das dann für immer war. Das möchte ich einfach nicht und habe so eine große Angst davor..habe auch panikattacken und kann keinen schönen Moment genießen weil ich dann sofort wieder Angst bekomme..ich würde mich sehr über eine Antwort freuen. Viele Grüße!

    • Hey A.Staylor,

      danke für dein persönliches Feedback =)

      Ja, kann gut verstehen, was du meinst =) Ich denke, jeder kann das, denn das, womit wir verstehen und wahrnehmen, ist ja nun einmal unser Ego. Und das Ego kann sich nicht wirklich vorstellen, nicht mehr da zu sein. Es stellt sich dann vor, wie es selbst erlebt, dass es nichts mehr erlebt und das ist eine geistige Zwickmühle. Die Variante „1000 Jahre weg sein“ geht einfacher, weil es einer Art langem Schlaf gleichkommt und das kennt das Ego.

      Mir fällt es immer am einfachsten, das zumindest zu akzeptieren, wenn ich daran denke, dass es mich vor meiner Zeugung ja auch nicht gab. Und sieh nur, wie viele Dinge vor deiner Geburt passiert sind, wie viel zeit abgelaufen ist, in der es dich nicht gab. War das schlimm für dich? Warum ist dann das nicht mehr da sein so schlimm?

      Du schreibst ja selbst, dass du keinen schönen Moment genießen kannst, wegen deiner Angst vor dem Tod. Ist das nicht paradox? Du lässt dir jetzt schon dein Leben vom Tod nehmen (und das tun übrigens sehr viele). Das Beste, was wir tun können, ist wenigstens das Leben voll auszukosten und uns keine einzige Sekunde davon vom Tod nehmen zu lassen, bis es dann wirklich soweit ist.

      Wer bis zum Tod Angst hat und deshalb nicht lebt, hat wirklich sein Leben an den Tod verloren. Wer aber wirklich lebt, verliert nichts, sondern gewinnt jeden Tag dazu =)

      Liebe Grüße

      Norman

    • Susanne sagt:

      Hallo, ich hoffe, du liest meine Zeilen – es ist schon eine Weile her, dass Du Deinen Beitrag hier geschrieben hast. Mir geht es mit genau deinen beschriebenen Ängsten genauso. Ich habe auch Angst davor, einfach nicht mehr da zu sein. Ich weiß nicht warum, aber ich habe jeden Abend Angst, dass jemand kommt und mich umbringt – das raubt mir den Schlaf. Ich habe die absurdesten Gedanken, wie es passieren kann, dass jemand bei uns einbricht usw ich male es mir aus, dass meine Kinder aus dem Fenster flüchten und wir uns vielleicht auch noch retten können. DAs sind meine größten Ängste, die ich mit dem Tod verbinde, und dann nicht mehr da zu sein, nicht mehr helfen zu können etc. und und und ….

      • Hey Susanne,

        danke für deine persönlichen Zeilen.

        Sowas kann ja auch schnell zu einem gedanklichen Teufelskreis werden, aus dem man nicht mehr so schnell herauskommt. Hast du schonmal versucht, deinen Fokus weg von diesen Negativen Gedanken und hin zu etwas positivem zu lenken? Zum Beispiel dem Leben selbst und wie du es gestalten willst?

        Gerade wenn dir solche negativen Gedanken auch den Schlaf rauben, kann ich dir ein Dankbarkeitstagebuch sehr empfehlen, dass du abends vor dem Schlafengehen führst. Einfach jeden Abend 3 Punkte aufschreiben, für die du dankbar bist. Auch wenn es banal klingt, aber über die Zeit wirkt das wahre Wunder, gerade auch, wenn es darum geht, den Fokus vom Negativen aufs Positive zu lenken.

        Liebe Grüße

        Norman

  • Isa sagt:

    Ich will rausgehen und die Welt anfassen. Wenn ich morgen sterben würde, dann bereue ich es einfach mich so sehr davor gefürchtet zu haben.
    Im Hier und Jetzt leben bedeutet Vergänglichkeit zu genießen und zu akzeptieren. Ich lebe in meinem Kopf in der Vergangenheit und klammere an dem, von was ich glaube, dass das ich bin. „Ich bin die Summe meiner Erinnerungen“. Aber an so vieles kann ich mich nicht erinnern, ich vergesse ständig was ich zum Mittag hatte… und ich bin dennoch. Würde ich alles vergessen, würde ich dennoch existieren. Ich bin dann immer noch ich. Ich will dieses Hier und Jetzt kennen lernen.
    Das mache ich, wenn ich heute raus gehe, zu meinem Therapeuten und dann frage ich ihn nach einem Plan. Ich mag Pläne.

    • Hey Isa,

      danke für deine Gedanken zum Thema =)

      „Im Hier und Jetzt leben bedeutet Vergänglichkeit zu genießen und zu akzeptieren“ das hast du toll formuliert.

      Das Hier und Jetzt ist ja im wahrsten Sinne immer eine Gratwanderung zwischen der Vergangenheit und der Zukunft. Nicht nur in der Vergangenheit kann man sich verlieren, auch in der Zukunft und Pläne richten sich ja immer in die Zukunft. Klar ist es gut, sich eine Richtung zu setzen, aber wenn man wieder beginnt nur im Plan zu denken und zu leben, erlebt man auch nicht das Hier und Jetzt. Deshalb rede ich auch lieber von Orientierungen (https://www.vernuenftig-leben.de/ziele-erreichen/).

      Beginne einfach damit, es wahrzunehmen. Gerade jetzt und genau hier =) Das ist der erste und wichtigste Schritt.

      LG Norman

  • Max sagt:

    Hallo Norman,
    liebe Mitleser*Innen,

    ich möchte hier keine Wall of Text hinterlassen, deshalb ganz kurz:
    1. Vielen lieben Dank Norman, dass du hier auf deiner Seite so viele hilfreiche Tips zum Umgang mit dem Tod, der eigenen Sterblichkeit und der Angst davor zusammengetragen hast. Ich finde wirklich, dass sind sehr hilfreiche Hinweise und „Weisheiten“, die man in dieser modern aufbereiteten und freundlichen Form kaum woanders findet. Ich glaube, dass du damit vielen Menschen hilfst, die verzweifelt sind.

    2. Für alle die, die sich gerade (seit einigen Tagen oder Wochen) in einer – ich nenn es mal – „aktuen Panikphase“ befinden, in der sie nahezu ununterbrochen an nichts anderes mehr denken können, als an ihre eigene Sterblichkeit
    (So geht/sing es mir nämlich die letzten 2 Wochen).

    Ich möchte diesen Leuten gerne folgenden Tipp geben: Mittel- und langfristig ist Achtsamkeit und die Konzetration auf das „Hier und Jetzt“ mit Sicherheit sehr, sehr hilfreich. Auch Gedanken wie „Ich sollte jeden Moment genießen, wie er ist. Er kommt nie wieder.“ oder „Ich sollte die Zeit genießen, die ich habe – sie ist begrenzt.“ sind sicherlich nützlich.

    Aber ich persönlich habe die Erfahrung machen müssen, dass das einem in einer aktuen Phase, in der man zum ersten oder zweiten mal in seinem Leben mit dieser Thematik konfrontiert ist, und verzweifelt jeden Tag nur in lähmender Angst und Verweiflung lebt, nicht viel hilft. Dort werden solche intelligenten Gedanken sofort wieder von Trauer und Panik konsumiert und über das „Ich erlebe diesen Moment nur ein einziges Mal“ ist man schon wieder in Panik ausgebrochen, weil es zwar ein bisschen hilft, aber es einem zugleich die eigene Sterblichkeit noch einmal genau vor Augen führt.

    Für solche aktuen Phasen kann ich aber Folgendes empfehlen:
    Konsequentes und „lautes“ Wegdenken. Wenn ihr mal einen Moment habt, in dem es euch minimal besser geht (direkt nach dem Aufstehen z.B. oder nach einem guten Gespräch/Telefonat) versucht diesen Zeitpunkt als Ausgangspunkt zu nehmen. Sobald ihr merkt, eure Gedanken schweifen wieder auf das Thema Sterblichkeit, dann müsst/solltet ihr konsequent und sofort aktiv an etwas anderes denken. Klar, das kann eine Achtsamkeitsübung sein (z.B.: Den Wind auf eurer Haut spüren). Aber wenn man sich einmal über Tage reingesteigert hat in das Problem, dann hilft manchmal ein „sanfter“ Wind nicht!
    Versucht ganz aktiv und laut an irgendetwas anderes zu denken: An rosa Elefanten meinetwegen, egal was. Erzählt euch selbst eine harmlose Geschichte, denkt intensiv über das nach, was ihr zu mittag essen wollt – oder wie man am besten eine Annanas schält. Oder denkt aktiv an etwas schönes (am besten ohne zu starken Bezug zur Vergangenheit, weil das ja wieder an die Sterblichkeit erinnern kann)
    Wie gesagt: (Fast) Egal was. Ihr müsst es nur ein/zwei Tage durchhalten. (Das kann sehr anstrengend sein, zumal man sich oft einredet: „Noch einmal drüber nachdenken und ich löse das Problem. Vielleicht hilft es ja, dieses Gedanken noch zuende zu denken und dann habe ich endlich Frieden mit dem Thema.“ – Das ist aber eine Lüge, ihr werdet nur wieder in euren Gedankenkreiseln versinken).

    Am besten ist es natürlich, wenn ihr im Anschluss von diesem „lauten Ablenken“ auf sanftere Achtsamkeitsübungen oder die anderen Tipps hier auf der Seite übergeht. Aber ich weiß leider, dass man manchmal viel zu aktut „drinsteckt“, um die Muße für solche sanfteren Dinge zu haben.

    Alles Gute und
    liebe Grüße

    Max

    • Hey Max,

      wow, danke für deine lieben Worte und den hilfreichen Tipp aus der direkten Sicht eines Betroffenen!

      Ich kann mir Vorstellen, dass Meditation in dem Zusammenhang auch ein wertvolles Werkzeug sein kann, denn dabei kann man sehr gut lernen, den mentalen Fokus zu lenken bzw. zu halten. Ich weiß leider nicht, wie es in einer so akuten Situation wirkt und wahrscheinlich ist das auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich, aber zumindest als Training/Vorsorge kann ich das bedenkenlos empfehlen. Außerdem ist auch in vielen anderen Situationen – wenn nicht sogar überall – sehr hilfreich, den eigenen Fokus bewusst lenken und halten zu können. Womit sich dann am Ende auch wieder der Kreis auf den Fokus und das Leben im Hier und Jetzt schließt =)

      LG Norman

  • Sascha sagt:

    Hmm, ich wollte heute noch anfangen zu lernen mit 10 Fingern zu tippen. Dafür brauche ich aber den PC ;-) (Habe keine Schreibmaschine).
    Danke für den interessanten Artikel.

    • Hey Sascha,

      danke für deinen Kommentar =)

      Das Zehnfingerschreiben ist auf jeden Fall lernenswert! Nicht nur, damit man schneller schreiben kann …

      Ich empfehle das sogar als Beispiel in meinem Buch, weil es einem hilft, sich mit seiner Intuition zu verbinden. Wenn man nicht mehr bewusst nachdenken muss, welcher Finger jetzt welche Taste drückt, sondern intuitiv drauflos schreiben kann, ist das ein wahnsinniges Gefühl =)

      Viel Erfolg und vor allem Freude dabei!

      LG Norman

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